Bühne
Besucher in die Geschichte hineingezogen
Unter der Regie von Oscar Sales Bingisser präsentierten
die Stiftsschüler am vergangenen Freitag eine äusserst packende Vorführung ihres Theaterstücks.
Am Freitagabend war alles bereit für die Premiere des Stiftstheaters Einsiedeln. Eine Stunde vor Beginn durften sich die Theaterbesucher im Bistro mit Getränken und Speisen verweilen, sich unterhalten und die Vorfreude auf das bekannte Theaterstück «Arsen und Spitzenhäubchen» aufleben lassen. Ein Gong ertönte vor 20 Uhr und die Besucher nahmen im Theatersaal ihre Plätze ein und warteten gespannt auf den Beginn der rabenschwarzen Komödie.
Gelungenes Bühnenbild
Das Bühnenbild präsentierte einen vornehmen Salon, in dem in einer Ecke ein Piano, ein Grammophon und ein Telefon standen. Auf der anderen Seite des Salons sah man eine gemütliche Leseecke, ein grosses Fenster und eine alte Truhe. In der Mitte des Salons war ein grosser Tisch mit vielen gepolsterten Stühlen, ein Ort zum Verweilen. Es führte eine Treppe ins Obergeschoss, wo es zu den Schlafzimmern ging und eine Treppe vor der Bühne führte in den Keller des Hauses. Dieses Bild, das sich dem Zuschauer präsentierte, war einfach genial und versetzte die Zuschauer gleich in die Komödie hinein.
Leichen im Keller
Die Schwestern Abby und Martha, zwei reizende ältere Damen, perfekte Gastgeberinnen, die sich aufopferungsvoll und hilfsbereit um jeden Gast kümmern im Hause Brewster, werden sowohl vom Pfarrer wie auch von den Polizisten immer wieder gerne besucht. Auch kümmern sich die zwei Damen aufopfernd um ihren eigenwilligen Neffen Teddy, der sich als Präsident von Amerika sieht und das Land immer wieder retten will und zum Aufruf immer wieder und zu jeder Tages- und Nachtzeit die Trompete bläst. Für ihren zweiten Neffen wünschen sich die zwei sehnlichst, dass er die Pfarrerstochter endlich fragt, ob sie ihn heiraten wolle. Da geben sie dem jungen Mann doch immer wieder einen Schubs in diese Richtung. Ihren dritten Neffen haben sie schon Jahre nicht mehr gesehen, aber das stört die beiden überhaupt nicht, da sie finden, er sei als kleiner Junge schon sehr eigen und komisch gewesen. Da die zwei ein riesengrosses Herz haben und es allen recht machen wollen, haben sie auch viel Erbarmen mit alleinstehenden Frauen, die bei ihnen ein Zimmer mieten wollen.
Liebenswürdige Art
In ihrer liebenswürdigen Art fragen sie die gesetzteren Damen über ihre Lebenssituation aus und verköstigen diese mit ihrem selbstgemachten Holunderwein, der mit Arsen, Blausäure und sonstigen Giften vermischt wurde. So haben sie über einige Zeit zwölf Leichen in den Keller geschafft, ihnen dort ihre letzte Ruhestätte mit Trauerfeier gegeben und schmücken die Gräber jederzeit mit frischen Blumen. Die Gräber schaufelt jeweils ihr eigenwilliger Neffe Teddy, der sich in seiner Welt nach Panama aufmacht, um die vielen Gelbsuchtopfer dort unterzubringen. Mortimer, Teddys Bruder, entdeckt in der Truhe das letzte Opfer seiner Tanten und dann beginnt das Chaos, denn zur gleichen Zeit kehrt der dritte Bruder, Jonathan ,zurück, denn er wird von der Polizei gesucht. Auch er bringt eine Leiche ins Haus und will diese loswerden. Mortimer versucht, alles in den Griff zu kriegen, seine beiden Tanten zu beruhigen, seinen Bruder Teddy in ein Sanatorium einzuweisen, seinen Bruder Jonathan der Polizei auszuhändigen und seine Verlobte aus allem rauszuhalten. Ob sich wohl alles zum Guten wenden wird? Alles klärt sich auf zum Schluss, die beiden liebreizenden Damen dürfen mit Teddy ins Sanatorium ziehen, Jonathan wird verhaftet und Mortimer darf mit seiner Verlobten auf Reisen gehen.
Beeindruckende Leistung
Mit grossem Applaus wurden die Spielerinnen und Spieler belohnt für ihre grossartige Leistung. Jede und jeder Einzelne spielte seine Rolle einfach perfekt und sie zogen die Zuschauer geradewegs in die Geschichte hinein. Die Regie in diesem Stück übernahm Oscar Sales Bingisser, auch ihm gebührt ein grosser Dank für dieses tolle Theaterstück. Diese Komödie sollte man sich nicht entgehen lassen
Einsiedler Anzeiger (sss)
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Einsiedler Anzeiger
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- Bühne
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