Bühne
Der australisch-schweizerische Comedian Rob Spence in Einsiedeln
Am Freitag, 26. April, steht Rob Spence mit seinem Programm «Mad Men» auf der Bühne in der Reithalle. Mit totalem Körpereinsatz geht der Comedian an sein Limit.
Daniel Koch: Sie verkörpern zwölf verschiedene Charaktere. Wie schafft man es, in so kurzer Zeit in komplett verschiedene Rollen zu schlüpfen? Alles eine Frage des Trainings?
Rob Spence: Für mich als ausgebildeter Schauspieler ist das relativ einfach. Manchmal spiele ich auch gleichzeitig verschiedene Personen. Auf der Bühne wirkt das wie ein Filmschnitt. Das Publikum versteht das sofort und geht gut mit.
Was für eine Schauspielausbildung haben Sie absolviert?
Ich habe in Sydney einen Bachelor in Schauspiel erworben. Damit legte ich den Grundstein für meine ganze Show. Dabei bin ich nicht nur Comedian, sondern zum Beispiel auch Jongleur und Zauberer. Früher war ich auch auf der ganzen Welt als Strassenkünstler unterwegs, das hat mich ebenfalls geprägt.
Apropos Training … Was machen Sie, um fit zu bleiben?
Also der Muskeltyp bin ich nicht. Deshalb mache ich nur wenig Krafttraining und bin selten im Fitnessstudio. Als Freilufttyp bevorzuge ich Joggen, Biken und Wandern. Zudem bleibe ich auch dank meinen Shows fit, das ist das Wichtigste. Und das Lachen der Leute gibt mir unheimlich viel Energie. Als ich einen Fitnesstrainer fragte, welche Sportart er mir zum Einstieg empfehlen würde, sagte er Monopoly.
Sie gelten ja als Meister der Physical Comedy. Was hat es damit auf sich?
International nimmt zurzeit die Stand-up-Comedy überhand. Sie ist vom Fernsehen besser zu übertragen als das, was ich mache. Ich setze auf Rasanz und viel Pantomime sowie nonverbale Kommunikation, das ist schwieriger zu transportieren am TV. Ursprünglich komme ich aus dem Bereich Clowning. In der Schweiz funktioniert visueller Humor aber noch ziemlich gut, auch weil es viele Kleintheater gibt.
Eine Ihrer Rollen parodiert eine Schweizer Kellnerin. Was sind deren Charaktereigenschaften?
Sie ist die einzige Frau in meinem Programm und ein richtiger Drachen. Man kennt vielleicht die aufgesetzt überfreundlichen Bedienungen aus den USA. Meine Figur ist das Gegenteil. Sie arbeitet in einer Bergbeiz und ist absolut unfreundlich. Jeder kennt diesen Typ Frau, das Publikum wird viel zu lachen haben.
Ziehen Sie das Publikum mit ein? Sollte man besser nicht in der ersten Reihe sitzen?
Man sollte unbedingt in der ersten Reihe sitzen. Wenn ich jemanden auf die Bühne hole, wird das zum unvergesslichen Erlebnis. Bis jetzt hat sich niemand beklagt. Schliesslich stelle ich auf der Bühne auch niemanden bloss, das ist nicht mein Stil. In Einsiedeln ist die erste Reihe allerdings schon ausverkauft. Sonst hat es aber noch Tickets, allerdings muss man sich beeilen. Es läuft gut und das Haus wird voll sein.
Gibt es Unterschiede zwischen städtischem und ländlichem Publikum?
Ich finde, dass das Publikum auf dem Land etwas ehrlicher ist und sich schneller begeistern lässt. In der Stadt muss man zum Beispiel auch mehr auf politische Korrektheit achten als auf dem Land.
Waren Sie schon einmal in Einsiedeln?
Privat kam ich im letzten Jahr mit dem Velo vorbei. Die Pizza auf dem Klosterplatz hat hervorragend gemundet.
Einsiedler Anzeiger / Interview: Daniel Koch
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Einsiedler Anzeiger
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