Die Besucher der Premiere des Lustspiels ehrten die Mitwirkenden mit einer beinahe zehnminütigen Standing Ovation. Bild zvg
Die Besucher der Premiere des Lustspiels ehrten die Mitwirkenden mit einer beinahe zehnminütigen Standing Ovation. Bild zvg

Bühne

Die nächsten 49 Vorführungen sind ausverkauft

Die Premiere des Lustspiels «Stägeli uf – Stägeli ab» im Bernhard Theater war ein voller Erfolg. Das Spiel, welches von Melodien des Einsiedlers Artur Beul inspiriert ist, überzeugte die Zuschauer am vergangenen Mittwoch. Dies zeigten sie mit einer zehnminütigen Standing Ovation.

Das, was am vergangenen Mittwochabend im Zürcher Bernhardtheater Premiere gefeiert hat, ist eine Mischung zwischen Konzert und Theater, heiter und humorvoll, gemacht für das Ohr, genauso wie für das Auge. Dass die Kompositionen, mit denen man die Inszenierung untermalte, von Artur Beul stammen, macht das Ganze umso passender: Sind dessen Lieder nicht sozusagen Sehenswürdigkeiten?

Es muss wohl so sein. Der Besucherandrang war riesig: Lange Zeit vor Spielbeginn standen Hunderte Leute auf dem Bellevueplatz, die meisten davon kamen wegen Artur Beul und der Premiere von «Stägeli uf  Stägeli ab», wie der Titel des Stückes heisst. Nicht nur der Einsiedler Anzeiger war vor Ort, sondern auch SRF oder Tele Züri; zuweilen sah man Gesichter, welche man sonst eher aus dem Fernsehen und aus Zeitungen kennt. Die Sexberaterin Caroline Fux etwa war da und sie wirkte in Wirklichkeit genauso attraktiv wie auf der zweitletzten Seite des «Blick am Abend». Ob ihr das Lustspiel gefallen hat?

Standing Ovations  auch für Beul

Was am besagten Abend deutlich wurde: Die Besucher der Veranstaltung hatten einen riesigen Spass an der Aufführung. Gewiss lag dies zu einem beträchtlichen Teil an der erzählten Geschichte  ein ländlicher Gasthof, eine mürrische Wir tin, eine genauso dümmliche wie ledige Wirtstochter, viele Brautwerber, ein gut gebauter Amerikaner, ein hübsches, aber sehr scheues Bauernmädchen  und gewiss zum Zweiten, Spass hatten die Besucher sicherlich auch an den Schauspielern  Maja Brunner, Viola Tami, Fabienne Louves, Philippe Roussel  Doch waren dies alle Gründe, weshalb die Anwesenden zum Schluss der Premiere für beinahe zehn Minuten Standing Ovations spendeten?

Ohne Zweifel taten sie dies auch wegen der Musik, also wegen Artur Beul, diesem Grossen unter Einsiedelns Kindern. Erich Vock, der zusammen mit Hubert Spiess das Buch zum Stück geschrieben hatte, meinte nach der Aufführung: «Ein grosses Dankeschön gilt Artur Beul. Hoffen wir, dass er in diesem Moment irgendwo ist und uns beobachten kann, wie wir seine Musik in Szene setzen. Danke, Artur Beul!»  Das ist schön gesagt und man möchte dem hinzufügen, dass hoffentlich auch viele andere mitansehen können, wie des Einsiedlers heimatliche Klänge mit einer ulkigen Handlung verwoben werden.

Spute sich, wer es sehen will

Man kann es kaum glauben, aber bis zum vergangenen Mittwoch wurden so viele Tickets verkauft, dass die nächsten 49 Vorstellungen im Bernhardtheater ausverkauft sind. Das Team um Erich Vock und Hubert Spiess wird während den nächsten zwei Monaten beinahe jeden Abend auf der Bühne stehen, und zwar im Mindesten, womöglich sogar noch länger. Wer sehen will, welch emsiges Treiben auf dem Toblerhof herrscht, und wer hören will, wie derartiges Treiben klingt, der muss sich fürwahr trotzdem sputen, viel länger kann man so etwas ja nicht durchhalten. Und wer dies nicht möchte? Derjenige verpasst etwas, das steht fest. Auch wenn die Witze ab und an abgedroschen und ein wenig erzwungen sind  allein die Musik von Artur Beul macht das Theaterstück hörenswert. Und sehenswert ist es auch.

Einsiedler Anzeiger (chm)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

06.11.2015

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