Gross der Einsatz, gross der Applaus: die Schauspiel-Truppe bei einem der zahlreichen Lieder. Bild Franz Kälin
Gross der Einsatz, gross der Applaus: die Schauspiel-Truppe bei einem der zahlreichen Lieder. Bild Franz Kälin

Bühne

Ein supermegalässiges Musical

Geheimnisvolle Stimmung im Gemeindesaal vorgestern Mittwoch im Alten Schulhaus. Sicher etwa 70 Leute sind versammelt – Gross und Klein. Alle gespannt, was da kommen könnte!

Das Bühnenbild lässt vieles erahnen. Wie der Name des Musicals es auch schon verrät, wähnen wir uns auf einem Piratenschiff. Die drei jungen Frauen, Martina Camenzind, Katharina Birchler und Alexandra Kälin, besuchen zusammen die Fachmittelschule am Theresianum. Als Abschlussprojekt stellten sie sich der Herausforderung, ein Musical zu inszenieren. Heute ist Premiere! «Bühne frei» für die 13 jungen Schauspieler (acht bis elf Jahre alt) aus der Region Einsiedeln. Sie singen aus voller Kehle, manche zwar anfangs noch etwas verhalten. Doch es ist ein Ohrenschmaus, ihnen zuzuhören. Und erst das Zuschauen: Diese Kinderschar ist so bei der Sache.

Piraten-Sein lohnt sich nicht

Sie kennen alle Verse der Lieder, die sie mit Inbrunst singen. Als erstes grad mal «Schiff ahoi». Und zu den meisten Liedern noch diese Bewegungen, die das Gesagte in Pantomime unterstreichen. Und dann wird gespielt, eben die Piratengeschichte. Wie wenn wir alle dabei gewesen wären. Anfangs auf dem Piratenschiff diskutiert die Familie, warum es eigentlich nicht mehr Piraten gibt, dass diese Spezies am Aussterben sei. Ja, eben weil gar nicht mehr so viele Schiffe unterwegs sind. Weil die Leute eben mit dem Flugzeug verreisen. Und auch dass die Leute gar nicht mehr so viel Geld mit sich herumtragen, dass es sich nicht lohne zu stehlen, weil alle ja doch nur Kreditkarten haben. Diese Aussprüche entlocken dem Publikum einige spontane Lacher. Es lohne sich einfach nicht mehr, Pirat zu sein. Und so befiehlt der Piraten-Vater seinen Kindern, eine Schule zu besuchen, dass sie etwas lernen können.

Schwerer Einstieg ins Schulleben

Dann der Einstieg ins Schulleben: Ob das wohl gut kommt? Fragt doch die Piraten-Tochter: «Was ist eine Schule?» «Das ist ein Haus voller Bücher und Ratten – nicht solche wie auf dem Schiff, nein Leseratten, die lesen viel und haben eine Brille auf.» Oje, wie amüsant, diese lustigen Aussprüche, es kommt Stimmung auf im Saal. Und weiter gehts, wie das Leben der Piratenkinder im Internat so läuft (darum der Titel «ein Pirat im Internat»). In der Schule wird geschrieben, gerechnet, fleissig gelernt, und auch Manieren bei Tisch sind gefragt. Dazu das Lied vom «Piratefrass».

Gruselgeschichten, Flaschenpost und mehr

Oder dass die beiden neuen Schülerinnen im Internat Gruselgeschichten erzählen, wie Grossvater zu seinem Holzbein kam. Dann die Flaschenpost, die ein Gruss an die Eltern ist. Erreicht sie wohl die Eltern, oder treibt sie irgendwohin? Lustig gespielte Szenen, immer wieder unterbrochen von fetzigen Liedern. Alle Songtexte werden gekonnt auswendig gesungen. Manche wurden unterstützt mit Klavierspiel, andere mit Playback. Sogar im Kanon wurde gesungen. Dann der überraschende Abschluss, als am Schuljahresschlussfest alle verkleidet tanzen und die Piraten erscheinen. Aha, eben die Eltern der Piraten-Kinder. Ein Miteinander auch trotz verschiedenem Hintergrund.

Noch drei Aufführungen

Die jungen Schauspieler haben sich in die Herzen der Anwesenden gesungen und mit ihren warmen Melodien Lebensfreude weitergegeben. Dieser lustigen Truppe und ihren drei initiierenden Frauen sei ein grosses Kränzlein gewunden ob ihrer grossen Leistung. Danke vielmal. Alle haben es ausgezeichnet gemacht und den Zuschauern eine grosse Freude bereitet.

Weitere Aufführungen

Sa, 26. November
11.00 Uhr
Theresianum
Ingenbohl

Fr, 2. Dezember
19.00 Uhr
Gemeindesaal

Fr, 9. Dezember
19.00 Uhr
Gemeindesaal

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

25.11.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/ypNSDx