Der Zuger Michael Elsener ist Kabarettist. Am Freitagabend tritt er am Let's Comedy in der Reithalle auf und präsentiert sein Programm «Stimmbruch»: Bauchmuskelkater garantiert! Bild Alexandra Wey
Der Zuger Michael Elsener ist Kabarettist. Am Freitagabend tritt er am Let's Comedy in der Reithalle auf und präsentiert sein Programm «Stimmbruch»: Bauchmuskelkater garantiert! Bild Alexandra Wey

Bühne

Hoffe, euer Federer kommt!

Michael Elsener kennt Einsiedeln bisher nur von der Zuger Wallfahrt, am Freitag tritt er am Let's Comedy auf.

Der Komiker Michael Elsener tritt in Einsiedeln auf. Vorgängig hat sich Patrizia Pfister mit ihm unterhalten.

Patrizia Pfister: Wie kamen Sie dazu, Kabarettist zu sein?

Michael Elsener: Ich ging ins Muki-Turnen und hab danach eine Lehre bei Viktor Giacobbo gemacht.

Das tönt ja ziemlich einfach. Wie läuft es für Sie in Ihrem Beruf?

Echt gut. Ich kann mein Ding machen, habe grossen Spass. Die Theater sind voll. Und ich finde, ich habe ein sehr intelligentes und gut aussehendes Publikum.

Kann man nonstop lustig sein?

Das ist überhaupt nicht mein Ziel. Im Privatleben bin ich dann lustig, wenn ich mich grad danach fühle. Ich mag dauerlustige Kampfkomiker nicht. Ich möchte ja als Mensch ernst genommen werden. Und lustig sein ist mittlerweile ja auch mein Beruf. Sie als Journalistin interviewen ja auch nicht all Ihre Freunde; hoff ich jetzt mal ...

Okay, jetzt mal im Ernst: Haben Sie eine spezielle Ausbildung zum Kabarettisten?

Ich hab Politikwissenschaft studiert und war für ein paar Seminare auf der Schauspielschule. Aber eigentlich wird man Kabarettist mit Learning by Doing. Man macht möglichst viele Auftritte, fällt ein paarmal auf die Nase. Man lernt quasi live auf der Bühne zusam men mit dem Publikum. Das ist die härteste Schule. Weil wenn man was verbockt hat, gibts nicht einfach nur Haue vom Lehrer, sondern vom ganzen Saal.

Machen Sie das bis ans Ende Ihrer Tage?

Das was ich mache, ist für mich eine Passion. Das heisst, ich könnte ewig. Ich hab keinen Plan B.

Warum haben Sie keinen Künstlernamen?

Das war mir irgendwie zu anstrengend. Dazu hätte ich rausfinden müssen, was genau die Unterschiede zwischen Bühnen- und Privatleben-Michael sind. Das ist schwierig zu sagen. Drum, ich bin ich.

Am nächsten Freitag sind Sie am «Let's Comedy» zu Gast,kennen Sie Einsiedeln?

Wir mussten jeweils am Abend vor Auffahrt in Oberägeri loslaufen und irgendwannfrühmorgens in Einsiedeln im Halbschlaf den Frühgottesdienst mitverfolgen. Es hat jedes Jahr die ganze Nacht geregnet und war schweinekalt. Manche sagten, sie fühlten sich so näher bei Gott. Ich hab mich einfach jedes Jahr erkältet.

Dann kann der Eindruck ja nur noch besser werden. Was erwarten Sie von Ihrem Auftritt in der Reithalle?

Ich erwarte einen Saal voll mit netten Einsiedlern und hoffe, dass sich euer Federer meinen Federer anschauen kommt.

Sie präsentieren Ihr Programm «Stimmbruch»,brauchen Sie viele Requisiten?

Im Grunde hab ich mit dabei: einen Stuhl, ein Mikrofon und ein Michael. Vielleicht noch ein Glas Wasser. Ich mag es, wenn auf der Bühne möglichst wenig rumsteht und nicht ein grosses Bühnenbild die Arbeit macht, sondern ich.

Treten Sie auch international auf?

Ich bin noch bis im Dezember mit «Stimmbruch» unterwegs. Ich gehe immer wieder mal nach Deutschland, um für einen kleinen Ausgleich zwischen unseren Ländern zu sorgen. In New York bin ich auch ab und an in Comedy Clubs am Auftreten. Ich mag es, mich immer wieder neu herauszufordern. Aber eigentlich mach ich das alles nur, damit ich wie Filmschauspieler selbstverliebt hinschreiben kann: «Er pendelt abwechslungsweise zwischen Berlin, New York und Einsiedeln.» Das soll einem angeblich mehr Zuschauer bringen. Also ich fänds schön, wenn Sie jetzt kommen würden ...





Let's Comedy am Freitag, 25. April, um 19 Uhr in der Reithalle.

Informationen

www.letsfetz-einsiedeln.ch

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

23.04.2014

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