Fünf der Spielerinnen und Spieler, flankiert vom Musiker Laurent Girard (links aussen) und Wolfgang Maeder, Kursleiter «Impro-Theater». Foto: Werner Bösch
Fünf der Spielerinnen und Spieler, flankiert vom Musiker Laurent Girard (links aussen) und Wolfgang Maeder, Kursleiter «Impro-Theater». Foto: Werner Bösch

Bühne

Improvisiert von A bis Z

Zum Abschluss des Semester-Wahlfachkurses «Improvisationstheater» schwangen sich die Teilnehmer vors Publikum. Was entstand, machte grosse Freude. Wolfgang Maeder als Kursleiter zeigte sich zufrieden, der riesige Applaus am letzten Mittwochabend sagte alles.

Während des ganzen Semesters trafen sich die drei Knaben und sieben Mädchen jeweils am Mittwoch von 14 bis 15.30 Uhr zum Wahlfachkurs «Impro-Theater». Als Einstieg reiste Wolfgang Maeder, Lehrer der Sekstufe 1, mit seinen Schützlingen nach Zürich, wo ihnen profimässiges Improvisationstheater vorgeführt wurde. Maeder selber hat sich in Lehrerweiterbildungskursen ein grosses Wissen angeeignet, von dem er gerne einen Teil an seine Schüler weitergeben wollte. «Und es kam sehr viel zurück», meinte er nicht ohne Genugtuung über das Geleistete.

Diverse Formen von Improvisation

Rund 70 Personen, darunter Schüler, Eltern und Bekannte der Akteure, kamen in der Aula Brüel zur Abschlussveranstaltung zusammen. Wolfgang Maeder begrüsste das Publikum mit dem nicht unwichtigen Hinweis: «Sie wissen noch nicht, was Sie sehen werden. Es kommt, wie es kommt.» D ann gabs ein kurzes gemeinsames Warm-up. Jetzt stellte der Kursleiter die neun Spielerinnen und Spieler – einer war krank – vor. «Stop and go» hiess die erste Improvisationsform: Zwei Schülerinnen bekommen die Aufgabe, je eine Zicke zu spielen, 20- und 55-jährig. Von den Nichtspielern betritt sodann einer die Bühne, klopft einem Akteur auf die Schulter, was heisst: «Du kannst gehen, ich spiele weiter.» So wechselte die Handlung nach jedem Schulterschlag abrupt. Am Klavier begleitete Musiklehrer Laurent Girard diskret, ebenso auf Improvisation ausgerichtet. Nach rund 15 Minuten bekamen die Spielerinnen und Spieler einen grossen, verdienten Applaus. Dann war «Pyramide» angesagt: Jemand beginnt mit einem Monolog, wobei das Thema wieder vom Publikum vorgegeben wurde. Der zweite Spieler bringt ein neues Thema, dann der dritte, der vierte, der fünfte. Anschliessend gehts rückwärts, wobei die gleichen Zusammensetzungen zum selben Thema spielen müssen; am Schluss also wieder der Monolog. Viel Beifall auch hier!

Speedy, ABC und eine Zugabe

«Speedy» hiess die dritte Improvisationsform: Drei Schülerinnen und Schüler spielen eine Szene. Drillinge sollen sich am Mythen im Klettern üben. Für das erste Spiel haben sie eine Minute, dann 30 Sekunden, schliesslich 15 und am Ende sieben Sekunden Zeit, um dieselbe Handlung vorzuführen. Lauter Szenen im Zeitraffer! Blieb noch das ABC: Zwei Mädchen spielen zwei Volleyballerinnen. Der Anfangsbuchstabe des Satzes wird bei jedem Sprechwechsel vorgegeben, X, Y, J mitinbegriffen! Als Zugabe wünschte sich das gut mitgehende Publikum «Stop and go». Schliesslich wurde der Improvisationskönig oder die -königin auserkoren. Alle Neun begannen zu spielen, Wolfgang Maeder zeigte auf den Nächsten oder die Nächste. Beim Gebrauch bestimmter Wörter (immer mehr!) flog man raus. Auch wer nicht weiter wusste, schied aus. Das Rennen machte schlussendlich die redegewandte Pasquale Deuber.

Allen ein grosses Bravo!

Nach eineinhalb Stunden Spass und Bewunderung für die Spielerinnen und Spieler verabschiedeten sich die Improvisationskünstler mit Leiter Wolfgang Maeder vom Publikum. Die Schülerinnen und Schüler haben unter anderem gelernt aufeinander zuzugehen, ja zueinander zu sagen und Schlagfertigkeit fürs weitere Leben zu gewinnen. Vielleicht, und das wäre ja besonders schön, bleibt der oder die eine und andere in einer Theatergruppe der Region Einsiedeln – davon hat es ja einige – hängen.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Bühne

Publiziert am

01.02.2013

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