Das sind die Frauen aus dem Hürlimann-Stück; wieder kündigt sich der Besuch eines Mannes an. Von links: Serviertochter Ursi (Ursi Staub), die Köchin Rita Paracelsa (Rita Loser), Zimmerfrau Babette (Helga Kuriger) und die Wirtin Öchslin (Rosmarie Oech
Das sind die Frauen aus dem Hürlimann-Stück; wieder kündigt sich der Besuch eines Mannes an. Von links: Serviertochter Ursi (Ursi Staub), die Köchin Rita Paracelsa (Rita Loser), Zimmerfrau Babette (Helga Kuriger) und die Wirtin Öchslin (Rosmarie Oech
Casanova (Zeno Schneider) unterhält sich mit seinem Diener Lünzel Staller (Beat Ruhstaller), links im Bild. Bilder: Silvia Camenzind
Casanova (Zeno Schneider) unterhält sich mit seinem Diener Lünzel Staller (Beat Ruhstaller), links im Bild. Bilder: Silvia Camenzind
Auch der Sargtoni ist wieder da: Der Bruder wird gespielt von James Kälin, im Hintergrund sieht man Bruder Pförtner (Urs Voser)
Auch der Sargtoni ist wieder da: Der Bruder wird gespielt von James Kälin, im Hintergrund sieht man Bruder Pförtner (Urs Voser)

Bühne

Jetzt haben die Spieler den Herbst in sich

Es ist ein Remake der besonderen Art: Die Spielerinnen und Spieler der Theatergruppe Chärnehus schlüpfen für «Casanova» nochmals in dieselben Rollen wie vor 26 Jahren.

Was war das für ein Hype damals, im Jahre 1991, als im Rossstall des Klosters Einsiedeln «Dr Franzos im Ybrig» unter der Regie von Barbara Schlumpf aufgeführt worden war. Die Amateure der Theatergruppe Chärnehus Einsiedeln hätten noch lange weiterspielen können, derart gut kam das Freilichtspiel an, das Thomas Hürlimann der Gruppe auf den Leib geschrieben hatte. Thomas Hürlimann hatte die Einsiedler zuvor in «D Ballade vom Eulespiegel » im Klosterhof spielen sehen. Schon damals führte Barbara Schlumpf Regie. Er wusste um das Können der theaterbegeisterten Einsiedler. Der Erfolg vom «Franzos» und weiterer für die Einsiedler geschriebenen Hürlimann- Stücke verschaffte der Laienbühne eine Bekanntheit weit über die Region hinaus.

Spieler in denselben Rollen

Nun arbeiten sie wieder an einer gemeinsamen Produktion. Thomas Hürlimann hat für die «Chärnehus»-Gruppe «De Casanvoa im Chloster» geschrieben. Barbara Schlumpf führt auch dieses Mal Regie, und die Spielerinnen und Spieler sind wieder jene, die sie vor 26 Jahren schon waren. Rosmarie Oechslin spielt wieder die Wirtin und lebt sich mit den anderen Frauen am Probewochenende im Museum Fram in die Rolle hinein. Fast alles wie damals und doch anders: «Wir haben den Herbst in uns drin», sagt sie. Moritz Kälin, der Major, sagt zu den Erinnerungen an «Dr Franzos im Ybrig»: «Solche Momente sind im Theater selten. Es war eine Sternstunde.»

Es entsteht etwas Wunderbares

Und Zeno Schneider, damals der Schlachtenmaler, jetzt der gealterte Casanova, zieht mit dem Finger einen Halbkreis in die Luft und sagt: «Es ist das andere Ende des Bogens.» Eine neue Geschichte und doch die alte. Lebenserfahrung schwingt mit, etwas Nostalgie und Melancholie und die unsägliche Freude, gemeinsam nochmals ein Hürlimann-Stück proben zu dürfen. Diesmal wird nicht draussen, sondern im Herbst im stillgelegten Kino Ethel gespielt, mit der Musik von Daniel Fueter, der als Pater Daniel mitspielt. Beim Einblick am Probewochenende konnte man erahnen, dass da eine wunderbare Komödie entsteht, eine ganz besondere, gerade wegen des herbstlichen Untertons.

Bote der Urschweiz (Silvia Camenzind)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

03.07.2017

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