Bühne
Liebe geteilt durch zwei
Die Tragikomödie «Ciao Bello» des Theaterduos Papperlapapp amüsierte das Publikum am Samstag im Chärnehus köstlich.
Zwei Frauen treffen sich im Vorzimmer eines Anwalts in Italien und stellen mit Schrecken fest, dass ihr Geliebter Giulio ein Doppelleben geführt hat. Dies war die Ausgangslage des amüsanten Theaterstücks. Beide dachten, sie wären die einzige grosse Liebe ihres Giulios gewesen, der nun verstorben war und dessen Asche ihnen vom Anwalt zur feierlichen Bestattung übergeben wurde. Der amouröse Giulio liebte facettenreich, denn unterschiedlicher hätten seine Angebeteten nicht sein können: Camilla, an Grösse überragend, intellektuell, wortgewandt, mit einer Passion für Kunst, Musik und Poesie, jedoch unflexibel und prüde wirkend. Regina, die einfache, genussreiche, leidenschaftliche, mit Sinn für Humor und Pragmatismus. Nach einem kurzen Wortgefecht beschliessen die entrüsteten Frauen, die Asche aufzuteilen und ihren Anteil auf die nahe Trauminsel zu überführen. Mangels Fähren auf die Insel und daheim wartender Arbeit, suchen die Frauen nach einer Transportmöglichkeit und bemächtigen sich kurzerhand eines Gummibootes und starten damit zur gemeinsamen Trauerreise.
Erinnerungen
Zu Beginn noch voller Zorn über die Untreue des gemeinsamen Geliebten und das Unverständnis über die Dreistigkeit, gleich zwei Frauen zu lieben, schwelgen sie auf der Reise, jede auf ihre Art, in Erinnerungen an Stunden mit dem Geliebten und entdecken so die nicht gekannten Seiten ihres dahingeschiedenen Liebhabers. Bruna Guerriero, in der Rolle der sinnlichen Regina, und Bettina Inderbit zin, als eloquente Camilla, bezaubern von Beginn weg das Publikum. Sie füllen ihre Rolle mit einer verblüffenden Echtheit aus. Alleine optisch könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Hinzu kommen die sich diametral gegenüberliegenden Charaktere, welche ihren Giulio wohl so faszinierten und dem Theaterstück (Text von Silvia Gabriel) den nötigen Schwung geben. Beide Schauspielerinnen be eindruckten die Zuschauer mit ihrer Mimik, ihren hitzigen Wortgefechten, aber auch ihrem schönen Gesang, der mitunter nach langen Monologen das Stück zusätzlich bereicherte.
Einsiedler Anzeiger
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- Bühne
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