
Bühne
Lustige Geschichten über verlorene Zettel
Vergangenen Sonntag las Ralf Schlatter im Rahmen der Ausstellung «Sammelsurium» im Chärnehus Einsiedeln aus seinem Buch «Verzettelt». Die amüsanten Kurzgeschichten liessen die Zuhörer oftmals laut loslachen.
Nach einer kurzen Einleitung durch Markus Staub, in der der Autor auch als Kabarettist und Zettelsammler vorgestellt wurde, übernahm Ralf Schlatter selbst das Wort. Erfreut, dass trotz Langlaufwetter zahlreiche Interessierte den Weg ins Chärnehus gefunden hatten, las Schlatter zur allgemeinen Erheiterung eine DRS-1-Morgengeschichte, die von Tante Hildis widerwilliger Frosch-Sammlung handelte.
Verzettelt
Nach dieser amüsanten Story kam er zum eigentlichen Thema: «Verzettelt – Verlorene Worte und ihre Geschichten.» So lautet der Titel von Schlatters Buch. Im Jahre 1997 fand der Autor in Wien den Fetzen eines Briefes, in dem ein Unfallhergang beschrieben war. Dieser Ausschnitt regte seine Fantasie dermassen an, dass er über zehn Jahre hinweg verlorene Zettel in allen Formen, Farben und Inhalten sammelte. Zu den interessantesten dachte er sich Geschichten aus, die nun in Buchform erschienen sind.
Blühende Fantasie
Dem amüsierten Publikum wurde eine grosse Vielfalt von Kurzgeschichten vorgetragen. Von lustigen Begriffen wie «Tortenlupfer», «Birnen für Mittwoch-Freunde» über selbstgeschriebene Polizei-Bussen, Zeichnungen bis Einkaufslisten war alles vorhanden. Zu manchen Zetteln wie zum Beispiel dem typischen «Gratis»-Schildchen erfand der Autor sogar drei verschiedene Versionen: A: Es hing nach dem Grounding an einem Airbus A380 der Swissair, B: Es klebte an Paris Hiltons Hinterkopf oder C: Es hing fünf Wochen an einer Litographie von Rolf Knie (bis diese dann vom Sperrmüll weggebracht wurde). Das vergnügte Publikum spendete zwischen den Geschichten immer wieder Applaus und herzhafte Lacher. Besonders kurzweilig waren Einkaufslisten, auf denen neben Milch und Fleisch auch Begriffe wie «Schlüssel-Angst» und «Elvis» vermerkt waren.
Grosser Einfallsreichtum
Schlatter bewies Einfallsreichtum und dichtete eine Geschichte über eine Outdoor-Séance, in der den Teilnehmern der King of Rock’n’Roll erscheinen sollte. D ie Präsentation endete mit dem in Kinderschrift verfassten Zettel: «Kom schon du feige Nuss!!!!». Dieser hätte dazu dienen sollen, die Bücher von Karl May glaubwürdiger zu machen. Solche und andere Zettel mit ihren Geschichten sind im Rahmen der Ausstellung «Sammelsurium» noch bis am 9. Januar im Chärnehus zu sehen.
Einsiedler Anzeiger
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