Bühne ist näher als ein abstrakter Unterricht: Das Welttheater Einsiedeln erhielt die Auszeichnung der Stiftung Bibel und Kultur. (Bild Judith Schlosser)
Bühne ist näher als ein abstrakter Unterricht: Das Welttheater Einsiedeln erhielt die Auszeichnung der Stiftung Bibel und Kultur. (Bild Judith Schlosser)
Gelobt wird der Mut, klassische und biblische Texte so anzufassen, dass sie Menschen von heute «packen und ergreifen». (Bild Judith Schlosser)
Gelobt wird der Mut, klassische und biblische Texte so anzufassen, dass sie Menschen von heute «packen und ergreifen». (Bild Judith Schlosser)
Bereits zweite Auszeichnung: Thomas Strebel wurde schon mit dem Preis «Opus» als bester Tondesigner ausgezeichnet. (Bild Judith Schlosser)
Bereits zweite Auszeichnung: Thomas Strebel wurde schon mit dem Preis «Opus» als bester Tondesigner ausgezeichnet. (Bild Judith Schlosser)

Bühne

Preis für das Welttheater

In feierlichem Rahmen wurde dem Einsiedler Welttheater der mit 5000 Euro dotierte Stiftungspreis der Stiftung Bibel und Kultur überreicht.

Eine kleine Delegation unter der Leitung von Welttheater-Präsident Peter Kälin durfte am letzten Mittwoch im Jungen Schauspielhaus Hamburg den Stiftungspreis der Stiftung Bibel und Kultur in Empfang nehmen. Es war dies bereits die zweite deutsche Auszeichnung für die Spielperiode 2007, nachdem zuvor schon Thomas Strebel für die Einsiedler Aufführung mit dem Preis «Opus» als bester Tondesigner gewürdigt wurde.

Wirksamer als Religionsdiskurse
Wie Manfred Kock, der Vorsitzende der Stiftung Bibel und Kultur, ausführte, ehrt die Stiftung mit ihrem Stiftungspreis die «rundum gelungene Erneuerung eines barocken Schauspiels an historischem Ort. Hunderte von begeisterten Laienspielern machen das Calderonsche Welttheater in Neufassungen zu einem Erlebnis für Tausende von Zuschauern.» Es sei ein Spiel geworden zum Nach-Denken über das Leben, ein Theater, in dem jeder seinen eigenen Platz, seine eigene Rollen finden könne.

Näher als abstrakter Unterricht
Laudator Professor Hans Maier verwies darauf, dass durch die Neuausrichtung des Welttheaters der Christengott nicht mehr «wie früher der grosse Ordner der Welt» sei. Er throne nicht mehr «jenseitig-unberührt über den Dingen. Er hat sich auf die Menschen eingelassen. Hiobs Erfahrung ist in ihn eingedrungen, Hiobs Schicksal steckt in ihm.»
Maier räsonierte, dass man «der heutigen Generation vielleicht diese menschliche Seite des Göttlichen nahe bringen muss, wenn man ein neues religiöses Interesse wecken will. Und dabei kann die von Gestalten bevölkerte Bühne wirksamer helfen als ein abstrakter Religionsdiskurs mit Lehrsätzen und Schlussfolgerungen.»

Den Zeiten angepasst
Für Hans Maier führt das Einsiedler Spiel eine alte Tradition weiter. Doch «es passt sich den Zeiten an – aber es passt sich auch die Zeiten an, die Erwartungen und Hoffnungen der Menschen. Es macht die Zuschauer zu Mitspielern.» In diesem Kontext lobte der Laudator den Mut, klassische und biblische Texte so anzufassen, dass sie Menschen von heute «packen und ergreifen».

Einsiedler Welttheater
Das Einsiedler Welttheater 2007 von Thomas Hürlimann in der Inszenierung von Volker Hesse hat Emotionen geweckt, Diskussionen ausgelöst und das Publikum zum Nachdenken angeregt.
66'000 Besucherinnen und Besucher haben es gesehen. Das Stück wurde von Theaterkritikern im In- und Ausland sehr positiv kommentiert, und war in künstlerischer und finanzieller Hinsicht ein Erfolg.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

14.07.2009

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