Der Kinderchor «Moskitos» und die Dirigentin sind ein eingespieltes Team. Rechts die beiden Erzähler Marina Riedi und Dario Degiorgi. Bild Franz Kälin
Der Kinderchor «Moskitos» und die Dirigentin sind ein eingespieltes Team. Rechts die beiden Erzähler Marina Riedi und Dario Degiorgi. Bild Franz Kälin

Bühne

Russische Geschichte erzählt

Der Kinderchor Moskitos unter der Leitung von Corinne Rath führen Geschichte von «Vater Martin» auf. Einen ganzen Abend lang werden uns eindrückliche Lieder geboten, alles auswendig gesungen, begleitet von Samuel Rath am Flügel.

Die 18 Kinder des Kinderchors Moskitos haben fleissig ihre Lieder geübt. Ihre Chorleiterin Corinne Rath hat die Geschichte «ein wunderbarer Tag für Vater Martin» von Leo Tolstoi ausgesucht.

Bilderbuch auf Leinwand

Die Kinder kennen die alte Geschichte, wir Besuchende sehen die Bilder davon auf die Leinwand projiziert. Währenddessen tragen uns die zwei Erzähler die Geschichte vor. Russland und Einsiedeln treffen auch hier aufeinander – ist doch die Erzählerin, Marina Riedi, in Moskau geboren und aufgewachsen. Dazu Dario Degiorgi, geboren und aufgewachsen in Einsiedeln. Sie ergänzen sich durchs ganze Stück ideal. Sie erzählt die Geschichte und er spricht die Sätze in direkter Rede.

Lieder mit Begleitung

Und dann die Lieder, die die 18 Kindern in gekonnter Weise vortragen. Alles auswendig – welch grosse Leistung! Übrigens wurden die Lieder von Siegfried Fietz passend zur Geschichte komponiert. Es beeindruckt sehr, wie die grosse Schar von Kindern, die alle in die zweite bis fünfte Klasse gehen, ihr Bestes geben. Sie singen oft zweistimmig. Alle haben ihren Platz, wo sie im Chor am besten zur Geltung kommen. Dazu hören wir beinahe bei jedem Lied Solopartien, die die Kinder gekonnt vortragen, einige sehr leise fast wie Engelstimmen, andere fester, alle aber gut im Takt. Corinne Rath hat ihre «Schäflein» im Griff, sie dirigiert klar, dass alle Einsätze kommen. Alle Lieder werden einfühlsam begleitet von Samuel Rath am Flügel, dem Ehemann der Kinderchor-Leiterin. Sie sind ein eingespieltes Team, das oft zusammen Musik macht, das merkt man gut. Durch die Live-Musikbegleitung kann gut auf die jeweilige Situation, das heisst wann die Kinder bereit sind zum Beginn eines Liedes, eingegangen werden.

Geschichte wird erzählt

Und dann zwischen allen Liedern wieder die Sequenzen der Geschichte, eindrucksvoll vorgetragen vom Erzählerteam, wobei man den russischen Akzent heraushört. Dabei kann man sich gleich vorstellen, wie es war, bei Vater Martin in der Stube. Er las in der Bibel die Weihnachtsgeschichte, darüber ist er eingeschlafen, hört innerlich die Stimme von Jesus, dass er ihn besuchen möchte. Am Morgen erwacht Vater Martin und hält Ausschau, ob sein Besuch schon kommt. Doch da begegnet er den verschiedenen Leuten, die an seinem Haus vorbeigehen, sieht ihre Not, lädt sie ein, hilft ihnen, gibt jedem, was er gerade nötig hat; mit einem freundlichen Wort, mit einem Tee für den frierenden Strassenputzer, mit Schuhen für kleine Kinderfüsse. Doch den erwarteten Besuch von Jesus, den erhält er nicht. Enttäuscht setzt er sich wieder zur Ruhe, liest nochmals die Weihnachtsgeschichte. Und da erscheinen ihm die Leute, denen er geholfen hat. Aha! Da wird ihm klar, das war der Besuch von Jesus, mit dem, was wir Notleidenden zuliebe tun. Dann folgt ein Lied aus einem Film in englisch gesungen als Duett der Chorleiterin und einem Kind, eindrücklich gesungen. Als Zugabe singt der Kinderchor «Macht die Tore breit und die Herzen weit, dass Weihnachten werden kann», was wunderbar in die Adventszeit passt. Beim Abschluss-Grusswort lädt die Chorleiterin dazu ein, dass noch Platz zum Singen im Chor für neue Kinder ist.

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

10.12.2011

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