«Auch Junge erreichen, die vielleicht keine oder nur wenig Erfahrung mit Tanz haben»: Welttheater-Choreograf Graham Smith hat seine Arbeit in Einsiedeln in dieser Woche begonnen. Fotos: Franz Kälin
«Auch Junge erreichen, die vielleicht keine oder nur wenig Erfahrung mit Tanz haben»: Welttheater-Choreograf Graham Smith hat seine Arbeit in Einsiedeln in dieser Woche begonnen. Fotos: Franz Kälin
Welttheater-Choreograf probte schon einmal - 1

Bühne

Welttheater-Choreograf probte schon einmal

Das Feuer in möglichst vielen Menschen entfachen will der künstlerische Stab des Welttheaters. In dieser Woche ist der begnadete Choreograf Graham Smith damit an der Reihe.

Graham Smith ist kein Mann, der zu viele Worte verliert. Lieber lässt er die Taten sprechen – in seinem Fall seinen Körper, seine Bewegungen, seinen Ausdruck. Als künstlerischer Leiter des «Jungen Theaters Tanz» am Theater Freiburg im Breisgau arbeitet der Tänzer und Choreograf in seiner «School of Life and Dance» mit Laien aller Alters- und Bevölkerungsgruppen der Stadt zusammen. Er leitet das Bildungsprojekt «Learning by Moving» für Grundschulen und ist Initiator des Urban-gardening-Projekts des Theaters. Zusätzlich wird er immer wieder für Theater auch in die Schweiz gerufen: So zum Beispiel von Regisseur Volker Hesse, als dieser 2008 und 2012 in Altdorf die Tellspiele inszenierte.


Nicht nur Tanzschulen erreichen


Auch Welttheater-Regisseur Livio Andreina kennt Graham Smith – und zwar so gut, dass er ihn als Choreograf für das Welttheater 2020 nach Einsiedeln geholt hat. «Als Choreograf für das Welttheater möchte ich», sagt Graham Smith, «dass meine choreografische Arbeit in Einsiedeln nachhaltig Wellen schlägt. Ich will für das Projekt nicht nur tanzbegeisterte Menschen aus Tanzschulen gewinnen, sondern auch Junge erreichen, die vielleicht keine oder nur wenig Erfahrung mit Tanz haben. Ich will eine Gruppe von bewegten Menschen auf die Bühne bringen, die über die Generationen hinweg gemeinsam eine körperliche Sprache entwickeln, welche der Bandbreite von Calderons Stück und der Vision der künstlerischen Leitung entspricht. » Seine Arbeit, so Smith, gehe weit über das normale Casting und die Tanzproben für ein Freilichtspiel hinaus, es soll zukunftsweisend sein: «Es geht um nichts weniger als die Zukunft des Einsiedler Welttheaters und die künstlerische Auseinandersetzung mit komplexen Themen wie dem Gesetz der Gnade, dem Opfer, dem Individuum und der Masse und so weiter. Dabei werde ich auf meinen Erfahrungen am Theater Freiburg der letzten Jahre aufbauen.»


Erste Kostproben geliefert


Getreu seines Credos hat der Welttheater-Choreograf erste Kostproben seines Könnens bereits in dieser Woche gezeigt – in zwei Workshops, die er in der Klasse 2b der Stiftsschule Einsiedeln (Lehrerin Maria Egartner) sowie bei Matviienko DanceArt noch bis heute Freitag gibt. «Learning by Moving» bedeutet für Graham Smith, mit dem Körper und durch Bewegung die Welt bewusst zu erschliessen, seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten spielerisch kennenzulernen und das Wissen, das jedes Kind mit sich trägt, ans Licht zu bringen. Graham Smith stellt die politischen Forderungen nach Partizipation, Nachhaltigkeit, Inklusion und Interkultur auf kluge und originelle Weise vom theoretischen Kopf auf künstlerisch-praktische Füsse.


Einsiedler Anzeiger / Victor Kälin

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

11.01.2019

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