Oscar Sales Bingisser, Regisseur «S’letschti Lied» des Stiftstheaters 2018. Bild Urs Gusset
Oscar Sales Bingisser, Regisseur «S’letschti Lied» des Stiftstheaters 2018. Bild Urs Gusset

Bühne

Musik

«Worte von Mani Matter spüren»

Für einmal wird nicht ein Theaterstück aufgeführt, sondern steht ein Abend mit Liedern von Mani Matter auf dem Programm. Oscar Sales Bingisser führt zum 17. Mal Regie. Die musikalische Leitung hat Lukas Meister.

Urs Gusset: Oscar Sales Bingisser, welche Erinnerungen haben Sie an den Mundart-Liedermacher Mani Matter, der 1972 mit 36 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist?


Oscar Sales Bingisser: Ich habe wohl sehr ähnliche Erinnerungen an Mani Matter wie alle Schweizer in meinem Alter. Als er gestorben ist, war ich 14 Jahre alt. Ich habe seine Lieder in der Schule und am Radio mitbekommen. Sie sind Teil meiner Jugenderinnerungen – vor allem «Dr Eskimo» und «Wilhelm Täll».


Wieso präsentiert das Stiftstheater heuer anstelle eines Theaterstücks einen Liederabend?


Vor einem Jahr ist Lukas Meister auf mich zugekommen und hat angeregt, beim Stiftstheater 18 einen musikalischen Abend zu bieten.


Wieso steht jetzt ein Liederabend mit Mani Matter auf dem Programm?


Lukas Meister hat eher an ein Musical gedacht, was für Sänger und Schauspieler eine sehr grosse Herausforderung gewesen wäre. Einen Liederabend mit Mani Matter hatte ich schon lange im Hinterkopf. Dieser Vorschlag ist beim Rektor auf offene Ohren gestossen.


Ein Bruch?


Nein! Ich würde nicht von einem Bruch reden. Wir machen nach so vielen Jahren unter meiner Regie einfach mal etwas Anderes. Im  nächsten Jahr zeigen wir sehr wahrscheinlich wieder ein Theaterstück.


Wie haben die Beteiligten auf diesen Liederabend reagiert?


Sehr gut! Ich habe keine negativen Reaktionen bekommen.


Welches waren die grössten Herausforderungen dieses neuen Konzepts?


Dass die 15 Schülerinnen und Schüler die Hemmungen verlieren – einfach hinstehen und die von Lukas Meister und mir ausgewählten Lieder singen. Wir haben geübt und geübt. Jetzt singen sie mit einer grossen Selbstverständlichkeit. Doch wir haben nicht den Anspruch, gesanglich perfekt zu sein. Wichtig ist, dass das Publikum die Worte von Mani Matter spürt.


Wie muss man sich diesen Liederabend vorstellen?


Alle 15 Schülerinnen und Schüler singen in diesem rund anderthalbstündigen Programm, an dem wir ein halbes Jahr gearbeitet haben, mal als Solist, mal im Chor. Es gibt zudem eine musikalische Live-Begleitung.


Werden alle Lieder live gesungen?


Ja, bis auf das letzte.


Erzählen Sie.


Nein! Mehr möchte ich noch nicht verraten.


Ist «S’letschti Lied» womöglich «Ds Zündhölzli» in einer ganz speziellen Form?


Nein! Dieses Lied, das jeder kennt, ist nicht im Programm.


Worauf freuen Sie sich bei diesem Liederabend speziell?


Auf die Reaktion des Publikums. Ich bin gespannt, wie Chor und Zuschauer gefühlsmässig zusammenkommen.


 


Einsiedler Anzeiger / Urs Gusset

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne
  • Musik

Publiziert am

16.03.2018

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