Zu viel Konkurrenz war wohl ausschlaggebend, dass die bisherigen Besucherzahlen nicht erreicht werden konnten. Bild Judith Schlosser, Gockhausen
Zu viel Konkurrenz war wohl ausschlaggebend, dass die bisherigen Besucherzahlen nicht erreicht werden konnten. Bild Judith Schlosser, Gockhausen

Bühne

Zu viel Konkurrenz anderer Bühnen

Budgetiert waren mindestens 51 000 Besucher, um eine ausgeglichene Rechnung zu erreichen. Gekommen sind 46 000. Das Welttheater Einsiedeln fährt ein Defizit ein. Vermutlich auch wegen zu viel Konkurrenz in diesem Sommer 2013.

Auf dem Klosterplatzin Einsiedeln ist gestern mit dem Abbau begonnen worden. Die Technik und die Szenerie wurden zurückgebaut, die Tribüne bleibt vorderhand noch stehen, weil sie für das Fest der Einsiedler Engelweihe vom 13./14. September zur Verfügung gestellt wird. Gleichzeitig haben die Verantwortlichen der Welttheatergesellschaft mit dem Kassensturz begonnen. Und der sieht nicht so gut aus wie in früheren Jahren. In der letzten Spielsaison von 2007 wurden 66 000 Besucher gezählt, jetzt waren es nur noch 46 000. Das Budget hat zwar sehr vorsichtig mit einer Auslastung von knapp 50 Prozent kalkuliert, erreicht wurde sie nicht. Es fehlen rund 5000 Eintritte. Rechnet man diese mit der Budgeterwartung von 78 Franken pro Nettoeintritt hoch, fehlen nun 390 000 Franken in der Kasse. Welttheater-Präsident Peter Kälin allerdings warnt vor einer solchen Rechnerei. Vieles werde noch von den gebuchten Ticket-Kategorien abhängen, von Einsparungen, Kostenminderungen, den Entschädigungen an die Mitwirkenden oder von Reserven im Budget. Und zuletzt werde die Welttheatergesellschaft auch auf ihr Vermögen von 1,6 Mio. Franken zurückgreifen können.

Welche Gründe?

Wo liegen die Gründe, dass die Besucherzahlen gegenüber 2007 eingebrochen sind? Die Witterung kann es nicht gewesen sein. Er habe nun sechs Spielperioden mitgemacht, resümierte Kälin, aber derart spielfreundliches Wetter habe er noch nie erlebt. Nur zwei Aufführungen mussten abgesagt, eine dritte abgebrochen werden.Auch am Stück selber und an der Inszenierung zweifelt man in Einsiedeln nicht. Sicher sei es kein einfaches Stück gewesen, habe aber mit zunehmender Spielzeit immer mehr an Aussagekraft und Eindruck gewonnen. Negativ gewirkt haben könnte die Konkurrenz. Der Sommer 2013 war vollgestopft mit Freiluft-Aufführungen. Sie haben sich gegenseitig konkurrenziert. «Aida» in Pfäffikon ZH erwartete 36 000 Besucher, gekommen sind 20 000. Die SeebühneThun hat das schlechteste Resultat seit Jahren eingefahren, im Gespräch ist bereits ein Defizit von 2 Mio. Franken. «Übersättigung», führt Kälin an.

2024 ein grosses Jubiläum

In Einsiedeln schaut man trotz diesem Dämpfer schon wieder vorwärts. In sechs oder sieben Jahren soll erneut gespielt werden. Auch hat der Vorstand schon das ferne Jahr 2024 im Fokus, dann werden die Spiele 100 Jahre alt.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

10.09.2013

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