Kunst & Design
Dem Kloster so nah wie noch nie
Zum ersten Mal stellte die Einsiedler Fotografin Evelyne Marty ihre Fotografien aus unter dem Motto «Im Licht des Klosters – so nah wie noch nie»
Zur Vernissage am Freitagabend durfte Evelyne Marty eine bunte Mischung aus Freunden, Familie und Fotografie-Interessierten begrüssen. Die 30-Jährige begrüsste ihre Gäste und erklärte, wie sie dazu kam, das Kloster zu fotografieren. Sie sei schon sehr nahe beim Kloster aufgewachsen und dann später in eine Wohnung direkt am Klosterplatz gezogen. Auch Pater Aaron Brunner, der einige Worte an die Ausstellerin und ihr Publikum richtete, erinnerte sich noch genau da-ran, als die junge Fotografin Thema in den Klostermauern wurde. Denn es tauchten plötzlich immer wieder Fotos in den sozialen Medien auf, die nur von einem Ort aus fotografiert werden konnten – von der Wohnung von Marty. Seither habe sich eine Zusammenarbeit ergeben und die junge Fotografin erschaffe Bilder, welche die Tür ins Kloster öffne, unter anderem für das Salve-Magazin. Er überbrachte den Dank der Klostergemeinschaft für die unkomplizierte und herzliche Zusammenarbeit: «Evelyne, du bist für uns eine Brückenbauerin. Und du schaffst das, ohne ein Wort zu sprechen!» Er gratulierte der Fotografin zu ihren wunderbaren Werken und ergänzte: «Ich komme mir fast vor wie zu Hause!»
Das Kloster aus den unterschiedlichsten Perspekiven
Die ausgestellten Bilder zeigten einerseits bekannte Ansichten des Klosters, aber auch Details, die selbst für Einheimische nicht eindeutig sind. Über 4000 Bilder und Videos hatte Evelyne Marty zur Auswahl gehabt, 113 wählte sie aus. Erst vor knapp zwei Monaten fing sie mit den Vorbereitungen an. Zum Teil hatte sie die Ausstellungsobjekte schon, wie die Glasdrucke oder Leinwände, einen grossen Teil liess sie extra für die Ausstellung in Einsiedeln drucken. Die Werke könne man auch kaufen, aber am besten sei es immer, das Motiv auszusuchen, welches einem gefalle, und den Ort in der Wohnung dazu aussuchen. Anhand dieser Eckdaten liesse sich das Bild dann individuell herstellen. Den Besuchenden gefielen besonders die aussergewöhnlichen Einblicke hinter die Klostermauern: Der Sakristan, der die Klosterkirche reinigt, Klosterfrauen von oben oder eine Luftaufnahme des wunderschönen Mosaikbodens vor dem Altar. Auch die Fällung der Bäume beim St.-Benedikts-Denkmal erhielt seinen Platz und natürlich auch einige Fasnachtsbilder. Mit ihrer Kamera hatte Marty das Kloster in der Tat aus allen Perspektiven festgehalten. Eindrücklich war auch die Wand mit allen Kalenderbildern aus den vergangenen neun Jahren.
Das zahlreich erschienene Publikum über das ganze Wochenende entdeckte die Fotografien gerne im Austausch mit der Ausstellerin. Diese zeigte sich am Sonntagabend auch mehr als zufrieden: «Die Ausstellung war sehr erfolgreich für mich. Rund 200 Personen kamen und mit fast allen hatte ich schöne Begegnungen und einen guten Austausch. Einige kamen sogar mehrmals!» Es seien auch Menschen gekommen, die sie nicht kannte oder solche mit einem Klosterbezug. Mit dieser grossen Bandbreite an verschiedenen Besuchenden haben viele positive Gespräche stattfinden können. Sie kann sich gut vorstellen, eine solche Ausstellung in ein paar Jahren, mit neuen Motiven, zu wiederholen. Für diejenigen, die es nicht in die Ausstellung geschafft haben, ist ein 3D-Modell unter www.evelynemartyphotography. ch aufgeschaltet.
Einsiedler Anzeiger / Angela Suter
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Einsiedler Anzeiger
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- Kunst & Design
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