Bühne
Der Dampfer ist in See gestochen
Generalversammlung der Welttheatergesellschaft Einsiedeln entlässt die Crew in die nächste Spielzeit: Die Mannschaft ist zusammen und das Welttheater-Schiff nimmt Kurs auf die Spielperiode 2024. Im September legt es einen Zwischenhalt ein, um möglichst viele Mitwirkende an Bord zu nehmen.
Weder der Doppelwechsel im Vorstand, noch der kurzfristig erfolgte Ersatz des bisherigen Komponisten Michael Werthmüller gaben am Montagabend im Zentrum Zwei Raben zu irgendwelchen Fragen Anlass. Stattdessen hiess die anwesende Hundertschaft an Welttheatermitgliedern den neuen Komponisten Bruno Amstad (Stans) mit Applaus herzlich willkommen. Damit ist die Führungsriege der kommenden Spielzeit wieder komplett.
Premiere am 11. Juni 2024
Das war die wesentlichste Erkenntnis der 38. Generalversammlung, welche klar im Zeichen der Konsolidierung und der Vorbereitung stand. Alles wartet auf den 16. September, den Welttheatertag in der Stiftsschule. An diesem Datum legt der Dampfer in Einsiedeln an, um möglichst viele Mitwirkende aufzunehmen. Ziel der mehrmonatigen Reise ist der Klosterplatz, auf dem am 11. Juni 2024 die Welttheater-Premiere stattfindet.
Grosses Schulprojekt
Die Gesellschaft ist dank Corona-Bundesgelder finanziell solid aufgestellt. «Die Bilanz ist gut, um in die neue Periode zu starten », fasste Quästor Lukas Lang seine Ausführungen zusammen. Mit frei verfügbaren Eigenmitteln von rund 1,7 Millionen Franken lässt sich eine Produktion, deren Gesamtaufwand gegen 5 Millionen Franken tendiert, beruhigter angehen – insbesondere dann, wenn Ausgaben getätigt werden müssen ohne Aussicht auf baldige Ticket-Einnahmen. 550’000 Franken sind alleine für das Jahr 2023 eingestellt. Das Budget 2024 wurde am Dienstag (noch) nicht präsentiert. Auf besonderes Interesse stiess das tanz- und theaterpädagogische Projekt mit der Bezirksschule und der Stiftsschule. Es erstreckt sich über zwei Jahre, was der Versammlung 95’000 Franken wert war. «Wir müssen an die nächste Generation denken», mahnte Autor Lukas Bärfuss. «Das Welttheater ist das beste Beispiel eines Mehrgenerationenvorhabens. »
Neue und bewährte Kräfte
Mit Applaus und Blumen Abschied nehmen hiess es von den beiden Vorstandsfrauen Anne Nietlispach und Lara-Maria Wetzel. Sie wurden ersetzt durch Felicia Bettschart Schmitt und Sanja Steinauer. Ebenfalls wieder mit an Bord sind Produktionsleiterin Claudia Capecchi und Spielbüroleiterin Romy Shakiri. Und der Zuger alt Ständerat Joachim Eder verstärkt den Vorstand in der Kommunikation gegen aussen.
«Ein grosses Fest!»
Autor Lukas Bärfuss erinnerte daran, dass es sieben Jahre her seien, seit man begonnen habe, «eine Geschichte zu entwickeln ». Doch die letzten vier Jahre würden Einfluss nehmen: «Für Kunst und Theater spielt diese Zeit eine Rolle.» Auch Anna Maria Glaudemans (Bühne und Kostüme) fragt sich, ob die ehemaligen Bilder noch genügen? Und Regisseur Livio Andreina packte die Absicht aller in einen Satz: «Unser grösstes Anliegen ist es, die Geschichte gemeinsam zu erzählen.» Dass dies gelingt, ist Präsident Hanspeter Kälin überzeugt: «Wir alle sind motiviert, um im Jubiläumsjahr 2024 ein grosses Fest auf die Beine zu stellen.»
Einsiedler Anzeiger / Victor Kälin
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Einsiedler Anzeiger
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