Da gingen alle davon aus, dass 2020 gespielt werden kann: Aufnahme anlässlich der Generalversammlung vom April 2019. Die Hälfte des damaligen Vorstands ist heute nicht mehr aktiv. Foto: Archiv EA
Da gingen alle davon aus, dass 2020 gespielt werden kann: Aufnahme anlässlich der Generalversammlung vom April 2019. Die Hälfte des damaligen Vorstands ist heute nicht mehr aktiv. Foto: Archiv EA

Bühne

«Die Verschiebung veränderte vieles»

Bei der Welttheatergesellschaft Einsiedeln kam es zu zwei Rücktritten: Mit Anne Nietlispach und Lara-Marie Wetzel haben zwei Vorstandsmitglieder demissioniert. Die beiden Nachfolgerinnen sollen im April 2023 an der GV offiziell vorgestellt und gewählt werden.

Nach der Spielzeit 2013 kam es im Welttheater-Vorstand zu einer beispiellosen Zäsur. 2015 traten nicht weniger als sechs von neun Mitgliedern zurück. Damit gingen 124 Jahre Vorstandswissen sozusagen in Pension. Für Kontinuität sorgte einzig Hanspeter Kälin, der 2015 zum neuen Präsidenten gewählt wurde. Auf allen anderen Positionen wurde der Vorstand daraufhin kontinuierlich erneuert.

«2020: Das war unser Fokus»


«Wir alle waren frisch motiviert», erinnert sich Hanspeter Kälin. «Wir gingen davon aus, dass 2020 gespielt werden kann. Das war unser Fokus: Sicher eine Spielperiode mitzuwirken, war die Zeitachse der Vorstandsmitglieder. » Es kam alles anders. Die Corona- Pandemie führte zum Abbruch der Spielzeit 2020 und letztlich einer Verschiebung auf das Jubiläumsjahr 2024. Aus drei oder fünf Jahren im Vorstand wurden plötzlich sieben oder neun. «Die Verschiebung der Spielperiode veränderte vieles», bilanziert der Präsident, vom Einsiedler Anzeiger darauf angesprochen. «Nicht nur für die Gesellschaft insgesamt, sondern auch für jedes einzelne Vorstandsmitglied.» Und so kam es, dass nicht jede persönliche Agenda mit jener einer Spielzeit kompatibel blieb.

Keine Zeit zum Aufschieben


Zu spüren bekamen dies insbesondere Anne Nietlispach (Administration) und Lara-Marie Wetzel (Sekretariat). Beide haben im Spätherbst des Vorjahres aus persönlichen und beruflichen Gründen ihren Rücktritt aus dem Vorstand bekannt gegeben. An der Generalversammlung vom 19. November 2022 waren dem Vorstand die Demissionen zwar bekannt, offiziell informiert wurde aber nicht. «Damals zeichnete sich ab, dass wir die Vakanzen füllen können», begründet Hanspeter Kälin, «es fehlten einzig noch die definitiven Zusagen.» Diese kamen dann einige Tage später, sodass die beiden neuen Vorstandsmitglieder ihre Arbeit Anfang dieses Jahres aufnehmen konnten. Formell arbeiten diese zurzeit auf «freiwilliger Mandatsbasis», erklärt Kälin. Erst mit der traktandierten Wahl an der nächsten GV vom 24. April werden sie offiziell in den Vorstand aufgenommen. «Die Zeit», so Kälin, «schreitet fort und lässt keine längeren Vakanzen zu.»

«Gut eingelebt»


Die beiden designierten Vorstandsmitglieder sind Felicia Bettschart (Egg) und Sanya Steinauer (Einsiedeln). Beide waren Teil des Spielvolks 2020; jetzt übernehmen sie die Ressorts Kommunikation (Bettschart, zusammen mit Peter Lüthi) und Sekretariat (Steinauer). Sanya Steinauer ist übrigens die Schwiegertochter des langjährigen Quästors Hans Steinauer. Hanspeter Kälin bedauert die Demission der beiden Vorstandsmitglieder, bringt aber Verständnis auf: «Es sind situativ nachvollziehbare Gründe. Die Verschiebung auf 2024 konnte niemand vorhersehen. Die Voraussetzungen haben sich verändert. » Der Präsident kann den unverhofften Rücktritten aber auch etwas Positives abgewinnen: «Innert Kürze haben wir zwei gute Nachfolgerinnen fin-den können. Tragisch wäre es erst, wenn wir niemanden für unsere Arbeit begeistern könnten. » Und so freut sich auch Kälin daran, dass sich die beiden Neuen «gut eingelebt haben und mit ihrer Einsatzfreude beeindrucken ». Ganz komplett ist der Vorstand damit noch nicht. Gemäss Statuten umfasst der Vorstand acht Personen; seit einigen Jahren zählt er jedoch nur noch sieben. «Wir könnten noch jemanden gebrauchen», räumt Hanspeter Kälin ein, «an Aufgaben mangelt es nicht.» Der Aufruf, sich zu melden, war zwar schon an der letzten GV zu hören. Wie heisst es doch: Steter Tropfen höhlt den Stein.

Einsiedler Anzeiger / Victor Kälin

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

20.01.2023

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