Walter Kälin (rechts) konnte mit Franziskus Abgottspon und André Ott ein starkes Duo begrüssen. Bild Victor Kälin
Walter Kälin (rechts) konnte mit Franziskus Abgottspon und André Ott ein starkes Duo begrüssen. Bild Victor Kälin

Dies & Das

Bereits über 100 Mitglieder

Das jüngste Museum von Einsiedeln erhält Support: Am letzten Donnerstag ist im Museum Fram ein Gönnerclub ins Leben gerufen worden.

Einen Start nach Mass legte am letzten Donnerstag, 23. September, der Fram-Club hin: Am selben Tag, an dem der Gönnerverein offiziell gegründet wurde, konnte der noch kaum eine Stunde als erster Präsident amtende Walter Kälin (Meilen) von über 100 Mitgliedern berichten, welche das Museum Fram «ideell und finanziell» unterstützen würden. Zusätzlich stellte Kälin kulturelle Veranstaltungen in Aussicht, welche der Club in unregelmässigen Abständen (vor allem) im Museum an der Eisenbahnstrasse durchführen will.

Katholische Heiratsliteratur

Dass die Räume in der umgebauten Kerzenfabrik Lienert multifunktional genutzt werden können, war am letzten Donnerstag ersichtlich, als gegen 70 Damen und Herren der Auftaktveranstaltung in der erweiterten Cafeteria beiwohnten. Sie erlebten eine musikalisch unterlegte Lesung, welche ans Ausstellungsmotto «Süsse Lämmchen und flammende Herzen. Die ‹fromme Industrie› um 1900 in Einsiedeln.» anknüpfte, und Texte aus der katholischen Heiratsliteratur im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts präsentierte. In Schauspieler Franziskus Abgottspon konnte Walter Kälin einen Erzähler vorstellen, der die im Verlag Benziger gedruckten Schriften hervorragend rezitierte und die Zuhörerschaft sichtlich in seinen Bann riss. In André Ott fand Abgottspon eine schon fast kongeniale musikalische Ergänzung, welche den rund eine Stunde dauernden Vortrag weit über das Niveau einer gewöhnlichen Vorlesung hob.

Schmunzeln und Schaudern

Schmunzeln, Schaudern und Erstaunen lösten die frommen Ermahnungen der (auch Einsiedler) Mönche und Bischöfe aus, mit welchen diese ein traditionelles Frauenbild zementierten, das erstaunlicherweise bis in unsere Gegenwart hinein wirkt. Die verschiedenen Schriften glichen sich im klaren Bemühen an, die Unterwürfigkeit der Frau gegenüber dem Mann als gleichsam gottgegeben zu begründen. Brautleute wurden dabei vor Sünden gewarnt, die eine ewige Verdammnis zur Folge haben. Der Frau wurden inGesellschaft und Familie klare Grenzen gesetzt, die Fleischeslust verteufelt und die Keuschheit gelobt. Mit einem kurzen historischen Abriss über den Frauenstatus in den verschiedenen Zeitepochen rundete die Fram-Direktorin Detta Kälin einen informativen, thematisch für viele Anwesende nur allzu vertrauten Abend ab. Nachdem Club-Präsident Walter Kälin zum reichhaltigen Buffet gerufen hatte, schloss er den offiziellen Teil in der Hoffnung, dass die Mitglieder ihren Jahresbeitrag auch einzahlen würden; denn die Einzahlungsscheine hätten erst nach erfolgter Gründung des Fram-Clubs verschickt werden können. Wem zuerst so viel gegeben wird wie den Premieregästen, der wird sich hoffentlich mit einer treuen Mitgliedschaft zu revanchieren wissen.

Infos zum Museum:

www.fram-einsiedeln.ch







Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

28.09.2010

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