Ruedi Züger investiert viel Zeit für den Kulturverein Fismo und ist glücklich dabei. Bild Christian Marty
Ruedi Züger investiert viel Zeit für den Kulturverein Fismo und ist glücklich dabei. Bild Christian Marty

Dies & Das

Christian Marty trifft Ruedi Züger, Tatmensch und Fismo-Präsident

Ist er nun müde oder munter? Als Ruedi Züger zum Gespräch erscheint, ist er allem Anschein nach beides: Erschöpft von der vielen Arbeit, ohne Frage, fröhlich von der gelungenen Veranstaltung, ohne Zweifel.

Der junge Mann befindet sich während des Gespräches in einer Verfassung, welche ihre Eigenheit sozusagen aus einer harmonischen Gegensätzlichkeit bezieht: Er hat viel geleistet und er freut sich darüber. Ich habe Ruedi am letzten Sonntag in einem Café getroffen. Tags zuvor hat er, ein echter Tatmensch und der fleissige Präsident des Kulturvereins Fismo, mit seinen Freunden ein grosses Fest in den Räumlichkeiten der alten Landi organisiert. Es sei toll gewesen, sagt er bei der Begrüssung, «anstrengend und schön».

Lieber Ruedi! Du bist viel unterwegs, hm?

Das ist wohl wahr. Bei mir muss immer etwas laufen. Ruhig zu Hause sitzen ist nicht Meins. Das ist schon immer so gewesen bei mir: Schon seit ich denken kann bin äusserst aktiv! Als Kind bin ich jedem Ball nachgerannt, später habe ich mich in der Pfadi engagiert, heute agiere ich als Präsident des Fismo. Und ja, natürlich verfüge ich neben all dem auch über eine feste Arbeit und über einige Hobbys und so weiter.

Also gibt es bei dir keine ruhigen Abende?

Die gibt es schon  allerdings bin ich ganz froh, wenn diese nicht so häufig stattfinden. Wirklich Spass macht mir nur das, was in der Gesellschaft passiert. Am liebsten ist es mir, wenn ich bei einem geselligen Anlass mitwirken darf. Ich bin, denke ich, ein typischer Vereinsmensch. Sich regelmässig mit einer bestimmten Gruppe für eine bestimmte Sache treffen, lässt mein Herz höher als alles andere schlagen.

Dann bist du beim Fismo ja nicht falsch, lieber Ruedi. Was macht ihr dort eigentlich genau?

Der Fismo ist ein Kulturverein. Uns geht es im Prinzip um genau eine Sache: Das kulturelle Leben Einsiedelns soll gefördert werden.

Das klingt schön  und ein bisschen ungenau! Was genau versteht ihr unter «Kultur»?

Das ist eine gute Frage! «Kultur» ist für uns all das, was die Menschen auf irgendeine Weise zusammenbringt. Der Begriff kann also vieles bedeuten. Ein Konzert, eine Party, ein Essstand oder was auch immer, ja, all das verstehen wir unter «Kultur». Mit dem Wort wird jede Form von Beisammensein bezeichnet.

Muss ich nach deinen Augenringen urteilen, so ist die Kulturförderung eine ermüdende Sache.

Das ist es wirklich, und zwar nicht nur für mich, sondern für alle, die sich daran beteiligen. Nehmen wir gleich den Anlass von gestern. Ende August hat das Fismo erfahren, dass man die Räumlichkeiten der alten Landi für eine Veranstaltung benützen dürfte. Nach einigen Diskussionsrunden hat der Verein entschieden, diese Möglichkeit auszunutzen  und seit Anfang September haben weit mehr als ein Dutzend Mitglieder nahezu jeden ihrer freien Abende für die Organisation der Feier investiert. Wir mussten die Bewilligung einholen, die Musiker engagieren, die Bar ausstatten, die Deko aufstellen, die Werbung besorgen, die Securitas und die Samariter aufbieten und so weiter und so fort. Es ist ein Kraftakt gewesen, ich sage es dir, es ist eine Mordsarbeit, 600 Leute zu bewirten. Und trotzdem: Wenn alles gelingt, hat man eine gröbere Freude daran.

Woher habt ihr die Motivation für all das?

Ich sollte ja letzten Endes nur für mich sprechen  doch ich wage einmal, auch ein wenig etwas über die anderen Fismo-Mitglieder auszusagen. Wir alle haben schlichtweg Freude an der Freude der Einsiedler Bevölkerung. Wir sind junge Leute, die es toll finden, wenn unser Dorfvolk etwas Schönes erlebt. Dies ist die Motivation für unsere Arbeit.

Gibt es keine finanzielle Motivation?

Du meinst, wir machen das wegen dem Geld? Kein Fismo-Mitglied verdient etwas an unseren Veranstaltungen. Selbstverständlich gibt es Feiern, an denen wir positive Zahlen schreiben, am Let's Fetz ist das zum Beispiel üblicherweise der Fall. Doch das Geld, das wir dabei gewinnen, wird meist gleich für andere, für kleinere, für tendenziell kostende Events ausgegeben.

Lieber Ruedi, ich sehe, du bist wirklich mit Leidenschaft beim Fismo.

Gell?

Wie sieht es bei dir eigentlich beruflich aus?

Ich habe eine Lehre als Informatiker absolviert, bin im Laufe der Zeit etwas von di

Autor

Einsiedler Anzeiger

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  • Dies & Das

Publiziert am

11.11.2016

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