Was verbirgt sich wohl im Bauch des Pegasus? In einer Woche steht das Holzpferd an der Hauptstrasse und das Rätsel lüftet sich.  Foto: Regula Beart
Was verbirgt sich wohl im Bauch des Pegasus? In einer Woche steht das Holzpferd an der Hauptstrasse und das Rätsel lüftet sich. Foto: Regula Beart

Dies & Das

Das Holzpferd Pegasus macht Halt

Die Pferdeskulptur Pegasus ist dreieinhalb Meter hoch und steckt voller Theater – Freilichttheater genaugenommen. Da bietet sich Einsiedeln mit seiner Welttheater-Tradition als Etappenort geradezu an.

Die mobile Pferdeskulptur Pegasus begann ihre Reise durchs Land auf der Landiwiese am Zürcher Theater Spektakel 2015. Das trojanische Pferd dient aber nicht der Kriegslist  es steht im Dienst von Kultur und Wissenschaft und trägt den Namen des Dichterrosses. Sein Innenleben birgt reichlich Überraschung, macht es doch seither auf das Schweizer Freilichttheaterschaffen aufmerksam.

Diese vor allem im ländlichen Raum sehr lebendige Tradition hat hierzulande eine lange Geschichte und mischt sich mit dem Trojanischen Pegasus unters städtische Publikum. Begleitet von O-Ton-Hörproben, geben Gucklöcher Einblick in eine Szenerie von mehr als 20 Freilichttheater-Inszenierungen.

Der trojanische Pegasus ist ein Projekt der Zürcher Hochschule der Künste, Institute for the Performings Arts and Film. Es wird unter anderem unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds sowie vom Bundesamt für Kultur im Rahmen des Schwerpunktprogramms «Lebendige Traditionen der Schweiz.»

16 Gucklöcher

Die Inszenierungen sind, von wechselndem Licht und einer Tonspur begleitet, als eigenständige Szenerie durch 16 Gucklöcher im Leib der mobilen, 3,5 Meter hohen Pferdeskulptur zu erspähen und zu hören. Sämtliche Elemente sind in ihrer Herkunft zurückzuverfolgen. Ineinander geschoben und neu zugeordnet ermöglichen sie nicht nur einen Zugang zur Vielfalt dieses Theaterschaffens und dessen markantem Wandel in jüngerer Zeit, sondern auch ein eigenständiges Schauund Hörerlebnis. Passanten und Besucher jeden Alters und sozialen Hintergrunds können die Themen selbständig erschliessen.

Der Vermittlungsgedanke der Holzskulptur ist inspiriert vom trojanischen Pferd der griechischen Mythologie, das, mit Harmlosigkeit getarnt, in einen geschützten Bereich eindringt und mit einem überra schenden Innenleben aufwartet. Zur Vertiefung der Inhalte dient die Publikation «Freilichttheater  eine Tradition auf neuen Wegen», mit vier Bildstrecken, Hintergrundinformationen und dem Inventar aller verwendeten Elemente. Zentrales Ziel ist es, die darstellenden Künste im schweizerischen Freilichttheater ei ner breiteren, auch städtischen Öffentlichkeit nahe zu bringen und sie in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und ihren Neuerungen als lebendige Tradition bewusst zu machen.

Auch das Welttheater

Bestens vertraut mit dem Freilichttheaterschaffen ist Hanspeter «James» Kälin. Als Mitglied der Theatergruppe Chärnehus, und noch viel stärker als Präsident der Welttheater Gesellschaft ist er als-Spieler und Organisator seit Jahrzehnten mit dem Theaterleben verwebt.

Als die Anfrage an den Welttheater-Vorstand gelangte, musste dieser nicht zögern, um «Pegasus» auch in Einsiedeln zu einem Auftritt zu verhelfen. Die Zürcher Hochschule der Künste, so Kälin, berufe sich unter anderem auf die von Thomas Hürlimann und Volker Hesse entworfenen Fabelwesen, welche das Welttheater 2000 bevölkerten. Eine gute Verbindung nach Einsiedeln, fand der Welttheater-Vorstand. «Und für uns erst noch eine passende Gelegenheit, konkret etwas zum Welttheater zeigen zu können». Das, so Kälin, sei gerade in den Zwischenjahren «ja nicht ganz so einfach».

Vernissage mit Apéro

Deshalb will der Vorstand die Vernissage des Trojanischen Pegasus' zusammen mit möglichst viel Publikum feiern. Die Eröffnung der Installation ist öffentlich und findet in einer Woche, am Freitag, 12. August, um 19 Uhr, auf dem Sternenplatz vor dem Hotel Schiff statt. Die Guckkästen sind geöffnet, eine Broschüre wird ausgehändigt, eine Rede gehalten und ein Aperitif ausgeschenkt.

Einsiedler Anzeiger (vi)

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Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

05.08.2016

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