Dies & Das
Ein Blick ins Naturalienkabinett
Das Naturalienkabinett des Klosters Einsiedeln ist für gewöhnlich nicht zugänglich für die Öffentlichkeit. Für den Tag des Denkmals wurde eine Ausnahme gemacht mit Führungen, bei denen man die Geschichte dieses einmaligen Raumes erleben durfte.
Das letzte komplett erhaltene Naturalienkabinett der Schweiz steht im Kloster Einsiedeln. Es gilt mit über 800 Tierpräparaten als kulturgeschichtliche Rarität. Die sonst verschlossenen Türen wurden am vergangenen Samstag für alle Interessierten geöffnet. Um 9 Uhr fand die erste Führung statt. Jede weiter Stunde folgte eine neue Führung. Zahlreiche Personen von Jung bis Alt versammelten sich vor dem Eingang des Gymnasiums beim Kloster Einsiedeln. Aus Platzgründen konnten jeweils nur 25 Personen ins Naturalienkabinett. Jedoch waren bei der ersten Führung bereits über 40 Personen vor Ort. Sie alle wurden ins Kloster hineingelassen und von Martin Traxler, Projektleiter der Renovationsarbeiten, freundlich empfangen.
Faszinierende Vielfalt
Die Führung bestand aus zwei Teilen. So konnten zwei Gruppen gebildet werden. Eine Gruppe betrat mit Pater Oswald das Naturalienkabinett, wo er einige interessante Fakten zu erzählen wusste. Die kurze Zeit, die zur Verfügung stand, verging wie im Flug. So konnte man bei Weitem nicht alle Exponate besichtigen. Die Vielfalt der Mineralien, Fossilien und Tierexponate faszinierten alle Besucher, ob zum ersten oder wiederholten Male.
Erst ein Drittel geschafft
Rasch folgte der Wechsel der Gruppen. Doch die Führer nahmen es nicht allzu streng. Wer mochte, durfte noch eine Weile im Kabinett bleiben und den zweiten Teil auslassen. So versammelte sich eine deutlich «geschrumpfte» Gruppe für den zweiten Teil vor dem Eingang des Kabinetts mit Martin Traxler. Er erklärte, wie die «Conservation-Angels», eine Gruppe von über 30 Präparatoren und Restauratoren, den Raum und die Exponate in einer Intensivwoche vom 29. August bis zum 2. September 2016 reinigten und dekontaminierten. Dies alles in rund 1000 unentgeltlichen Arbeitsstunden. Es sei jedoch erst ein Dritel der notwendigen Arbeit, um das Naturalienkabinett für lange Zeit zu erhalten, getan. Für die weiteren Arbeiten müsste ein von Martin Traxler geschätzter Betrag von einer halben Million Franken investiert werden. Mit der öffentlichen Führung vom vergangenen Samstag machte man auf diese kulturgeschichtliche Rarität aufmerksam, um der Bevölkerung ihren unschätzbaren Wert zu vermitteln.
Einsiedler Anzeiger / Lukas Schumacher
Autor
Einsiedler Anzeiger
Kontakt
Kategorie
- Dies & Das
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/aMDwhv