Ehrenden und Geehrte: Abt Martin Werlen und Stiftungspräsident Bernhard Christ (Mitte). Mit dabei waren auch Statthalter Pater Lorenz Moser (li), der klösterliche Betriebsförster Daniel Meyer (re) und Regierungsrat Andreas Barraud (4.v.r).
Ehrenden und Geehrte: Abt Martin Werlen und Stiftungspräsident Bernhard Christ (Mitte). Mit dabei waren auch Statthalter Pater Lorenz Moser (li), der klösterliche Betriebsförster Daniel Meyer (re) und Regierungsrat Andreas Barraud (4.v.r).
Abt Martin Werlen während seiner Dankesrede im Casino-Theater in Bern. Bilder Sophie und Barl Binding Stiftung
Abt Martin Werlen während seiner Dankesrede im Casino-Theater in Bern. Bilder Sophie und Barl Binding Stiftung
Auch ihnen gehört der Preis: Mitarbeiter des Forstbetriebs.
Auch ihnen gehört der Preis: Mitarbeiter des Forstbetriebs.

Dies & Das

Ein Oskar für das Kloster Einsiedeln!

Nun ist das Kloster Einsiedeln offiziell die Preisträgerin des Binding-Waldpreises. Gestern durfte Abt Martin Werlen den mit 50'000 Franken dotierten Oskar der Waldwirtschaft aus den Händen von Bernhard Christ entgegennehmen.

Der Binding-Waldpreis würdigt vorbildliche Forstbetriebe und wird seit 1987 jährlich an Waldeigentümer vergeben. Der 25. Preis ist gestern Donnerstag im altehrwürdigen Kursaal Bern dem Kloster Einsiedeln offiziell überreicht worden. Der Preis berücksichtigt die vergangene Leistung und will mit weiteren 150'000 Franken ein zukünftiges Projekt unterstützen. So soll zusätzlich angeregt werden, wie Wald heute und in Zukunft genutzt werden kann.

«Aus dem Flecken Einsiedeln»

Unter den rund 250 eingeladenen Gästen befanden sich nebst den zahlreichen Honoratioren – alle, die in der Waldwirtschaft Rang und Namen haben – und Vertretern der bisherigen Preisträger gut 50 Besucher aus dem Kloster sowie «aus dem Flecken Einsiedeln», wie Bernhard Christ in seinen Begrüssungsworten bemerkte. Der Stiftungsratspräsident der Sophie und Karl Binding Stiftung würdigte «den verantwortungsvollen Umgang des Klosters mit seinem Wald über mehr als ein Jahrtausend».

Waldbesitz als Verpflichtung

Das Kloster ist mit seinen mehr als 1000 Hektaren Wald der grösste private Waldeigentümer der Schweiz. Davon bewirtschaftet der klostereigene Forstbetrieb 933 Hektaren in den Bezirken Einsiedeln und Höfe. Der Waldaufbau erlaubt eine nachhaltige Holznutzung von jährlich etwa 6000 Kubikmetern. Zentraler Teil dieser Nutzung ist der Holzhof, in dem seit 1991 etwa 4000 Kubikmeter Rundholz verarbeitet werden und die Holzschnitzelheizung Energie für den ganzen Klosterbetrieb erzeugt. Durch das Schaffen guter Rahmenbedingungen ist das Kloster heute für die regionale Wald- und Holzwirtschaft ein wichtiger Arbeitgeber, zehn Prozent seiner Wälder sind Schutzwälder, ein Sechstel stellt es dem Naturschutz zur Verfügung und aller Wald dient der Bevölkerung zur Erholung. «Mit dieser nachhaltigen Waldnutzung und der integrierten Holzkette darf der Forstbetrieb des Klosters Einsiedeln als Musterbeispiel einer regionalen Kreislaufwirtschaft bezeichnet werden», würdigte Peter Bachmann, em. Ordinarius der ETH und Präsident des Kuratoriums, in seiner Laudatio diese für uns Einsiedler so selbstverständliche Leistung.

Preisübergabe und Dankesworte

Unter dem Titel «Waldeigentum als Verpflichtung – Kloster Einsiedeln» dokumentierte ein Kurzfilm von Uri Urech und Reinhard Manz eindrücklich diese Gedankenwelt rund um das gelebte Denken des Ordensgründers Benedikt, nach dem (nicht nur) Ordensleute mit jedem Besitz behutsam und sorgfältig umgehen sollten. Nach der Preisübergabe durch den Stiftungsratspräsidenten dankte Abt Martin Werlen für diese Ehre und sprach allen ein «herzliches Vergelts Gott» aus, die in den Wäldern Tag für Tag arbeiten. Seine Klosterangestellten haben es mit Freude zur Kenntnis genommen.

Was kann der Preis bewirken?

Weiter ging ein Podiumsgespräch der Frage nach, was ein solcher Waldpreis bewirken kann und könnte. Darin unterstrich unser Regierungsrat Andreas Barraud die bedeutende Funktion des Klosters im Kanton Schwyz und bezeichnete diese Preisverleihung als eine gros-se Ehre und Anerkennung auch für die kantonale Forstwirtschaft. Zum Festanlass war extra aus Deutschland Klaus Töpfer, Träger des Grossen Binding-Preises für Natur- und Umweltschutz, angereist, und was der ehemalige Umweltschutzminister über Nachhaltigkeit ausführte, war nicht nur bezüglich Rhetorik sondern auch Inhalt klasse! Den bis dahin genannten drei Pfeilern nachhaltiger Wertschöpfung – Erhaltung, wirtschaftliche Stabilität und soziale Verantwortung – fügte das «Weltgewissen in Sachen Umweltschutz» als vierte Säule die Bedeutung der Kultur hinzu. Und dieser Kulturbezug ist nicht zuletzt eines der zahlreichen Merkmale des am Donnerstag national geehrten 25. Preisträgers des Binding Waldpreises!

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

13.05.2011

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