Medienspezialist Marc Böhler während seines Kurses zur Handy-Fotografie
Medienspezialist Marc Böhler während seines Kurses zur Handy-Fotografie
Die Hauptakteure der «Nacht der Fotograf(i)en» (von rechts): Gesprächsleiter Walter Kälin, Fabienne Kälin, Franz Kälin senior, Martin Linsi. Fotos: Jürg Eberle
Die Hauptakteure der «Nacht der Fotograf(i)en» (von rechts): Gesprächsleiter Walter Kälin, Fabienne Kälin, Franz Kälin senior, Martin Linsi. Fotos: Jürg Eberle

Dies & Das

Fotograf(i)en im Nacht-Fokus

Letzten Samstagabend bot der Kulturverein Chärnehus Einsiedeln einen weiteren kulturellen Leckerbissen – einen Abend mit  interessanten Darbietungen zu drei Themen der Fotografie. Besucherinnen und Besucher waren begeistert.

Inspiriert durch in grossen Städten durchgeführte Museumsnächte organisierte die Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus die «Nacht der Einsiedler Fotograf(i)en» im Chärnehus Einsiedeln. Susanna Bingisser und Markus Staub führten die Interessierten durch den Foto-Abend. In ungezwungener Atmosphäre erlebten die sehr zahlreichen Besucherinnen und Besucher letzten Samstagabend einen abwechslungsreichen, äusserst interessanten Fotoanlass im Rahmen der Ausstellung «Einsiedeln und seine Fotograf(i) en». Wie die Ausstellung selbst war auch die «Nacht der Einsiedler Fotograf(i)en» von Erfolg und Lob gekrönt. Drei hörens- und sehenswerte Themen konnten alle begeistern: eine Fotoschau mit Verschwundenem aus Einsiedeln und Umgebung, ein Crash-Kurs über Fotografieren mit dem Smartphone sowie ein durch Walter Kälin geführtes Gespräch mit Einsiedler Fotografen.


Verschwundenes wieder erlebt


Zahlreiche vor allem alte Häuser, Gebäude, Brücken und Strassenabschnitte sind seit Jahrzehnten aus dem Einsiedler Ortsbild und der Umgebung verschwunden. Sie mussten wohl zweckmässigeren Bauten weichen. Patrick Schönbächler hat sein Hobby, das Sammeln von alten Fotos und deren Restaurierung, in eine Fotoschau umgesetzt und das Verschwundene wieder aufleben lassen. Kommentarlos zogen 180 Bilder von ehemaligen Gebäuden, Brücken von Einsiedeln und Umgebung an den faszinierten Anwesenden vorbei. Das Publikum kommentierte die Aufnahmen mit teilweise wehmütig klingenden Bemerkungen selbst. Bei einigen war auch ein hinterfragendes «weisch-no-Erlebnis » zu vernehmen. Der grosse Applaus bestätigte unter anderem das Bedürfnis, sich wenn nötig zwar von Altem zu trennen, es jedoch nicht vorbehaltlos in Vergessenheit geraten zu lassen.


Fuchsjagd im Smartphone


Der freischaffende Medienspezialist Marc Böhler versuchte, die Anwesenden mit zahlreichen lebhaft und begeisternd vorgetragenen Beispielen, Fragen und Tipps zu einer ungetrübteren Anwendung der Smartphone-Fotografie zu motivieren. Interaktiv wurden die Zuhörer in die Szene eingebunden. Allen wurde einmal mehr bewusst, dass es beim Umgang mit den unzähligen Facetten eines Smartphones auch bei der Fotografie vor allem darum geht – und dass es sich letztlich lohnt, zu suchen, wieder und wieder selbst auszuprobieren und auch bei aufkommendem Frust die Geduld mit dem Fast-Alleskönner Smartphone nicht zu verlieren – eine echte Fuchsjagd. Es war wie vorgesehen ein Crash-Kurs, der bei vielen Staunen, Verwunderung und Aha-Erlebnisse hervorrief, bei ebenso vielen wohl mehr Fragen als Antworten auslöste – ein gewollter Effekt und Anreiz, sich nicht abhalten zu lassen, auch wenn’s mal mit den Tücken des Smartphones nicht so funktioniert.


Gedanken von Einsiedlern


Ein weiterer Höhepunkt war das Gespräch mit den Einsiedler Fotografen «Foti Fränzel» Franz Kälin senior, Fabienne Kälin und Martin Linsi. Gewandt und herausfordernd führte Walter Kälin den rund einstündigen, unterhaltenden und informativen Gedankenaustausch zwischen auch altersmässig sehr unterschiedlichen Fotospezialisten. Zwischen Senior-Fotograf Fränzel und Fabienne Kälin besteht ein Altersunterschied von immerhin 60 Jahren – eine Zeitspanne, in der sich auch bei der Fotografie Quantensprünge vollzogen haben. «Wer vor 50 Jahren behauptet hätte, dass einmal ohne Film fotografiert würde, wäre als verrückt erklärt worden», meinte dazu Foti Fränzel treffend. Gespickt mit Anekdoten, unterhaltend, lebhaft, locker und amüsant äusserten sich die Einsiedler Fotografen zu Fragen wie Fotogenität, dem künstlerischen Anspruch der Fotografie, persönlichen Prioritäten im Umgang mit der Fotografie, Vor- und Nachteile der Digitalfotografie, Verwendung der Smartphone Fotografie. Ein wohl abendfüllendes Thema «Fotografie – ein Fenster zur Wirklichkeit» wurde etwas vertieft hinterfragt, konnte jedoch nur bruchstückhaft diskutiert werden. Verdienter, grosser Applaus verdankte die informative und heitere Gesprächsrunde.


Einsiedler Anzeiger / je

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Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

23.01.2019

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