Am Samstagabend erbebte das Klosterdorf für rund eine Stunde. Grund dafür war ein Umzug mit rund  750 Trychlern in 40 Trychlergruppen. Bild Caroline Hurschler
Am Samstagabend erbebte das Klosterdorf für rund eine Stunde. Grund dafür war ein Umzug mit rund 750 Trychlern in 40 Trychlergruppen. Bild Caroline Hurschler
Die Trychlerfründe aus Schüpfheim trugen die Trycheln mit beiden Händen vor sich. Bild Sandra Steiner
Die Trychlerfründe aus Schüpfheim trugen die Trycheln mit beiden Händen vor sich. Bild Sandra Steiner

Dies & Das

Gelebtes Brauchtum im ganzen Dorf

Der Freitag und Samstag stand ganz im Zeichen des Trychelns. Am Samstag zeigte sich dies mit einem riesigen, beeindruckenden Umzug aus rund 40 Trychlergruppen, der viele Zuschauer anzog.

Schöner hätte es gar nicht sein können, das 10. Innerschwyzer Trychler-Fäschtival in Einsiedeln vom vergangenen Wochenende. Ein wunderschöner Spätsommertag lockte schon viele Besucher am Samstagnachmittag zum grossen Festplatz beim Schulhaus Brüel. In der Kafistube begeisterten verschiedene Nachwuchsformationen die Gäste mit ihrer lüpfigen Ländlermusik. Auch die angekündigten Alpabfahrten umrahmten diesen Anlass sehr passend.

Höhepunkt war der Umzug

Die Trychlergruppe Edelwyss, die das Innerschwyzer Trychler-Fäschtival zum zweiten Mal organisierte, wurde sichtlich belohnt für ihre Mühen und all die Arbeiten, die sie für dieses Wochenende investierte. Der Höhepunkt an diesen zwei Tagen war dann aber am Samstag um 18 Uhr, als der Trychlerumzug startete. Über 40 verschiedene Trychlergruppen nahmen daran teil. Gestartet wurde beim Sagenplatz, die Hauptstrasse hinauf über den Klosterplatz bis zum Alten Schulhaus. Pünktlich um 18 Uhr liefen die ers ten Trychler los. Die vielen Zuschauer kamen aus dem Staunen nicht heraus. Es gab so viele verschiedene Arten, wie man «trychlä» kann. Mit Joch, die Trychel vorne um den Bauch gebunden, die Trychel hinten angebunden, rechts oder links getragen oder gar mit beiden Händen in der Mitte getragen. Jede Art hat ihren speziellen Reiz. Die einen liefen noch Formationen dazu, andere trychelten eine Melodie. Auf jeden Fall hatten die Zuschauer das Hühnerhaut-Gefühl bekommen, genau wie an der Fasnacht. Dieses Gefühl muss man erleben, das kann man nicht beschreiben. Das Trychlen ist eine feste Tradition in der Innerschweiz und nicht wegzudenken. Dies zeigte sich bei der grossen Menge an Zuschauern. Genau wie die Trychler gehören auch die «Geisslächlepfer» dazu. Die spezielle Art, die Geissel zu schwingen, mit dem letzten Zwick dass es einen Knall gibt, da braucht es viel Übung dazu.

Pater Aaron trychelte mit

Schön war auch zu sehen, dass diese Tradition nicht so schnell wegzudenken ist, denn es hatte viele Kinder dabei, die genauso gerne «trychlen» wie die Grossen. Die Kantone Schwyz, Uri, Ob- und Nidwalden, Luzern, Zug, Zürich und St.Gallen waren stark vertreten. Eine Trychlergruppe aus dem Wallis, aus Eischoll, hat sich auch angemeldet. Eischoll? Genau, da kommt doch unser Pater Aaron her. Da war die Überraschung bei den Zuschauern umso grösser, als genau dieser mit der Gruppe mitlief und selbst eine Trychel umgebunden hatte. Der Umzug dauerte über eine Stunde und man hätte noch eine weitere Stunde einfach schauen, zuhören und staunen können. Nach dem Umzug wurde der Festplatz zum Schauplatz. Mit guter Musik, Speisen und Getränken und viel Gemütlichkeit stand dem langen Abend nichts mehr im Weg. Für das tolle Fest, das super organisiert war, ein grosses Dankeschön an die Trychlergruppe Edelwyss mit all ihren Helferinnen und Helfern, die den Zuschauern ein wunderbares Trychler-Fäschtival ermöglicht haben.

Einsiedler Anzeiger (sss)

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Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

13.09.2016

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