Trotz weniger Teilnehmer wurde im «Drei Könige» in Einsiedeln angeregt über Kulturraum-Bedürfnisse diskutiert. Foto: Adrian Meyer
Trotz weniger Teilnehmer wurde im «Drei Könige» in Einsiedeln angeregt über Kulturraum-Bedürfnisse diskutiert. Foto: Adrian Meyer

Dies & Das

Geringes Echo an Kulturraum-Diskussion

Nur sechs Personen fanden sich am Freitag im Hotel Drei Könige in Einsiedeln ein, um im Rahmen eines «Echo-Abends» über die Bedürfnisse an Kulturräumen im Kanton Schwyz zu diskutieren. Dennoch ergab sich eine angeregte Diskussion.

Das geringe Interesse am «Echo-Abend Kulturraum im Bezirk Einsiedeln» ist als aussagekräftig zu gewichten. Anscheinend ist in unserem Bezirk das Bedürfnis nach mehr Infrastruktur, sei es für Aufführungen, für die Produktion von Kunst-Ateliers, Proberäume oder für Ausstellungen, kaum vorhanden.

Kaum Angebote auswärts nutzen

Dies zeigte auch das Resultat einer kurzen Befragung der wenigen Teilnehmenden über deren Freizeitverhalten: Die Mehrheit verbringt ihre Freizeitaktivitäten in Einsiedeln selber. Dieser Sachverhalt beweist, dass Einsiedeln ein vielfältiges und lebendiges Kulturund Freizeitangebot mit ausreichender Infrastruktur besitzt. Es zeigte sich zudem, dass für Kulturveranstaltungen kaum nach Ausserschwyz oder in den Talkessel gereist wird. Die im Auftrag der schwyzerischen Kulturkommission durchgeführten Echo-Abende in den jeweiligen Bezirken haben zum Ziel, die aktuellen Kulturraum-Bedürfnisse in den verschiedenen Kantonsteilen in Erfahrung zu bringen. Im Anschluss daran soll der von Regula Koch des Büros «SchnittstelleKultur» erarbeitete Bericht über Bestand und Bedarf an Kulturräumen als Grundlage für die «zukünftige kulturpolitische Entscheidfindung» im Kanton Schwyz dienen.

Kein kulturelles Zentrum

Am Diskussionsabend in Einsiedeln stellte sich heraus, dass der Kanton Schwyz, im Gegensatz zum Kanton Uri, bei dem sich Altdorf als kulturelles Zentrum etablieren konnte, mehrere kleinere, regionale doch bedeutende kultur-Zellen besitzt. Die Diskutierenden kamen zum Schluss, dass sich der Kanton Schwyz kulturell grob in drei Teile – Einsiedeln, Ausserschwyz und Talkessel – trennen lässt. Aufgrund dessen lässt sich ein gemeinsames Kulturzentrum für alle Regionen, im Sinne eines Gebäudes mit Produktions- sowie Ausstellungsfunktion nur schwer realisieren. Was im Kanton aber dennoch deutlich fehlt, ist ein grosser Ausstellungsraum für interregionale Projekte wie die alljährliche Kunst-Schwyz. Da diese aber nur während weniger Wochen pro Jahr stattfindet, müsste für die restliche Zeit ein gut ausgearbeitetes Nutzungskonzept vorhanden sein, bevor neue Räume erstellt oder erworben würden. Idealerweise würde eine Synergie aus einem grossen Ausstellungsraum für interregionale Projekte und kleineren Produktionsräumen für lokale Kunstschaffende entstehen. Hier stellt sich wiederum die Frage eines idealen Standorts, welche auch am Freitagabend nicht beantwortet werden konnte.

Bestehendes fördern

Gegen Ende des Diskussionsabends kamen die Teilnehmenden zu einem gemeinsamen Konsens: der Kanton soll bestehende Infrastrukturen besser unterstützen, um deren Überleben zu sichern. Konkret genannt wurden beispielsweise das sich im Entstehen befindende Museum Kulturerbe Einsiedeln im Haus Fram oder das Seedamm Kulturzentrum in Pfäffikon, welches nächstes Jahr vor einer Neueröffnung steht. Des Weiteren waren sich alle einig, dass eine finanzielle Unterstützung des Kantons bei bestehenden Infrastrukturen weit sinnvoller eingesetzt werden kann, als wenn Liegenschaften zuerst erworben, umgebaut, oder gar erstellt werden müssten.

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

22.09.2009

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