Die drei Geehrten mit Blumenstrauss (von links): Roman Kälin, Nadja Räss und Roland Bucher mit ihren Laudatoren Matthias Hillebrand, Sämi Studer und Melchior Ulrich sowie Regierungsrat Walter Stählin (ganz links). Bild Urs Gusset
Die drei Geehrten mit Blumenstrauss (von links): Roman Kälin, Nadja Räss und Roland Bucher mit ihren Laudatoren Matthias Hillebrand, Sämi Studer und Melchior Ulrich sowie Regierungsrat Walter Stählin (ganz links). Bild Urs Gusset

Dies & Das

Kanton überreicht Kulturpreise

Knapp 100 Gäste erleben in knapp 100 Minuten eine würdige und emotionale Feier, in der die Einsiedler Nadja Räss und Roman Kälin und der Küssnachter Roland Bucher geehrt werden.

Einer der emotionalsten Moment dieser «dienigen» Feier im Saal des Chärnehus Einsiedeln passiert während der ausgezeichneten Laudatio von Sämi Studer (Altwis LU), Redaktor Volksmusik bei Radio SRF, für die in der ersten Reihe sitzende Jodlerin Nadja Räss, die für den mit 10'000 Franken dotierten kantonalen Anerkennungspreis geehrt wird. Sie ist plötzlich, von den allermeisten unbemerkt, zu Tränen gerührt, öffnet ihre Handtasche, nimmt ein Taschentuch hervor und wischt sich, unter ihrer Brille hindurch, verstohlen ein paar Freudentränchen aus den Augenwinkeln. Auch die beiden andern Laudatoren  Musikproduzent Matthias Hillebrand (Lachen) für Roman Kälin und Musiker Melchior Ulrich (Schwyz) für Roland Bucher, welche die Würdigungen für die beiden Träger des mit 5000 Franken dotierten kantonalen Förderpreises 2015 vornehmen , verdienen ein Kompliment. Der Applaus der fast 100 Gäste, ein schönes Zeichen der Wertschätzung gegenüber den drei Geehrten, ist fast so gross wie bei Sämi Studer. Die Frage soll im Raum stehen bleiben, ob er es besser macht oder Nadja Räss populärer ist.

Gänsehautstimmung erzeugt auch das Klarinettenensemble «Holzbiig», das den Anlass feierlich umrahmt, aber nicht auf einer Holzbeige, sondern auf Stühlen sitzt. Das Quintett, vier Frauen und ein Mann, hervorgegangen aus der Musikschule Schindellegi-Feusisberg, steht unter der Leitung von Sabine Gertschen und bekommt immer wieder warmen Applaus. Gekonnt führt Franz-Xaver Risi, Kulturbeauftragter des Kantons Schwyz, durch den Anlass.

Drei Geehrte

Wer sind die drei Protagonisten  alle schlicht gekleidet und durch ihre Haarpracht auffallend, sie mit toupierten Haaren und die beiden Männer mit Bart, der eine mit einem rötlichen Vollbart (Roland Bucher), der andere mit einem gepflegten Dreitagebart (Roman Kälin). • Nadja Räss (Jahrgang 1979), Jodlerin im Spagat zwischen Tradition und Moderne, setzt seit vielen Jah ren mit ihrer künstlerischen Arbeit und ihrem Engagement wichtige Impulse für die Schwyzer Kultur. Sie macht sich als Jodlerin, Gesangspädagogin/Jodellehrerin und Komponistin weit über den Kanton Schwyz hinaus einen Namen. • Roman Kälin (Jahrgang 1985), ein junger kreativer Kopf, kommt aus der noch jungen Sparte Computeranimationsfilme. Durch seine Filme schafft er sich in kürzester Zeit weltweit einen sehr guten Namen und nennt bereits zahlreiche wichtige Auszeichnungen sein eigen. Er findet mit dem erfolgreich abgeschlossenen Studium «Animation und Visual Effects» seine wahre Berufung. • Roland Bucher (Jahrgang 1977), Rhythmus und Klänge sind sein Leben, ist Musiker und Klangkünstler und bewegt sich neben seiner Tätigkeit als Schlagzeuglehrer an der Musikschule Küssnacht gerne im weiten Spannungsfeld der Musik in verschiedenen Stilrichtungen.

Walter Stählin:Starke Worte

Neben den drei Preisträgern und ihren Familien und Freunden ist im Publikum viel Prominenz auszumachen  darunter Nationalrat Alois Gmür (Einsiedeln). Das dokumentiere die starke Verbundenheit mit den Preisträgern, sagt Regierungsrat Walter Stählin (Lachen), Vorsteher des Bildungsdepartements und Präsident der Kulturkommission. Die Kultur biete keine einfachen Patentrezepte, sie diene aber auch nicht bloss der reinen Unterhaltung und Ablenkung. Kultur könne mehr, sagt Walter Stählin. Sie biete Chancen für Begegnungen, Auseinandersetzungen und echtes Kennenlernen. Wer sich auf Kultur einlasse, zeige ein persönliches Interesse an gesellschaftlichen Fragen und sei bereit, sich auf andere Menschen und ihre Kreationen einzulassen.

Kultur sei ein vielschichtiges Phänomen, sagt der Regierungsrat und streicht zwei Aspekte heraus. Die Beschäftigung mit Kultur habe zum einen viel mit Bewahren, mit der Pflege unserer eigenen Wurzeln, der Tradition und dem eigenen Erbe zu tun. Genauso sehr sei die Kultur aber auch ein Treiber, ein Motor für Neues, für Brüche und gesellschaftliche Wendungen. Sein Fazit: Es brauche beide Elemente: Bewahren und Vorwärtsdrängen.

Die Kulturkommission sei bei der

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

06.11.2015

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www.schwyzkultur.ch/TpPEGL