Trotz gezielter Werbung: Die Eintritte im Museum Fram decken den Aufwand nicht. Bild Victor Kälin
Trotz gezielter Werbung: Die Eintritte im Museum Fram decken den Aufwand nicht. Bild Victor Kälin

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Museum Fram setzt den Spargriffel an

Nur dank Gönnern, Sponsoren und dem Bezirksbeitrag kann das Museum Fram seine Kosten für Ausstellung und Archiv decken. Sparen ist angesagt.

Erstmals seit der Eröffnung des Museums im Sommer 2010 hat die Fram ihre Besucherzahlen offengelegt. In den letzten drei Jahren sahen sich 4339 (2011), 2860 (2012) und 3950 (2013) Personen die Ausstellungen an. Ohne Vergleich sind diese Eintritte kaum zu deuten, weshalb auf die letzte Ausstellung des Kulturvereins Chärnehus hingewiesen sei: Sie lockte zur Jahreswende 2012/2013 unter dem Titel «Weisch nu früener» rund 3900 Personen ins Chärnehus.

Welttheater war kein Magnet

Fakt ist, dass «die Eintritte die Aufwendungen von Museum und Archiv bei weitem nicht decken», bilanziert Hanspeter Pfister als Präsident der Stiftung Kulturerbe Einsiedeln auf Anfrage. Insbesondere im Welttheaterjahr 2013 hat sich die Stiftung mehr Besucher versprochen, ergänzte sie das Theater doch mit einer kurzweiligen und informativen (und stark beworbenen) Schau. Der Aufmarsch jedoch blieb noch hinter jenem des Jahres 2011 zurück. Ein veritabler Rückschlag.

Dass die Kuratorin Detta Kälin und ihr Team «am Publikum vorbei» konzipieren würden, stellt Pfister in Abrede: «Aufgrund der durchwegs begeisterten Rückmeldungen der Besucher schliesse ich das aus.» Und so bringt auch der Einsiedler Stiftungspräsident jene Frage ins Spiel, die fast alle Museen umtreibt: «Wie bringe ich ganz grundsätzlich Leute dazu, ein Museum zu besuchen  Einheimische wie Auswärtige gleichermassen?» Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang, dass ein Viertel der Besucher speziell der Fram wegen nach Einsiedeln gereist ist; drei Viertel weilten ohnehin in Einsiedeln und besuchten das Museum an der Eisenbahnstrasse spontan.

Wichtige Archivtätigkeiten

Wie hoch die Zuwendungen der Gönner und Sponsoren sind, will Hanspeter Pfister der Zeitung nicht anvertrauen. Er verweist jedoch darauf, dass der Bezirksrat Aufsichtsbehörde über die Stiftung Kulturerbe sei und alle Jahresrechnungen genehmigen müsse. «Verheimlicht wird nichts.» Dies ist bedeutsam, da der Bezirk Einsiedeln einen jährlichen Beitrag von 60'000 Franken ans Archiv leistet. Diese Zuwendung ist via Budget auf drei Jahre gesprochen worden. Laufen die Zahlungen aus, muss die Stiftung einen neuen Antrag stellen.

«Das Geld ist gut investiert», beteuert Hanspeter Pfister. Denn damit würden die der Stiftung anvertrauten Sammlungen fachgerecht gelagert sowie wissenschaftlich betreut. Aktuell sind die Sammlungen Benziger und Meinrad Lienert aufgearbeitet und katalogisiert; die Sammlung Karl Hensler ist in Bearbeitung. Würde die Stiftung diese Aufgabe nicht übernehmen, fiele sie zurück an den Bezirk, bemerkt Pfister, was ebenfalls mit Kosten verbunden sei. Es wird bereits gespart Obwohl die Stiftung gemäss Pfister schuldenfrei ist, hat sie sich Gedanken zur finanziellen Zukunft gemacht und ein Strategiepapier verabschiedet. Da dieses zuerst dem Bezirksrat vorgelegt werden soll, verbietet sich Hanspeter Pfister derzeit Auskünfte zum Inhalt. Sollte es umgesetzt werden, gilt es ab 2015.

Keine Vernissage

Doch gespart wird schon in diesem Jahr. Die aktuelle Ausstellung «Gruss aus Einsiedeln», die morgen Samstag eröffnet wird (EA 21/14), findet erstmals ohne Pressekonferenz und ohne Vernissage statt. Und ganz generell sind die Öffnungszeiten des Museums um einen Nachmittag (Dienstag) reduziert worden. Die Fram kann ab sofort nur noch von Mittwoch bis Freitag zwischen 13.30 und 17 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr besucht werden.

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

21.03.2014

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