Dies & Das
Plötzlich ist er nicht mehr
Zum Tod von Benno Kälin (1944 bis 2017)
Man hat ihn vermisst, gesucht und letztlich tot in seiner Wohnung gefunden. Benno Kälin ist nicht mehr. Die grosse Betroffenheit, welche diese Nachricht auslöste, sagt viel über die Person und die Persönlichkeit des 73-Jährigen aus. Mit 20 zog er aus dem Klosterdorf weg, um später in Bern eine neue Heimat zu finden. Er fand sie im doppelten Sinne: familiär und beruflich. Als Radioredaktor erfand er mit seinen Kollegen die Formate «Radio-Musik-Box» und «Spasspartout». Fast 30 Jahre lang war Kälins Stimme auf DRS1 zu hören: Die erste «Musik-Box» ging 1973 über den Äther, die letzte 2002 – nach über 1400 Sendungen! In der Deutschschweiz war er schlichtweg der «Rätselonkel». Diese Beständigkeit, wenn nicht gar Behäbigkeit nahm er mit, als er nach seiner Pensionierung zu seinen Wurzeln und somit nach Einsiedeln zurückkehrte. Er integrierte sich ins Dorfleben, als wäre er nie weggewesen. Sein Wissen und seine vermittelnde Kommunikationsgabe waren gefragt; und Benno Kälin war noch so gerne bereit, sich einzubringen, wo immer nach ihm gerufen wurde – sei es für Klosterführungen (auch auf Italienisch), fürs Musizieren (Schwyzerörgeli), fürs Singen im Männerchor, für Filmprojekte (vor allem mit Filmer Franz Kälin und bei SchwyzKulturPlus im Bereich "Die Letzten ihres Handwerks?), für Berichte und Rätsel in dieser Zeitung … Die Aufzählung ist unvollständig; doch was Benno Kälin auch immer machte, er tat es überzeugt und mit der für ihn typischen Konsequenz. Er wich unbequemen Fragen ebenso wenig selbst aus, wie er sie auch dem Gegenüber stellen konnte. Mit Oberflächlichkeiten mochte er sich nicht abgeben. Wer ihn gekannt hat, verliert einen guten Freund.
Einsiedler Anzeiger / Viktor Kälin
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Einsiedler Anzeiger
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