Das Chärnehus in Einsiedeln feierte sein 20-Jahr-Jubiläum.
Das Chärnehus in Einsiedeln feierte sein 20-Jahr-Jubiläum.
«Die goldenen 20er-Jahre» lautete das Motto des Jubiläumsballs. Und die Gäste erschienen durchwegs verkleidet. Foto: Fabian Kälin
«Die goldenen 20er-Jahre» lautete das Motto des Jubiläumsballs. Und die Gäste erschienen durchwegs verkleidet. Foto: Fabian Kälin

Dies & Das

Seit 20 Jahren wird Chärnehus kulturell genutzt

Mit einem bunten Kultur-programm ist am Wochenende der runde Geburtstag des Chärnehus gefeiert worden. Stiftungsratspräsident Hanspeter Kälin zieht ein positives Fazit.

Nostalgie pur gab es am letzten Samstag im Chärnehus: Zu den Klängen des «Cornhouse Ballroom Jazz Orchestra» tanzten herrlich gewandete Paare. Sie alle folgten dem Aufruf, sich im Stil der «goldenen 20er-Jahre» zu verkleiden. Es war eine Augenweide! Auch Stiftungsratspräsident Hanspeter James Kälin beehrte den Anlass als oberster Hausherr im noblen Anzug und – standesgemäss – mit Zylinder.

Gegenseitige Befruchtung

«Ja, das Haus hat sein Ziel erreicht», fasst Kälin die letzten 20 Jahre zusammen. «Es lebt.» Und fügt nicht ohne Stolz an, dass der Kulturbetrieb 20 Jahre lang ohne offizielle Beiträge der öffentlichen Hand ausgekommen sei. Einzige Ausnahme blieb die vom Bezirksrat und der Bevölkerung positiv beantwortete Anfrage nach einem Jubiläumsbeitrag von 50'000 Franken an Infrastrukturkosten. Das Chärnehus ist für Kälin zum angestrebten Kulturtreffpunkt geworden: «Es hat unsere Erwartungen erfüllt.» Kälin verweist auf die vielfältige Nutzung. Dank eines abwechslungsreichen Angebotes hätten viele Leute mobilisiert und die anfängliche Schwellenangst überwunden werden können. Das sei das Verdienst des Kulturvereines Chärnehus, der «ein riesiges Angebot kreiert hat». Und dieses Angebot, so Kälin, sei teilweise wiederum nur möglich gewesen, weil es das Chärnehus gibt. Das nennt man gegenseitige Befruchtung. «Das Haus hat für die Einsiedler Kulturszene einiges ausgelöst.

Ein temporäres Ortsmuseum

Die Frage nach einem Ortsmuseum hat für Hanspeter Kälin im Laufe der Jahre eine neue Bedeutung erfahren. «Ein solches Museum im klassischen Sinne ist heute eine Illusion», schraubt er die Erwartungen hinunter. Es fehlt dazu die Infrastruktur, da vor 20 Jahren aus Kostengründen auf Keller und Archiv verzichtet werden musste. Mittlerweile sei das Chärnehus auch von der Gegenwart eingeholt worden: Das inzwischen eröffnete Museum Fram deckt dieses Bedürfnis auf seine Art ab. Dennoch ist und bleibt für James Kälin das Chärnehus auch ein Ortsmuseum:«Dank der Ausstellungsgruppe sind wir dies jeweils für einen beschränkten Zeitraum.» Und dennoch bleibe das Haus offen für andere Anlässe. Das eine tun, und das andere nicht lassen.

Vielfältiger Jubiläumsanlass

Anschauungsunterricht in Sachen Vielfalt bot auch das Jubiläumswochenende. Der Dachstock wurde zur Lounge umfunktioniert, in welcher die Besucher per Film («To live in the Twenties») in die Vergangenheit zurückversetzt wurden, währenddem vom Ballsaal her vertraute Melodien das Ohr erreichten. Und im Parterre konnten sich die Besucher per Video bequem die letzten 20 Jahre vor Augen führen lassen – und staunen: Was hat in diesem Haus nicht alles schon stattgefunden! Mit einem Kindertheater, einem keine Wünsche offen lassenden Brunch, mit Kaffee und Kuchen sowie den Auftritten der «Hudeli Musig» wurde das Jubiläum am Sonntag alters- und interesseübergreifend abgerundet.

Infos

www.chaernehus.ch

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

13.09.2011

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