Nicht mehr dabei: Thomas Hürlimann (links) und Volker Hesse am Welttheater 2007. Bild Keystone
Nicht mehr dabei: Thomas Hürlimann (links) und Volker Hesse am Welttheater 2007. Bild Keystone

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Welttheater 2014 ohne Hesse und Hürlimann

Regisseur Volker Hesse und Autor Thomas Hürlimann werden beim Einsiedler Welttheater 2014 nicht mehr dabei sein. Das ist die Konsequenz aus einer Intervention von Abt Martin Werlen.

Wer wem eine Absage erteilt hat, bleibe im Gespräch mit den Beteiligten diffus, schrieb gestern der «Tages-Anzeiger». Klar sei aber, dass am Anfang der Zerwürfnisse ein öffentlicher Brief von Abt Martin Werlen stand. In der Welttheater-Bearbeitung von 2007 fand er zu viel Zeitgeist und Gottlosigkeit, aber zu wenig Trost, Hoffnung und Zuversicht und zu wenig von Gottes Gegenwart. Für das Welttheater 2014 wünschte er sich darum einen «anderen Ansatz» und «andere Protagonisten». Diesen Brief habe der Abt dem «Tages-Anzeiger» auf die Anfrage hin übermittelt, warum Hürlimann und Hesse nicht mehr berücksichtigt werden.

«Verkitschung des Projekts»

Volker Hesse erinnert sich, dass sich der Abt bei der Premiere vom Stück noch sehr angetan gezeigt habe. Er habe sich dann aber von rechtskatholischen Protesten unter Druck setzen lassen. Schon vor der Premiere habe sich der Abt an einer Szene gestossen, in der sich zwei Patres in Soutanen erotisch näherkamen. Der Vorstand der Welttheatergesellschaft habe neben anderen auch Hesse eingeladen, Ideen für das Welttheater 2014 zu präsentieren. Die Gespräche seien aber laut Hesse auf kläglichem Niveau verlaufen. «Die Forderung nach mehr Harmonie und Trost läuft auf eine Verkitschung und Verharmlosung des Projekts hinaus», wird Hesse zitiert. Seine Kritik will der Regisseur am 21. März im Rahmen einer Laudatio auf seinen Freund Thomas Hürlimann in Luzern öffentlich vorbringen. Hürlimann wird dann den Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche entgegennehmen.

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

11.03.2010

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