Das Defizit des Welttheaters 2013 ist gedeckt und die nächste Spielzeit gesichert. Bild Archiv SKP
Das Defizit des Welttheaters 2013 ist gedeckt und die nächste Spielzeit gesichert. Bild Archiv SKP
Der langjährige Welttheater-Präsident Peter Kälin konnte auch 17 Vereinsmitglieder aufgrund ihrer Verdienste nach einem Punktesystem zu Freimitgliedern ernennen. Bild Josias Clavadetscher
Der langjährige Welttheater-Präsident Peter Kälin konnte auch 17 Vereinsmitglieder aufgrund ihrer Verdienste nach einem Punktesystem zu Freimitgliedern ernennen. Bild Josias Clavadetscher

Dies & Das

Welttheater mit Defizit

Wie es sich abgezeichnet hat: Das Welttheater Einsiedeln hat im Sommer 2013 einen Verlust von 410000 Franken eingefahren. Dank Reserven ist die nächste Spielsaison aber so oder so gesichert.

Vor einem Jahr stand das Welttheater Einsiedeln für seine 16. Spielsaison in den Startlöchern. Gezeigt wurde eine Neubearbeitung von Calderons Urthema durch Schriftsteller Tim Krohn, in der Regie von Beat Fäh. Angesetzt waren 41 Aufführungen, 38 konnten gespielt werden. Der Besuch blieb aber mit 45 000 unter den erwarteten 51 000 Personen zurück. Damit war das Defizit nicht zu vermeiden. Auch Welttheater-Präsident Peter Kälin sprach an der Generalversammlung des Trägervereins WTG von «einer massiven Zuschauereinbusse». Bei einem Gesamtumsatz von 4,28 Mio. Franken resultierte so ein Verlust von 410 000 Franken. Die fünf grossen Aufwandposten waren die Technik (794 000 Fr.), die Bauten (741 000 Fr.), die Werbung (779 000 Fr.), der künstlerische Etat (734 000 Fr.) und die Organisation (889 000 Fr.). Der grösste Ertragsposten waren die Eintritte (3,3 Mio. Fr.).

Ärgerlich, aber keine Sorgen

Das Ergebnis ärgere den Vorstand und sei bedauerlich, sagte Kälin. Anders als andere Freilichttheater aber verfügt die Welttheatergesellschaft über einen guten Rückhalt. Aktuell besitzt die Gesellschaft Reserven von 1,18 Mio. Franken. «Eine künftige Spielperiode ist also nicht gefährdet», betonte Peter Kälin. Der Vorstand zeigte sich auch überzeugt, dass das Ergebnis nichts mit dem Inhalt des Stücks zu tun habe. Der Zuschauerrückgang wird den äusseren Umständen zugeschrieben. Das Angebot an Open Airs und damit die Konkurrenzierung sei im Sommer 2013 enorm gross gewesen. Auch hätten Freilichtspiele ihre Einmaligkeit und das Theater generell seinen kulturellen Lead vermutlich verloren. «Etwas ist im Gange, aber was?», sorgte sich Kälin. Es finde eine Art Verdrängungskampf statt und ebenso ein Kampf um Sponsoren. Typisch für die letzte Spielsaison sei auch gewesen, dass die administrativen Aufwendungen für Bewilligungen, Versicherungen und Absicherungen stark zugenommen haben. «Die Aufgaben sind alle viel komplexer geworden», betonte Kälin. Geradezu symbolisch war eine Statutenänderung für die Erhöhung des Mitgliederbeitrags, er steigt für Einzelmitglieder von 10 auf immer noch bescheidenste 20 Franken, für Firmen von 30 auf 50 Franken.

Vorstand bleibt noch ein Jahr

Gemäss Statuten und dem alten Spielrhythmus müsste der Vorstand alle fünf Jahre gewählt werden. Inzwischen hat dies geändert. Der aktuelle Vorstand ist darum gesamthaft auf ein weiteres Jahr gewählt worden. In dieser Zeit will er den Übergang in eine neue Spielzeit vorbereiten und die Strukturen überdenken. Damit setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen: Peter Kälin, Egg, Präsident /Abt Urban Federer, Einsiedeln, Klostervertreter / Hans Grätzer, Einsiedeln, Licht und Ton /Gerhard Kälin, Einsiedeln, Werbung/PR /Hanspeter Kälin, Einsiedeln, Konzeption /Walter Meienberg, Einsiedeln, Quästor/Finanzen /Marlis Schönbächler, Steinen, Sekretariat / Patrick Schönbächler, Einsiedeln, Recht/Verträge /Toni Schönbächler, Einsiedeln, Spielerbetreuung. (Für die Generalversammlung in einem Jahr haben Präsident Peter Kälin, Hans Grätzer, Walter Meienberg und Toni Schönbächler ihren Rücktritt angekündigt; Abt Urban Federer wird ebenfalls ausscheiden, das Kloster wird einen neuen Vertreter delegieren.)

Nächste Spielzeit 2019?

Wann und in welcher Form das Welttheater wieder aufgeführt wird, ist offen. Turnusgemäss wäre 2019 oder 2020 wieder eine Spielsaison. Dazu müsse man aber sicher sein, dass der Klosterplatz fertig saniert sein werde. Vorerst aber steht etwas anderes im Vordergrund: Am 25. Oktober erhält die Welttheatergesellschaft den Kulturpreis des Kantons Schwyz verliehen.

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

02.07.2014

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