
Dies & Das
Wieder mit populärem Thema
Die Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus Einsiedeln plant eine neue Ausstellung 2014. Auch die neue Ausstellung widmet sich einem populären Thema und dürfte zu einem Publikumsmagneten werden. Das Budget beträgt rund 65'000 Franken.
Wer den Arbeitstitel der neuen Ausstellung hört«Wirtshäuser und Gastfreundschaft in Einsiedeln», erinnert sich womöglich an die letzte Ausstellung 2012 «Weisch nu früener», die sich auf sieben Bereiche des Alltagsgeschehens im Dorf und auf den Vierteln konzentriert hat. Unter dem Thema «Arbeit» wurden von Josef Fraefel auch «Pilgerwesen und Tourismus» beleuchtetein weites Feld, wie man so schön sagt. Die Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus Einsiedeln mit Obmann Albert Bingisser spürte schon damals, dass «man aus diesem Themenkreis eine eigene Ausstellung machen könnte», erinnert sich Madeleine Schönbächler, Mitglied der Ausstellungsgruppe, im Gespräch mit dieser Zeitung.
Rund ein Dutzend Themen
Aus rund einem Dutzend neuer Themenvorschläge der Gruppe für die Ausstellung 2014 kristallisierte sich schliesslich einer heraus. «Wirtshäuser und Gastfreundschaft in Einsiedeln» passt aktuell in einen grösseren Zusammenhang. 2015 wird in der Zentralschweiz 200 Jahre Gastfreundschaft gefeiert. Zu diesem Zweck schlossen sich die Kantone Uri, Schwyz, Luzern, Ob- und Nidwalden zu einem Trägerverein zusammen, der die 200-jährige Tourismusgeschichte der Region feiert. Das «Gästival»-Herzstück wird eine schwimmende Plattform auf dem Vierwaldstättersee sein. «Mit unserer neuen Ausstellung 2014/15 sind wir vermutlich die ersten, die dieses Thema im weiteren Sinn aufnehmen», sagt Schönbächler. Die Ausstellungsgruppe meldete sich beim «Gästival» an und hofft, von dessen Werbung profitieren zu können.
Inserate von 1875
Was an der Ausstellung Ende 2014 im Chärnehus im Foyer, im grossen Saal und auf der Galerie im Detail gezeigt wird, ist derzeit noch offen und hängt davon ab, was beim Recherchierenzum Beispiel in Gästebüchern von Hotels alles gefunden wird. Schönbächler kann sich vorstellen, dass neben Fotografien etwa eine alte Gaststube, ein altes Hotel-zimmer oder ehemalige Wirtshausschilder präsentiert werden. Im Rahmen der Ausstellung will sie sich um Inserate und Zeitungsartikel über Gasthäuser kümmern. Sie nimmt den gebundenen Band Einsiedler Anzeiger von 1875 hervor und schlägt Seite 180 aufdie Seiten wurden damals fortlaufend nummeriert.
Auf Seite 180 der Nummer 45 vom 6. November sind Inserate von zwölf Gasthäusern: Weisses Kreuz, Runder Thurm, Goldener Adler, Schlüssel, Rosengarten, Bierhalle, Schweizerhof, Biergarten, Baeren, Oberes Bierhaus, Roessli (Birchli) und Sternen (Birchli).
Allein von diesem Dutzend existieren heute nur noch die beiden Restaurants Rosengarten und Biergarten. Der Wandel dieser Häuserob als Gasthäuser, Hotels, Restaurants, Wirtschaften, Beizen oder Spunten bezeichnetund ihrer Gäste interessiert Schönbächler, deren historische Ader stark ausgebildet ist, was übrigens in der Familie liegt. Bis ins 15. Jahrhundert zurück
Im Zusammenhang mit dem neuen Ausstellungsthema «Wirtshäuser und Gastfreundschaft» wird darauf hingewiesen, dass in Einsiedeln nur dank der Pilgerströme zum Kloster, vor mehr als tausend Jahren gegründet, der erste «Tourismusort» im Kanton Schwyz entstanden ist. Die Ausstellung 2014, von Anfang Dezember bis Mitte Januar 2015, soll bis ins 15. Jahrhundert zurückblicken. Zuerst zu Fuss und mit der Kutschespäter auch mit der Eisenbahn und dem Autopilgerten Abertausende nach Einsiedeln und brauchten Gasthäuser, wo sie übernachten und sich verpflegen konnten. Zu diesen Gästen zählte ebenfalls Johann Wolfgang von Goethe. Seine erste Schweizerreise von 1775 führte ihn auch nach Einsiedeln, wo er übernachtete. Er stieg im besten Haus am Hauptplatz ab im Pfauen.
Kindheitserinnerungen
An den Pfauen hat die 59-jährige Madeleine Schönbächler Kindheitserinnerungen. «Das war für uns der Inbegriff eines Nobelhotels.» Weitere Erinnerungen hat sie ans alte Hotel Drei Könige. Dort gab es jeweils nach einem Sonntagsspaziergang mit den Eltern einen Sirup. Fasziniert war sie im Hoteleingang von den bunten Devotionalien links und rechts in den Vitrinen und den dicken Teppichen, die Wirtin Heini selbe
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Einsiedler Anzeiger
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