Dies & Das
Zum 95. Geburtstag von Martin Beeler: «Alles tanzt Fox»!
Letzten Samstag wäre der Einsiedler Musiker Martin Beeler 95 Jahre alt geworden. Und vor genau 60 Jahren hat er seinen grössten Hit «Alles tanzt Fox» komponiert. Kurt Zurfluh erinnert sich.
Martin Beeler wurde am 25. Juli 1920 im Klosterdorf geboren, blieb sein Leben lang dort und starb am 3. Mai 2008. Er pflegte sowohl die urchige Ländlermusik, hatte aber auch ein sechsköpfiges Unterhaltungsorchester, das zur damaligen Zeit im In- und Ausland (unter anderem Auftritte in Las Vegas und Hongkong) gefragt war.
Musiker von Kindesbeinen an
Martin Beeler stammte aus einer alten Musikerfamilie, hatte doch schon sein Vater als Klarinettist eine Kapelle und war auch als klassischer Musiker bei Konzerten mit internationalen Künstlern im Kloster Einsiedeln gefragt. So durfte Knirps Martin bereits vor der Schule in den Klavierunterricht und hatte mit diesem Instrument als Zwölfjähriger seinen ersten Auftritt. Später lernte er Akkordeon, Klarinette und auch Saxofon, das mit dem Sextett als Big Band zu seinem Lieblingsinstrument wurde.
Als Ländlerkapelle war Martin Beeler auch in der Stadt Zürich überaus stark engagiert. Zu seinen ersten Akkordeonisten zählte damals der Schwyzer Martin Nauer, der nun seit 40 Jahren bei der Kapelle Carlo Brunner spielt.
Martin Beeler war aber auch Komponist, er hatte einen Notenverlag und engagierte sich als Musiklehrer. So fuhr er als junger Musiker mit dem Velo in die umliegenden Dörfer von Einsiedeln, um sein Wissen weiterzugeben. In seinen 600 Kompositionen verschiedenster Stilrichtung nimmt der Foxtrott eine besondere Stellung ein, da Martin Bee ler bei seinen Auftritten mit dem Orchester diesen populären Gesellschaftstanz immer wieder spielen musste. «Alles tanzt Fox» wurde zu seinem grössten Hit, der auch heute immer mal wieder gespielt wird und auch noch im Radio zu hören ist, trotz seines Alters Beelers Ländlerformation war auch die Hauskapelle im Restaurant Rössli in Trachslau, das von seiner Tochter Carmen geführt wurde.
Und auch Geschäftsinhaber
Beruflich war Martin Beeler gelernter Chemigraf und Reprofotograf; er führte in Einsiedeln eine Cliché-Werkstatt. So brachte ich als junger Reporter jeweils meine Bilder zu ihm, damit sie später als Cliché für die Zeitung verwendet werden konnten. Am Morgen früh um sieben Uhr erklärte er mir seine leicht verkaterte Stimmung meistens ganz einfach: «Ich habe in Zürich bis am Morgen um vier Uhr Musik gemacht.»
Einsiedler Anzeiger
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