Die Blaskapelle Etzel-Kristall überzeugte am vergangenen Samstag bei ihrem Jahreskonzert in Einsiedeln. Foto: Karl Hensler
Die Blaskapelle Etzel-Kristall überzeugte am vergangenen Samstag bei ihrem Jahreskonzert in Einsiedeln. Foto: Karl Hensler

Musik

Etzel-Kristall verwöhnte seine Anhänger

Endlich konnten die Musikanten der Blaskapelle Etzel-Kristall am vergangenen Samstag ihre Fans mit dem von Gerald Weinkopf arrangierten «Graf Lamberg Marsch» im Kulturzentrum Zwei Raben begrüssen.

Das Konzert begleitete in gewohnt souveräner Art Christoph Huber als gewiefter Moderator. Seine Informationen wurden für die Zuhörer zum willkommenen Begleiter. Den Bühnen-Hintergrund zierte ein fachmännisch geschreinertes Fenster, welches an diesem Abend die Aufführung ergänzen sollte. Bei dessen Öffnung kam nämlich das Konterfei des unvergesslichen Klarinettisten Bruno Marggi ans Licht, der leider im vergangenen Jahr verstorben ist. Dieses Bild begleitete das Konzert der von Toni Gräzer seit dreizehn Jahren souverän geführten Formation, welche die mährisch-böhmische Musik im Blut zu haben scheint.

Sehr gut eingeübte Soli


Wie vom Moderator erwähnt, versucht die Kapelle stets neue Stücke in ihr Programm einzustreuen. Die Möglichkeiten dazu scheinen schier unerschöpflich zu sein. Wenn ein Walzer mit «Mein schönster Traum» übertitelt wurde, ist eine Vorahnung geweckt. Gut vorbereitet trugen Musikanten aus verschiedenen Registern ihre Soli vor. So taten dies Adrian Gräzer mit seiner Trompete und Bruno Brem mit dem Bariton im Stück «Bohemia Lovers». Bekanntlich ist die Polka ein Hauptthema bei der böhmisch- mährischen Musik. Ein Strauss in diesem Rhythmus wurde mit «Kleine Antonia / Der Polkakönig» und dem musikalischen Hinweis: «Geniess dein Leben jeden Tag» den Gästen angeboten. Dass die Zuhörer beim sehr gut eingeübten Trompetensolo von Nik Schuler und Daniel Gräzer zu «Zwei Egerländer Musikanten» eine Zugabe forderten, überraschte keineswegs. Auch wurde die gute Verbindung der Anhängerschaft mit der Kapelle immer wieder damit dokumentiert, dass sehr häufig im Takt zum Stück mitgeklatscht wurde.

Abenteuer, Woodstock, ICE und mehr im zweiten Teil


Den zweiten Teil eröffnete das Stück «Auf Abenteuerreise». Die Musiker wagten sich sogar an eine mit vielen Synkopen durchsetzten Polka mit dem Titel «Viva la Woodstock». Darin werden die verschiedenen Register wie ein Aufbau zum Finale eingesetzt. Meisterhaft gelang dies den talentierten Musikanten. Die Besonderheiten der böhmisch- mährischen Polkas sind oft die Bariton/Bass-Einsätze, welche den klassischen warmen Ton hergeben. Dazu passen auch die stets routiniert von Joe Müller, Sepp Lang und Christoph Huber vorgetragenen Posaunen-Soli. So auch an diesem Abend mit der Komposition «ICE». «Kanarek» übertitelte Ferdinand Poljakin ein Stück, das in der Original-Version von Violine und Klavier gespielt wird. Dass sich aber auch die Klarinette für die Umsetzung von Kanarienrufen eignet, bewiesen in ihrem Solo Daniel Notter, Marcel Stössel und Sascha Corti. War das wohl eine Hommage an Bruno Marggi? In klassischer Art beschloss die Blaskapelle den musikalischen Genuss mit zwei Polkas. Doch dies trifft nur auf den offiziellen Teil zu. Das verwöhnte Publikum forderte noch fünf Zugaben. Solches beweist, dass die Musik der Etzel-Kristall-Musikanten beliebt ist.

Voravis


19. Blasmusiktreffen: Sonntag, 23. April 2023, Mehrzweckhalle Baumeli, Unteriberg.

Einsiedler Anzeiger / Karl Hensler

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

25.10.2022

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