Kurt Sigrist im Atelier mit Modellen «Behausungen». Auch ihn hat Regisseur Erich Langjahr für seinen neuen Film begleitet. Foto: zvg
Kurt Sigrist im Atelier mit Modellen «Behausungen». Auch ihn hat Regisseur Erich Langjahr für seinen neuen Film begleitet. Foto: zvg

Film

Behausungen «für eine schöne Welt»

Erich Langjahr und seine Filme sind seit vielen Jahren auch in Einsiedeln zu Gast. Sein neuestes Werk «Für eine schöne Welt» ist ab morgen Samstag in der Cineboxx zu sehen.

Was 1978 mit «Morgarten findet statt» begann, setzt sich nach unzähligen weiteren Filmen wie «Männer im Ring» (1990) oder «Hirtenreise ins dritte Jahrtausend» (2002) in diesem Jahr fort: Der neueste Film von Erich Langjahr ist auch in Einsiedeln zu sehen. Er heisst «Für ein schöne Welt». Im Zentrum aller Filme Langjahrs steht der Mensch mit seinem Bedürfnis nach Sinn, nach Wahrheit und nach Schönheit. Über seine jahrzehntelange Passion äusserte sich der 72-jährige Filmemacher unlängst: «Es ist mein Versuch, das Leben zu verstehen, den Menschen zu verstehen und letztlich mich selbst zu verstehen in dem, was ich tue.» Sein neuester Film hat mit seinem letzten Werk «Mein erster Berg Ein Rigi Film» zu tun. Geblieben ist der Bezug zum ländlichen Raum von zwei Künstlern, die Langjahr sehr nahe stehen und die er filmisch begleitete. Es sind die international bekannten Künstler Gottfried Honegger (1917) und Kurt Sigrist (1943). Langjahr kennt beide seit Langem persönlich. So unterschiedlich ihre Persönlichkeiten auch seien, gibt es für Erich Langjahr etwas, was ihn mit beiden vereint: «Es ist das sich Ausdrücken mit dem Bild die Sprache des Bildes. Mich interessiert, was sie mit ihrer Kunst unserer Zeit entgegenstellen. Beide verbindet auch die Ansicht, dass Kunst nicht nur in geschlossenen Räumen stattfinden soll, sondern auch in den öffentlichen Raum gehört und so Teil des Alltags wird.»

Honegger und Sigrist

Über die beiden Protagonisten seines neuen Filmes sagt Langjahr: «Bei Gottfried Honegger, dem letzten Vertreter der ‹ Zürcher Konkreten›, steht das kreative Sehen und die Geometrie im Zentrum des Filmes. Er geht der elementaren Frage nach: Was steckt eigentlich hinter der Kunst, von Altamira bis heute? Er reflektiert über die Bedeutung des Sehens und der Wahrnehmung und denkt über die Wirkung auf den Menschen nach. Er plädiert für eine Gesellschaft, die wieder vermehrt von der Kultur bestimmt ist. Kurt Sigrist, ein Künstler im Umfeld der Objektkunstund Skulptur, sprengt Normen. Ihm geht es um den Bezug von Räumen und Orten, um das Erlebnis von Innen und Aussen, von Ein- und Ausblicken. Viele Objekte sind geprägt von leeren Räumen, die wir füllen müssen mit unseren Erfahrungen, Gedanken, Ideen und Assoziatio nen. Es sind eigentliche sakrale Stationen inmitten unserer hektischen Zeit.»

«Zum persönlichen Erlebnis »

So wie die beiden Künstler habe auch er als Filmemacher den Anspruch, dass der Betrachter oder der Zuschauer ein Bild oder einen Film zu einem Ganzen, zu seinem persönlichen Erlebnis macht und dem Erlebten selbst einen Sinn gibt. Über die Bilder seines Films möchte Erich Langjahr beim Zuschauer eine Reflektion ermöglichen, «über die Kunst in der Gegenwart. Es geht mir darum, Anregungen zu geben über den Zeitbezug der Kunst».

Film «Für eine schöne Welt», 74 Minuten.

Infos

www.langjahr-film.ch

Einsiedler Anzeiger (Vi)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

15.01.2016

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