«Ja, auch diese Holzkamera habe ich noch»: «Foti Fränzel» 1961 auf dem Tritt im Einsatz. Zu Füssen seine Tochter Ursula. Foto: zvg
«Ja, auch diese Holzkamera habe ich noch»: «Foti Fränzel» 1961 auf dem Tritt im Einsatz. Zu Füssen seine Tochter Ursula. Foto: zvg

Film

«Foti Fränzel» kommt als Film!

Filmische Dokumentation über Einsiedelns bekanntesten Fotografen ab 1. November in der Cineboxx.

Drei Jahre lang haben Franz Kälin und Benno Kälin den Fotografen Franz Kälin begleitet. Entstanden ist ein Film über eine Person, deren jahrzehntelange Arbeit mehr als ein Bild, sondern ein Abbild einer Region ergeben hat.

Seit mehreren Jahrzehnten

Seit fast 70 Jahren hat der Fotograf Franz Kälin, Jahrgang 1932, sein Heimatdorf Einsiedeln und dessen Entwicklung dokumentiert. Der neue Einsiedler Film, der einen Teil des Werks von «Foti Fränzel» zeigt, läuft ab dem 1. November in der Cineboxx. Es ist ein Dokumentarfilm mit Einsiedler Bildgeschichten, der speziell für die Einsiedler Bevölkerung gemacht worden ist.

Aus einem riesigen Archiv

Der Sohn von «Foti Fränzel», Franz Kälin junior (*1961, Cineboxx), und Benno Kälin (*1944, Radiojournalist) haben in dreijähriger Arbeit aus diesem riesigen Archiv und neuen Filmsequenzen einen Dokumentarfilm gestaltet. Schon ihr erster gemeinsamer Film «Im Schatten der Madonna», der am 20. Januar 2013 Premiere hatte, war ja eigentlich nur für das Einsiedler Publikum gedacht: Die einheimischen Filmfreunde haben den Film über die Wallfahrt denn auch geschätzt. Das Schweizer Fernsehen zeigte eine gekürzte Fassung kurz vor der Engelweihe 2013 in den «Sternstunden».

Wie es vor Jahrzehnten war

Der neue Dokumentarfilm über den «Foti Fränzel» hat ebenfalls einen etwas nostalgischen Charakter. Er zeigt Einsiedeln, wie es vor Jahrzehnten war, und er dokumentiert, wie sich das Dorf und die Region entwickelt haben: Das Dorf endete beim Josefschappeli, die Zürichstrasse war von Bäumen gesäumt, der Schlapprig war ein Hügel ohne Häuser  Franz Kälin senior hat in regelmässigen Abständen Einsiedeln von den gleichen Standorten aus fotografiert, vom Tristel und vom Tritt aus und vom linken Kirchturm. Er hat auch festgehalten, was in Einsiedeln passierte, kulturell, sportlich, an Bränden und Unwettern, mit Prominenz und «Originalen»  «Foti Fränzel» tauchte (und taucht) überall auf, ob mit oder ohne Leiter, und war (und ist) schon bald wieder weg, weiter zum nächsten Fototermin! So hat sich in diesen fast 70 Jahren ein äusserst umfangreiches Archiv an interessanten Fotografien angesammelt.

«Foti Fränzel» hat alles fotografiert

Wer erinnert sich noch an die erste Sommerschanze, die Wisel Kälin, Sepp Zehnder und Co. vor 50 Jahren am Tritt gebaut haben? «Foti Fränzel» hat alles fotografiert. Was hat Franz Kälin am 17. Januar 1970 frühmorgens vor dem Kloster mit der Kamera festgehalten? Die letzte Beerdigung mit Ross und Wagen. Er hat auch unzählige Brände, Unfälle und Unwetter in der Region dokumentiert, zum Beispiel den Panorama-Brand 1960. 1961 konnte er erstmals dem «Blick» ein Bild verkaufen, das dann auch im Einsiedler Anzeiger erschien: Mitten in der Nacht auf den 22. August stürzte die Baugrube des geplanten Kaufhauses Waldstatt ein  dort, wo heute die Kantonalbank steht.

Die Kamera immer dabei

Diese und unzählige andere Fotoreportagen  natürlich nur eine kleine Auswahl aus dem riesigen Archiv  zeigt der Film, aber auch stimmungsvolle Landschaftsbilder, die «Foti Fränzel» im Lauf der Jahrzehnte in und um Einsiedeln gemacht hat. Er hatte (und hat) die Kamera ja immer dabei! Für die älteren Einsiedler wird der Film ein «Wiedersehen» voll Erinnerungen, für die Jüngeren ein spannender Blick zurück in die Vergangenheit ihrer Eltern und Grosseltern  und in die Geschichte von Einsiedeln.

«Foti Fränzel» ist ab dem 1. November 2016 in der Cineboxx zu sehen. Er dauert 92 Minuten. Eine DVD ist nicht geplant.

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

23.09.2016

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