Karl Saurer bei den Dreharbeiten mit dem indischen Team zum Film «Ahimsa – Die Stärke von Gewaltfreiheit». Bild zvg
Karl Saurer bei den Dreharbeiten mit dem indischen Team zum Film «Ahimsa – Die Stärke von Gewaltfreiheit». Bild zvg

Film

Neuer Film von Karl Saurer: «Ahimsa – Die Stärke von Gewaltfreiheit»

«Ahimsa» hält am Sonntag eine Kino-Premiere in Einsiedeln. Die Freunde guter Dokumentarfilme können sich den neusten Film von Karl Saurer in den kommenden Tagen im Kino Cineboxx ansehen.

Der Filmschaffende Karl Saurer ist in unseren Breitengraden längst ein Begriff. Sein neuster Streifen «Ahimsa» beschäftigt sich interessanterweise wieder mit Wasser. Und wie beim «Der Traum vom grossen blauen Wasser» geht es auch um das Umsiedeln von Menschen. Waren es beim Bau der Sihlseemauer einige hundert, die ihr Land verlassen mussten, waren und sind es in Indien Tausende. Für uns Schweizer unvorstellbare Dimensionen. In Indien geht es allerdings noch um mehr, um den Abbau von Bodenschätzen. Doch die Bevölkerung hat begonnen, sich zu wehren. Gemäss Prospektbeschrieb «schafft es eine Dorfgemeinschaft von Ureinwohnern im indischen Madhya Pradesh, das Recht auf Boden und Wasser zu erstreiten». Wie sie das machen? Der Film wird es zeigen!

Hartnäckig, doch ohne Gewalt

«Ahimsa» trägt den Untertitel «Die Stärke von Gewaltfreiheit». Dies verweist auf einen weiteren Aspekt. In dieser «von Korruption und Kastenkonflikten geprägten Gesellschaft» stehen die Ureinwohner, die Adivasi, auf der niedrigsten Stufe. Unrecht ist programmiert. Mit Unterstützung von Ekta Parishad, Saurer nennt diese Aktivisten ein «solidarisches Forum», haben sich diese Adivasi zu wehren begonnen. Ohne Waffen – gewaltlos. Wir kennen dies aus dem Leben des grossen Inders Mahatma Gandhi. Das Wort «Ahimsa» bezeichnet vorerst die innere Haltung dieser Menschen, wie sie lernen, ihre Talente und ihr Können zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen und auch Ängste zu überwinden – also ein langer Selbsterfahrungsprozess.

Sanft und doch hartnäckig

Wie kam Saurer zu diesem Stoff? Denn Indien liegt weitab, nicht am Sihlsee. Im Zusammenhang mit seinem 2007 gedrehten Film «Rajas Reise» besuchte er wiederum das Land, und seine indischen Freunde machten ihn auf diese Thematik aufmerksam. Sie baten ihn, einen Dokumentarfilm darüber zu drehen. Sie boten ihm zudem die nötige Unterstützung vor Ort, ohne die dieses Projekt nie hätte realisiert werden können. Saurer, der sich als «neugierig, ja sensibel» gegenüber fremden Kulturen und Lebensformen bezeichnet, hat sich auf diese Inhalte eingelassen und zeigt sich heute beeindruckt von den Frauen und Männern in diesen Dörfern, die er als fröhlich und zufrieden charakterisiert, die «etwas Sanftes» ausstrahlen und sich doch nicht mehr einfach abservieren lassen. Laut Saurer «ein kleines positives Beispiel» auch für uns demokratieverwöhnten Schweizer.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Film

Publiziert am

16.03.2012

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