Musik

Grundsolide und amüsante Jodlerkost erfreuten

2. November 2022

Über 300 Besucherinnen und Besucher genossen am Samstagabend im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben in Einsiedeln die volkstümlichen und abwechslungsreichen Darbietungen anlässlich des rundum gelungenen Jodleroubigs des Jodelklubs Waldstatt-Echo.

Neu begann der Jodleroubig mit «hiesiger Choscht» schon um 19.30 Uhr. Der Eintritt war frei. Lediglich bei einer Türkollekte bat der Verein um einen angemessenen Zustupf. Wo gibt es denn das noch mit einem solch tollen Programm! Laurent Girard führte das gutgelaunte Publikum mit sympathischen Ansagen durchs vielseitige Geschehen. Rund 70 Personen wirkten mit. Nebst dem Chor des organisierenden Jodelklubs Waldstatt Echo unter der Leitung von Nadja Räss traten das vereinsinterne Jodelduett Nadja Räss und Yvonne Fuchs-Kälin in Begleitung von Esther Birchler, das Kinderjodelchörli der Musikschule Einsiedeln unter der Leitung von Agatha Kälin und die Formation «Echo vom Hallüüü» auf.

Wertungen «sehr gut» bestätigt

Als der Vorhang fiel, gab es vorerst mal einen Vorschussapplaus für die Mitwirkenden vom gutgelaunten Publikum. Der imposante Beginn mit allen Mitwirkenden sorgte für einen Start nach Mass. Das Waldstatt-Echo vereint mit den 47 Mädchen und Knaben des Kinderjodelchörlis der Musikschule Einsiedeln bot mit dem «Geitebärg-Jützli» eine erste Kostprobe. Fredi Wismer begrüsste als Präsident des organisierenden Vereins die Gäste. Speziellen Willkommensgruss entbot er den ehemaligen Sängerinnen und Sängern sowie den vielen Delegationen. Er erinnerte an den riesigen Erfolg am Zentralschweizerischen Jodlerfest im Juni in Andermatt. Es gab damals dreimal die Note 1, also dreimal wurden im Urserntal die Vorträge mit «sehr gut» bewertet. Sowohl der Jodelklub Waldstatt- Echo als auch das Jodelduett Nadja Räss und Yvonne Fuchs-Kälin sowie Nadja Räss als Solojodlerin überzeugten die Jury und entlockten dieser die Höchstnote. Dass diese Auszeichnungen wohlverdient waren, unterstrichen die Mitwirkenden des Jodelklubs mit den folgenden Vorträgen auf eindrückliche Art und Weise.

Klassevorträge des Chors

Es folgten vier Auftritte des Kinderjodelchörlis der Musikschule Einsiedeln, die dem Publikum gut gefielen und entsprechenden Applaus erhielten. Danach stellte der Jodelklub sein Können eindrücklich unter Beweis. Mit «Fyrabig» von Robert Fellmann, dem traditionellen «Dr Benauer» und «Begägnig » von Hans Walter Schneller überzeugte der Chor ein erstes Mal. Artikulation, Reinheit der Töne, Ineinandergreifen der Register und Dynamik imponierten. Das Publikum lauschte fast andächtig und gespannt bis auf die letzte Faser den Darbietungen. Das Jodelduett Nadja Räss und Yvonne Fuchs-Kälin in Begleitung von Esther Birchler beeindruckte mit dem «Spotsummer» von Willi Valotti. Das «Echo vom Hallüüü» brachte mit virtuoser und lüpfiger Volksmusik eine instrumentale Abwechslung,bevor der Chor mit «Dr Breitefälder» und «Wänns dimmered» ein zweites Mal überzeugte. Im von Nadja Räss arrangierten Gedicht von Meinrad Lienert ertönten die Stimmen eher dezent, wunderbar aufeinander abgestimmt. Es schien so, wie wenn jede Sängerin und jeder Sänger den anderen Mitwirkenden genau zuhörte – ein Klassevortrag. In der Pause wurden die Lose verkauft. Für einmal gab es zehn wertvolle Preise anstelle einer grossen Zahl von vielen kleinen Preisen. Jeder Preis hatte zumindest 200 Franken wert.

Jugendliche Unerschrockenheit gefiel

Der zweite Teil wurde von den Kindern und Jugendlichen eröffnet. Das Duett Jael und Lena überzeugte und erfreute mit dem Lied «Am Summer gou ich gou hüete» gleichsam. Moderator Laurent Girard kommentierte passend: «Das macht Spass für die Zukunft.» Die einfallsreiche Choreographie beim «Becher Jützli», dem «Schuelerbuebe- Jutz» und beim «Dr Hitzger » wusste bestens zu gefallen. Zwischendurch wurden auf originelle Weise in Etappen die Gewinnerinnen und Gewinner der Preise ermittelt. Das Jodelduett Nadja Räss und Yvonne Fuchs-Kälin zeigte im «S’Jödele» von Ruedi Renggli Jodeln in Rein-kultur. Das war bester Anschauungsunterricht für all die Kinder und Jugendlichen, die schön vor der Bühne platziert sassen.

«Glogge-Jodel» rührte zu Tränen

Mit dem «Schnittertanz» von Robert Fellmann und dem «Glogge Jodel» von Sepp Amstutz, arrangiert von Nadja Räss, begeisterte der Chor das Publikum endgültig. Die Darbietung des «Glogge- Jodel» liess beim Publikum Gefühle zu, die eine oder andere Träne wurde verdrückt, es lief manch einer und manch einem kalt den Rücken runter. Nach einem weiteren Auftritt des «Echo vom Hallüüü» konzertierten der Chor und die Instrumentalformation gemeinsam. Das traditionelle «Einsiedler Lumpeliedli» sorgte beim Publikum für den Wunsch einer Zugabe, die mit dem «Chilterliedli» von Ernst Nievergelt gerne gewährt wurde. Präsident Fredi Wismer bedankte sich insbesondere bei Nadja Räss und Laurent Girard sowie allen weiteren Mitwirkenden. Beim Ausgang erhielt jede Besucherin und jeder Besucher noch einen Preis geschenkt. Es wartete ein wunderbarer Frühstückszopf. Das Programm mit «hiesiger Choscht» hinterliess beim Publikum einen tollen Gesamteindruck. Wer wollte, konnte es sich in der «Kafistube» bei einem Schwatz hier und bei einem Schwatz dort noch gemütlich einrichten und weitere Klänge des «Echo vom Hallüüü» geniessen.

Einsiedler Anzeiger / Konrad Schuler