Die Trachslauer Schüler im Atelier versammelt, zusammen mit Klassenlehrerin Patricia Kälin und Olivera Kälin (rechts aussen). Foto: Werner Bösch
Die Trachslauer Schüler im Atelier versammelt, zusammen mit Klassenlehrerin Patricia Kälin und Olivera Kälin (rechts aussen). Foto: Werner Bösch

Kunst & Design

Atelierbesuch für Schüler bei der Einsiedler Künstlerin Olivera Kälin

Olivera Kälin gewährt Jugendlichen einen Einblick in den Künstleralltag. Eine spannende Auseinandersetzung der Kinder mit Kunst in ihren diversesten Facetten. Der EA war beim Besuch der 3.- und 4.-Klässler aus Trachslau dabei.

Am letzten Donnerstagmorgen an der Werner-Kälinstrasse 16: Die aus Kroatien stammende Olivera Kälin begrüsst ihre Gäste, eine froh gelaunte Schülerschar aus Trachslau, in Begleitung ihrer Klassenlehrperson Patricia Kälin (die Klasse wird auch noch von Ursi Nauer geführt). Erst mal tragen die Mädchen und Buben zur Einstimmung ein Gedicht vor. Jetzt ist das Eis gebrochen.

Staunend zum Klassengespräch

Für die meisten der 24 Schülerinnen und Schüler dürfte es der erste Besuch in einem «richtigen» Atelier sein. Jedenfalls geraten sie komplett ins Staunen beim Anblick der vielen Gemälde in ihren verschiedensten Formen und Farben. Man sieht schnell: Kunst vermag diese jungen Menschen zu begeistern. Nur eben: Sie «müssen» dazu gebracht werden! Mit viel Einfühlung gelingt es Olivera Kälin, die gebannten Zuhörer in ein interessantes Gespräch über Kunst zu verwickeln. Was löst Kunst aus? Warum brauchen wir Menschen Kunst? Und die Primarschüler zeigen, dass sie sich sogar schon mit Paul Klee, Vincent van Gogh und Wassily Kandinsky befasst haben. Antworten wie «Kunst macht uns glücklich» oder «Ohne Kunst können wir nicht leben» sagen doch so ziemlich alles. Und immer wieder erfahren die Besucher auch, was Kunst der Gastgeberin bedeutet, sie, die daheim in Kroatien als Siebenjährige nachts Türen und Möbel bemalt hat, als 18-Jährige in die Schweiz kam und jetzt in ihrer Tätigkeit als vielseitige Künstlerin so richtig aufblüht. Ihr Motto lautet: Was ich habe, das möchte ich teilen. Und profitieren davon können Schulklassen, die sich in ihren Räumen so richtig wohl zu fühlen scheinen.

Selber Hand anlegen

Die Begeisterung von Olivera Kälin scheint wie Funken auf die Schüler überzuspringen. Nach der Pause mit Getränk und Weggli kommt das erste Highlight: Die Künstlerin erklärt den Begriff «Automatismus», was für sie «inneres arbeiten lassen» bedeutet. Es malt einfach. Das ist etwas, was Olivera Kälin bewusst pflegen will. Und sie demonstriert denNachwuchskünstlern gleich auch, wie das funktioniert. Schnell entstehen Linien, Blumen, ein Gesicht, zwei Gesichter, ein grosses Gesicht. Das Staunen der Kinder nimmt unglaubliche Dimensionen an, begleitet von einem «Wow». Dann wird aufgeteilt. Die Klasse will, dass die Mädchen und die Knaben separat arbeiten, jede Gruppe wird wiederum halbiert. Dann gehts ans Ausprobieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Olivera Kälin geht von Gruppe zu Gruppe, lobt, motiviert, hilft, ergänzt, freut sich am Geleisteten. «Ja, es gibt durchaus Talente», meint sie. Auch sie wurde seinerzeit unterstützt. Nach einer interessanten Doppellektion verlässt die immer noch froh gestimmte Klasse das Atelier und taucht wieder ein in die «reale Welt». Für den Sprung in die faszinierende Kunstwelt zeigen sich die Jugendlichen dankbar. Dass Olivera Kälin den Schulklassen diesen Einblick zum Nulltarif ermöglicht, darf als grosszügig und bereichernd zugleich gewertet werden. Sie möchte dieses Projekt ein- bis zweimal pro Monat weiterführen.

Wer da nicht profitieren möchte. Infos unter: www.olivera-art.ch

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

29.03.2011

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