Die Bilder über alles betrachtet, kann eine sich steigernde Entwicklung in der künstlerischen Ausdrucksweise bemerkt werden. Bild Karl Hensler
Die Bilder über alles betrachtet, kann eine sich steigernde Entwicklung in der künstlerischen Ausdrucksweise bemerkt werden. Bild Karl Hensler
Bilder gehören nicht in den Estrich - 1

Kunst & Design

Bilder gehören nicht in den Estrich

Der 11. Dezember wird nicht nur der Freizeitkünstlerin Therese Welsch in eindrücklicher Erinnerung bleiben. Die Gäste im dicht besetzten Foyer des Chärnehus erlebten eine besondere Vernissage. Diese erhielt fast einen familiären Anstrich.

Dieser Eindruck wurde verstärkt durch zarte Musik. Sibylle Suter begleitete ihre Töchter, die eine spielte Violine, die andere Cello, auf ihrer Blockflöte. Mit viel Applaus verdankten die Besucher die willkommenen Darbietungen. Heidi Willi, eine der Mallehrerinnen von Therese Welsch, nahm bei der Laudatio einen Chärnehusspruch als Überschrift zu den Bildern der Künstlerin: Kultur passt in keine Kiste. Zum aktuellen Anlass ergänzte sie: … und die Bilder von Therese auch nicht! Von Anekdoten gespickt führt sie einen Kurzausschnitt aus dem Leben der Malerin vor. Dieses Leben käme einer Wechselwanderung zwischen Andermatt, ihrem Heimat- und wieder heutigem Wohnort, und Einsiedeln gleich. Zwischen 1969 und 1992 war sie sehr aktiv in unserem Klosterdorf tätig. Nebst sozialem Engagement wirkte sie gerne im Frauenchor und beim Welttheater mit. Ein Souvenir, ein Engelsflügel von 1987, fand seinen Platz in ihrem Heim im Urserental.

Bilderbogen ihrer Ferienreisen

Bilder ihrer Heimat sucht der Betrachter allerdings vergebens in der Ausstellung. Dafür legt sie einen Bilderbogen ihrer Ferienreisen, als wäre es ein kunstvolles Fotoalbum, aus. Dass dies auf der Leinwand zu wirken vermag, halfen ihr die Lehrerinnen Heidi Willi und Ursula Traber gerne. Man glaubt es Therese Welsch gerne, wenn sie sagt, dass Malen, Zeichnen und Gestaltung ihre Wegbegleiter wären. Ob der grossen Besucherschar und der träfen Laudatio zeigt sich Therese Welsch tief berührt. Sie freut sich, dass hier eine Ausstellung ihrer Werke möglich wurde. Glücklicherweise gab dazu ihr Ehemann Ferdi den entscheidenden Anstoss dazu.

Verschiedene Ausführungen

In der Ausstellung animieren Aquarelle in verschiedener Ausführung zu intensiverem Betrachten. Sonnenblumen zeigen uns ihr vordergründig etwas einfaches Gesicht, das aber näher betrachtet zu strahlen weiss. Szenen aus Venedig laden illustrativ zu einem Besuch ein. Die Urner pflegten in der Geschichte intensiven Kontakt mit denGegenden und deren Menschen «ennet dem Gotthard». Die ansprechenden Landschaftsbilder des Südens deuten leise darauf hin, dass solches auch in der Urner Malerin mitschwingt. Bei der Betrachtung ihrer Darstellungen von Früchten und Blumen glaubt man die nahe Beziehung der Malerin mit der Natur herauslesen zu können.

Ungewöhnliche Besonderheit

Die gezeigten Bilder über alles betrachtet, kann eindeutig eine sich steigernde Entwicklung in der künstlerischen Ausdrucksweise bemerkt werden. Das Ausstellungsteam half mit, dass die Ausstellung frei, wie die Natur selbst, zu wirken vermag. Es lohnt sich, diese bunte Werkschau von Therese Welsch zu besuchen. E ine ungewöhnliche Besonderheit gab die talentierte Malerin bekannt. Es ist nicht gerade alltäglich, dass die Bilder nicht verkauft werden. Therese Welsch erklärt, dass sie solche höchstens ab und zu verschenken würde. Damit aber der Eindruck ihrer Gemälde dennoch nachwirken kann, liess sie Sujets aus ihrem Wirken drucken. Diese Karten bietet sie zum Verkauf an.

Die Ausstellung im Chärnehus kann noch bis am 16. Dezember von 16 bis 20 Uhr besucht werden.

www.chaernehus.ch

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

13.12.2011

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