Claudio Casanova neben seinem Foto vor der Skyline von Hongkong. Bild David Carlier
Claudio Casanova neben seinem Foto vor der Skyline von Hongkong. Bild David Carlier

Kunst & Design

Claudio Casanova gewann einen Fotopreis

Alle drei Jahre veranstaltet Red Bull den weltgrössten Wettbewerb für Actionsport-Fotografie. Nach 2010 versuchte Hobbyfotograf Claudio Casanova heuer sein Glück erneut. Mitte Juli erhielt der 28-Jährige die Nachricht, dass sein Snowboard-Foto mit Philipp Schicker unter den besten 250 landete. «Ich dachte nicht, dass ich so weit komme und freute mich bereits sehr», so der Einsiedler. Daraus wurden dann 50 Gewinnerfotos gekürt, welche an einer offiziellen Award Ceremony Ende August in Hongkong ausgestellt wurden.

«Ich war in Holland in den Ferien, als ich die E-Mail mit der Einladung nach Hongkong erhielt», erzählt er weiter. Da habe er zuerst einmal angerufen, um sich bestätigen zu lassen, dass er wirklich unter den besten 50 sei. «Das zweite Telefon war dann an meinen Chef.» Casanova ist Möbelschreiner bei der Rolf Kälin Möbel & Innenausbau AG. Seine Vorgesetzten seien ihm glücklicherweise entgegengekommen, so dass er noch einmal einige Ferientage beziehen konnte. Das weiss er sehr zu schätzen.

Eine grosse Show

Dann ging alles Schlag auf Schlag. Vier Schweizer Fotografen und ein Red Bull Manager machten sich am Dienstagabend, 27. August, auf den Weg nach Hongkong. Die Fotografen mussten sich um nichts kümmern, «es war alles organisiert». Nach einem Ausflug auf den «Peak» und zu anderen touristischen Höhepunkten fand die Preisverleihung am Donnerstagabend statt. Viel Publikum wohnte dem Anlass bei. Es sei ein sehr ungewohntes, aber trotzdem cooles Gefühl gewesen. Die Fotografen wurden vorgestellt und es gab in jeder Foto-Kategorie einen Gewinner. Dass Casanova keinen Award erhielt, enttäuschte ihn gar nicht. «Ich war ziemlich überrumpelt von der Zeremonie und froh, dass ich keine Rede halten musste.» Im Anschluss wurden die 50 Bilder auf zwei mal zwei Meter grossen Leuchtkästen entlang der berühmten Avenue of Stars, vor der grossartigen Skyline der Metropole Hongkong, enthüllt. Nach der Show betrachteten die Fotografen alle Aufnahmen intensiv und natürlich fand auch eine Afterparty statt. Ziemlich erschöpft landete die Schweizer Delegation bereits am Samstagmorgen früh wieder in Zürich. «Wir hatten ziemlich wenig Schlaf, aber es war ein super Erlebnis!» Nach dem Aufenthalt in Hongkong beehrt «Red Bull Illume» zuerst die USA, bevor die Ausstellung für die nächsten beiden Jahre weiter zu den pulsierendsten Metropolen und kulturellen Hotspots der Welt reist; vielleicht auch in die Schweiz, so wie 2010.

Die Aufnahme

Casanovas Siegerfoto macht den Betrachter erst einmal stutzig - wie wurde diese Aufnahme wohl gemacht? - Diese Frage wird sich mancher Betrachter gestellt haben. «Die Glaskugel entdeckte ich schon vor Jahren einmal bei einem Kollegen. Auf den Illume-Wettbewerb hin überlegte ich mir genauer, was man damit anstellen könnte.» Der Einsiedler fragte seine Kollegen an, ob sie ihm in Oberiberg mit ihren Snowboardtricks helfen würden. «Anfangs machten sie sich lustig darüber.» Als jedoch die ersten Testfotos da waren, begeisterten sie sich schnell für das Projekt. «Ich habe improvisiert», sagt der Einsiedler. Er steckte eine schwarze PVC-Röhre in den Schnee, legte die Kugel darauf und musste dann zuerst den richtigen Abstand zwischen Kugel, «Spine» (der Schanze) und Kamera herausfinden. Nachträglich verdunkelte er das Foto aussenherum etwas und drehte es um 180 Grad. So entsteht der Effekt, einer «hängenden Kugel».

Durch den Beruf zur Leidenschaft

Seine Affinität zur Fotografie entdeckte der Möbelschreiner während der Lehre. «Wir mussten unsere Arbeit in einem Tagebuch dokumentieren.» So merkte er, dass ihm das Fotografieren viel Spass macht. Unterdessen besitzt Casanova einiges Foto-Material, «es ist jedoch sehr teuer und ich will mobil bleiben», deshalb hat er nicht zu viel.

Lernen im Selbststudium

Einen Fotokurs hat der Einsiedler nie besucht. «Ich habe mir alles selber beigebracht», erzählt er nicht ohne Stolz. Eine grosse Hilfe seien Internetforen gewesen, wo professionelle Fotografen den Laien Verbesserungstipps geben. Er selbst hat dort zwar nie ein eigenes Foto heraufgeladen, jedoch genau beobachtet, was Fotografen an verschiedenen Aufnahmen bemängelten. Casanovas liebste Sujets sind Sportfotos, vor allem im Winter. Das habe sich so ergeben, da er selbst aktiver Wintersportler ist. «Ich bin aber nicht so waghalsig wie meine Kollegen», deshalb hat er seine Kamera im Hoch-Ybrig meistens dabei. Fotografie ist und bleibt jedoch ein Hobby für Casanova. «Die Konkurrenz, vor allem bei Snowboardfotos, ist sehr gross», weiss e

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Einsiedler Anzeiger

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  • Kunst & Design

Publiziert am

20.09.2013

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