Das Ehepaar David und Beatrice Flury an der Vernissage der neuen Ausstellung im Chärnehus. Bild Karl Hensler
Das Ehepaar David und Beatrice Flury an der Vernissage der neuen Ausstellung im Chärnehus. Bild Karl Hensler

Kunst & Design

Die Stille des Waldes spüren

David Flury zeigt erneut im Chärnehus Werke seiner Kunst «Schau in die Welt, die Natur, und dein Aug', dein Herz machen dich zum Künstler.» Zu solchen Gedanken kann kommen, wer im Chärnehus die Bilder von David Flury betrachtet.

Doch dies alleine reicht noch nicht, Objekte, die das Auge aufgenommen hat, auf der Leinwand auch wirken zu lassen. Es ist vergleichbar mit dem Würzen der Speisen. Es braucht viel Können und Dosierung des Gefühls in der Umsetzung, um das zu erreichen, was als Ziel gesetzt ward.

Der Wald ist überall

Der 1955 in Steffisburg (BE) geborene und in Wädenswil aufgewachsene Künstler kann es nicht verheimlichen, dass er sich zuerst als Forstwart ausbilden liess. Der Wald taucht häufig in seinen Bildern auf. Dass er sich aber alsbald mit der Kunst beschäftigte, darf nicht verwundern, waren doch seine Eltern auch künstlerisch tätig. Seit 1981 lebt er mit seiner Frau in Gross und betätigt sich als freischaffender Künstler. Seine vier Kinder sind alle ausgeflogen. Das Malen ist bei ihm eindeutig der Lebensinhalt. Anlässlich der Vernissage am Mittwochabend, 2. November, stellte Oliver Affolter den Kunstmaler als einen leidenschaftlichen Künstler dar. Dieser suche sich im mer wieder zu verbessern. Mit Recht erwähnte der Sprecher, dass die Bilder zum Stillstehen und zum näheren Anschauen herausfordern würden. Dass der Betrachter in solcher Weise gefesselt werden kann. In manchem Bild würde sich die Schöpfung widerspiegeln. Es könne sogar passieren, dass ein stilles Zwiegespräch mit dem Bild ausgelöst werde.

Die Ausstellung

Seit gestern, 3. November, bis am Sonntag, 13. November, kann im Chärnehus auf drei Etagen von 14 bis 20 Uhr eine Vielfalt von Kunstwerken in den verschiedensten Techniken bewundert werden. Der Rundgang durch die Ausstellung kommt einem Weg durch die Natur gleich. Unterschiedliche Darstellungen von Menschen, Tieren und Pflanzen säumen mit ausdrucksstarken Bildern diesen Weg. Der Ausstellungsbesucher glaubt die Stille des Waldes zu spüren. Wie die Bäume sich in manchen Bildern im Boden verwurzeln, so zeigen sich manche Sujets fest in ihrer Bildsprache. Aus den Bildern kann die Bewegung des über Steine springenden Bachs wahrgenommen werden. Es gibt Sujets zu betrachten, die den Wald mit den Bergen sich verschmelzen lässt. Im mittleren Reihum sind Werke kleineren Formats aufgehängt. An den Wänden lösen sich farbige Natur-Motive in Aquarelle mit Bleistift-Zeichnungen von Ziegen, Schafen und Kühen an der Viehausstellung ab. Auch im Dachstock strahlt die Natur in ihrer Vielfalt aus den Rahmen dem Besucher entgegen. Auf einem kleinen Bildschirm kann dem Künstler bei seinem Schaffen über die Schulter geblickt werden.

Bildhauerobjekte

Neben all der kunstvollen Malerei sind auch Bildhauerobjekte zu bewundern. Das Sujet «Mutter beim Stillen» beweist viel feinfühliges Umsetzungsvermögen. Eine Besonderheit bedeutet die Darstellung eines Weinberges. Das farbenprächtige Bild wird, von Reben in Stein gehauen, umrahmt. In seinem Atelier entstehen auch Grabsteine. Kurzweil und Staunen, gepaart mit Bewunderung der Kunstwerke kann im Chärnehus genossen werden.

Einsiedler Anzeiger (heka)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

04.11.2016

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