Inspiration für ihr Wortspiel fand die Einsiedlerin bei den alten Rillentafeln in Sportstätten. Foto: zvg
Inspiration für ihr Wortspiel fand die Einsiedlerin bei den alten Rillentafeln in Sportstätten. Foto: zvg

Kunst & Design

Einsiedlerin designt Wandverzierung

Die junge Künstlerin Fabienne Kälin setzte sich im Wettbewerb «Kunst am Bau» gegen neun Mitstreiter durch. Ihr Vorschlag «Sturmgurkenabflug» überzeugte die Jury und wurde umgesetzt

Anfang Juli wurde die neu gestaltete Wand in der Sporthalle Lücken (Schwyz) eingeweiht. Der Entwurf für diese Wand stammt von Fabienne Kälin. Die Tochter von Architekt Hanspeter James Kälin nahm im Rahmen ihres Bachelor-Studiums «Vermittlung von Kunst und Design» an einem Kooperationsprojekt teil. Zur Auswahl standen mehrere Optionen, wie etwa das Planen der Diplomausstellung, die Kunstvermittlung in einem Museum oder eben die Gestaltung der Sporthallenwand in Schwyz. Fabienne Kälin entschied sich für letztere, da sie bei diesem Projekt selbst etwas entwerfen konnte.

Von der Idee zur Realisierung

Der Startschuss für das Projekt «Kunst am Bau» erfolgte im Februar dieses Jahres. Bis Mai hatte die 23-Jährige Zeit, ein komplettes Konzept zu erarbeiten. Als sie die Sporthalle Lücken zum ersten Mal betrat und die zu gestaltende Wand sah, erinnerte sie diese an die alten Rillentafeln in Sportstätten, an welchen früher der Spielstand gezeigt wurde. Als die Idee, Sportbegriffe auf die Wand zu schreiben, da war, ging es an die Umsetzung. Kälin arbeitete sich durch Sportlexika und suchte doppeldeutige Wörter wie etwa Sturm, aber auch Wörter, die sie lustig fand. «Affenwurst gefällt mir besonders gut», so die Kunst-Studentin. Dieses Wort steht für Banane und findet beim Radsport Verwendung. Isst ein Velofahrer auf der Strecke eine Banane, um Energie zu tanken, so isst er eine Affenwurst. Als die Sportbegriffe feststanden, versuchte die Einsiedlerin mit diesen ein Bild zu schaffen. Dafür wurden einige Wörter grösser als andere geschrieben. Um herauszufinden welche Wörter die gleiche Schriftgrösse erhalten, versuchte Kälin die Wörter zu kombinieren. Auf diese Weise entstand auch der Titel «Sturmgurkenabflug». Die Studentin ordnete die Wörter am Computer immer wieder neu an und projizierte sie mit einem Beamer an eine Wand, um die Wirkung besser zu sehen. Für die definitive Auswahl klebte Kälin Papierbuchstaben an die Wand in der Sporthalle Lücken.

Überraschender Projektsieg

Im Mai war es so weit. Fabienne Kälin und neun weitere Studenten präsentierten die endgültigen Entwürfe einer vierköpfigen Jury. Nach den Präsentationen zog sich die Jury zurück, um das Siegerprojekt zu bestimmen. Nach etwa einer Stunde verkündete die Jury das Siegerpro jekt «Sturmgurkenabflug». «Ich war sprachlos», so Kälin. Sie habe im Studium zwar viele Projekte geplant, doch keines wurde bislang umgesetzt. «Es ist ein spezielles Gefühl», so die Einsiedlerin über die Realisierung ihres Projekts. Die Studentin gewann nicht nur den Wettbewerb «Kunst am Bau», sie schloss ebenfalls ihr Bachelor-Studium erfolgreich ab. Als nächstes steht bei Kälin das Master-Studium in «Art Education bilden und vermitteln» an. Durch dieses Studium kann sie sich ihren Traum, am Gymnasium Bildnerisches Gestalten zu unterrichten, verwirklichen. Schon früh für Kunst interessiert Fabienne Kälin entdeckte bereits früh ihre künstlerische Ader und zeichnete sehr viel und gerne. Am Gymnasium in Einsiedeln entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Fotografieren. So verwundert es nicht, dass sich ihre Abschlussarbeit mit der Fotografie befasst. Kälin machte dafür Porträtfotos. Einerseits welche, die sie selbst entwickelte, und anderseits bearbeitete sie Fotos am Computer. Ihrer Vorliebe für grafische Kunst bliebt sie bis heute treu. Ihren Kunstgeschmack beschreibt die junge Einsiedlerin als «minimalistisch und klar».

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Kunst & Design

Publiziert am

11.07.2014

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