Die Einsiedler Fotografin setzt alltägliche Gegenstände neu in Szene. Lassen Sie sich von Grössenverhältnissen nicht in die Irre führen. Auf diesem Foto sieht man (von unten) einen Stuhl, einen Seifenspender, ein iPhone-Ladegerät und einen Zuckerbeh
Die Einsiedler Fotografin setzt alltägliche Gegenstände neu in Szene. Lassen Sie sich von Grössenverhältnissen nicht in die Irre führen. Auf diesem Foto sieht man (von unten) einen Stuhl, einen Seifenspender, ein iPhone-Ladegerät und einen Zuckerbeh
Vision in Pink und Weiss: ein Popcorn, ein Ballon und eine Knoblauchzwiebel. Bilder Fabienne Kälin
Vision in Pink und Weiss: ein Popcorn, ein Ballon und eine Knoblauchzwiebel. Bilder Fabienne Kälin

Kunst & Design

Fabienne Kälin an «Photo16»

Fabienne Kälin stellt ihre Werke im Januar an der Photo16 in Zürich aus Die «Photo» ist die grösste Werkschau für Schweizer Fotografie. Jährlich zeigen über 130 Fotografen aktuelle Arbeiten auf dem Maag Areal in Zürich. Auch eine Einsiedlerin ist dabei.

Vom 8. bis 12. Januar stellt die 25-jährige Fabienne Kälin an der Photo16 aus. Die Einsiedlerin absolviert ihr Masterstudium «Art Education» an der Zürcher Hochschule der Künste. Sie freut sich auf die Schau, an der nicht nur Kunstinteressierte, sondern allgemein sehr viele Besucher erwartet werden.

Vom Profi bis zum Studenten

Es ist das erste Mal, dass Fabienne Kälin ihre Werke an solch einer publikumswirksamen Ausstellung zeigt. Da sie die Photo selber jeweils auch besucht, erhielt sie im Vorfeld einen Newsletter, in dem Aussteller gesucht wurden und versuchte es auf gut Glück. Bedingung war, dass das Projekt, bestehend aus aktuellen Fotos, noch nie ausgestellt wurde. Die Einsiedlerin schickte Aufnahmen eines gestalterischen Projektes im Rahmen ihres Studiums ein und wurde ausgewählt. Sie freut sich, da viele Fotografen aus verschiedensten Bereichen, von Mode- über Werbe- bis Kunstfotografen aller Berühmtheitsgrade, dabei sind. Speziell war, dass sie das Layout selber machen und entscheiden musste, welche Fotos in welcher Grösse auf der Ausstellungsfläche zu stehen kommen. Sie entschied sich für 14 Bilder, die sie im Vorfeld selber entwickeln und abliefern muss.

Das Alltägliche anders sehen

Die 25-Jährige befasst sich momentan mit Stilleben von Alltagsobjekten, die auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar sind. Die Fotografin spielt mit den Grössenverhältnissen und lässt den Betrachter nachdenken. Utensilien sind vom Plastiklöffel über den Kaugummi, eine Ananans, einen Hut, einen Tisch und vieles mehr. Die Einsiedlerin verfolgt mit ihren Aufnahmen ein bestimmtes Ziel. Man fragt sich plötzlich, was ist Kunst? Die Alltagsobjekte auf den Aufnahmen seien als Einzelne banal, in der Komposition jedoch umso interessanter. «Das Foto wird in der Mediengeschichte als Beweismittel, als etwas Wahres angeschaut», erklärt Fabienne Kälin. Dabei sei es sehr einfach, Bilder zu manipulieren. Damit bezieht sie sich nicht auf die Verfremdung durch Computer, sondern durch die Kamera selbst. Inspiration findet die junge Künstlerin überall. Sie sammelte diverse Gegenstände und kombinierte diese. Daraus ergab sich ein grosser Fundus an Motiven. «Durch die Fotografie erhält man einen anderen Blick in den Alltag», ist sie überzeugt. Das inspiriert Fabienne Kälin. «Wenn man sich tiefer mit einem bestimmten Feld befasst, umso spannender wird es.» Sie möchte das gestalterische Projekt eventuell auch in ihrer Masterarbeit zum Thema machen. «Es gibt auch Theorie zu Produktinszenierungen», das Ganze sei ein riesiges Feld.

Im Frühling nach Island

Geld verdient sie mit der Photo16 keines. «Mitmachen ist eine Ehre», sagt die Einsiedlerin. Zwar könne man seine Bilder verkaufen, für die Aussteller gebe es jedoch auch die Möglichkeiten, ihre Visitenkarten zu hinterlegen. Am 7. Januar findet die Vernissage für die Fotografen statt. Sie darf fünf Personen mitnehmen und hat bereits ihre Familie und ihren Freund angefragt. Vom 8. bis 12. Januar ist die Ausstellung täglich geöffnet. Fabienne Kälin besuchte das Gymnasium in Einsiedeln. Die Fotografie fasziniert sie schon länger. In ihrem Studium an der zhdk bildet diese Kunst einen grossen Teil ihrer Ausbildung. Im Studiengang seien zwar verschiedene Medien präsent, die Studierenden können sich im Rahmen ihrer Projekte jedoch demjenigen Feld widmen, das sie am meisten interssiert. Die Einsiedlerin möchte nach ihrem Masterabschluss als Lehrperson für Bildnerisches Gestalten und als Fotografin arbeiten. So stünde sie mit Menschen in Kontakt und könnte auch gestalterische Arbeiten für sich selbst verwirklichen. Ihre Ausbildung dauert voraussichtlich noch ein Jahr. Im kommenden Frühling absolviert sie zudem ein «Artist in Residence-Programm» in Island, worauf sie sich sehr freut. www.photo16.ch Die Einsiedler Fotografin setzt alltägliche Gegenstände neu in Szene. Lassen Sie sich von Grössenverhältnissen nicht in die Irre führen. Auf diesem Foto sieht man (von unten) einen Stuhl, einen Seifenspender, ein iPho

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

18.12.2015

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