Die vielfältigen Werke von Marcel Schwerzmann sind zurzeit bei Irene Lienert (rechts) und Laura Kurzawa im «21» aufgehängt. Bild zvg
Die vielfältigen Werke von Marcel Schwerzmann sind zurzeit bei Irene Lienert (rechts) und Laura Kurzawa im «21» aufgehängt. Bild zvg

Kunst & Design

Fasnacht hat viele Facetten

Dekorationen gehören in unserem Dorf zur Fasnacht wie das Amen in der Kirche. So auch in der Lounge im Unterdorf, dem «21», denn der Künstler Marcel Schwerzmann zeigt seine Werke.

Gediegen und gemütlich ist die Atmosphäre im «21», vis-à-vis der Raiffeisenbank. Elegant die Einrichtung, alles macht einen sehr gepflegten Eindruck. Beim Betreten der Lounge erinnern weder bunte Girlanden noch schrille Masken oder gar ein Dekorationsmotto an des Klosterdörflers liebste Zeit, die Fasnacht. Doch dauert es nicht lange, bis einen auch hier die närrische Zeit wieder eingeholt hat. Von den Wänden grüssen Mummerie, Johee und Bajass, die Brot auswerfenden Figuren, welche jeweils das nahende Ende der Fasnacht mit Mütschli und Schellen nochmals zu einem echten Höhepunkt anschwellen lassen. Oder auf einer Schürze blickt ein aufgemalter Einsiedler Tüüfel mit höllischem Blick direkt in die Augen der Gäste. Neben einigen fremden Fratzen wirken die beiden schelmenhaften Süühudi direkt heimelig.

Werke von Marcel Schwerzmann

Es sind die Werke von Marcel Schwerzmann, welche zurzeit bei Irene Lienert und Laura Kurzawa im «21» aufgehängt sind. Die Bilder hat der Vollblutfasnächtler extra für die diesjährige Narrenzeit gemalt. Es ist bemerkenswert, wie ruhig, ja schon fast besinnlich, die gemalten Figuren in diesen Räumlichkeiten wirken. Fasnacht hat nicht nur eine wilde, laute, zum Teil ordinäre Seite. Fasnacht ist Kunst und hat unglaublich viele Facetten! Von dem ist Schwerzmann überzeugt. Gerade er muss es wissen, ist er doch vor rund 20 Jahren den Goldmäudern beigetreten, hat bei unzähligen Dekorationen mitgeholfen und sogar der Mäuderbahn zu einem neuen Anstrich verholfen.

Drei Plaketten geschaffen

Bisheriger Höhepunkt in Schwerzmanns fasnächtlichem Schaffen sind aber sicher die drei Plaketten, welche er für die Mäuder entwerfen durfte. Nicht umsonst wird der im Vorstand beisitzende Künstler unter Goldmäudern als «Kreativ-Mäuder» bezeichnet. Fasnacht bedeutet für den 38-Jährigen aber nicht nur «Judihui und Heirassa». Es ist in erster Linie die Farbenvielfalt, welche es ihm angetan hat. Aber auch die lange Tradition, die dahintersteckt, imponiert dem ideenreichen Maler. Ehrensache, dass er einige Figuren schon selber interpretieren durfte, so zum Beispiel war er schon als Tüüfel, Trichler, Sühudi, Bajass beim Mütschliauswerfen oder natürlich als Kind bei den kleinen Mäuderli und Buebetrichler dabei.

Figuren und Ästhetik

Die Figuren und deren Ästhetik stehen bei Marcel Schwerzmann ganz klar im Fokus seiner Arbeiten. «Dies kommt bei unseren Gästen sehr gut an», weiss Lounge-Besitzerin Irene Lienert zu berichten. Auch ihr selber haben es die Fasnachtsbilder angetan, vor allem darum, weil es die perfekte Dekoration für dieses Lokal ist. Tatsächlich hat man beinahe das Gefühl, eher in einer Galerie denn in einer Lounge zu verweilen. Ihr Lokal sei nicht nur geeignet für Ausstellungen wie diese, so Lienert, nein, die weissen Wände würden geradezu danach schreien! Sie kann sich gut vorstellen, weiteren Künstlern die Gelegenheit zu geben, um ihre Werke ausstellen zu können und bevorzugt dabei vor allem Leute, deren Bekanntheitsgrad noch relativ gering ist. Anfragen sind genug vorhanden. Marcel Schwerzmann freuts.

Perfekte Symbiose

Für ihn bilden Kunst und Gastronomie eine perfekte Symbiose. Erlebnisgastronomie eben! Dem kann Irene Lienert nur zustimmen und hofft, dass «sich noch mancher Gast davon überzeugen wird».

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Autor

SchwyzKulturPlus

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

12.02.2011

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