Albert Bingisser, Mitorganisator der Ausstellung «Artur Beul – Bilderwelt» im Foyer des Chärnehus Einsiedeln. Bild Urs Gusset
Albert Bingisser, Mitorganisator der Ausstellung «Artur Beul – Bilderwelt» im Foyer des Chärnehus Einsiedeln. Bild Urs Gusset

Kunst & Design

«Ich habe 30 Bilder ausgewählt»

Im Rahmen des 5. Schwyzer Kulturwochenendes können die Besucher in die Bilderwelt des Einsiedler Kunstmalers eintauchen.

Albert Bingisser ist Mitorganisator der Ausstellung «Artur Beul – Bilderwelt» im Foyer des Chärnehus Einsiedeln. Mit ihm sprach Urs Gusset.


Urs Gusset: Sie sind Obmann der Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus und haben den Musiker, Komponisten und Kunstmaler Artur Beul persönlich gekannt. Wie haben Sie ihn in Erinnerung?


Albert Bingisser: Zum einen habe ich ihn als offenen Menschen in Erinnerung, was nicht erstaunt, wenn man weiss, mit wie vielen Leuten er in Kontakt gestanden hat. Ich denke an all die Musikschaffenden aus seiner Zeit, aber auch an die Künstlergilde, die er während seiner über zehnjährigen Schaffensperiode an der Côte d’Azur kennengelernt hat. Anderseits war er zuletzt wegen Existenzängsten ein wenig verbittert, als er 2010 verstorben ist.


Wie muss man sich Ihre Beziehung zu Artur Beul vorstellen?


Ich habe mit ihm im Briefwechsel gestanden und ihn mehrmals besucht. Anlass waren die Vorbereitungen zur Ausstellung «Üseri Musig» 2006/2007. Beim ersten Besuch war es ihm ein Anliegen, mir seinen Garten mit den zwei verwitterten Barockputten zu zeigen, die er von seinem Gymnasiallehrer und späteren Abt Benno Gut als Geschenk erhalten hatte. An unserer Ausstellung «Üseri Musig» durften wir ihn als Gast mit seinen Musikerkollegen Martin Beeler und Reto Parolari im Chärnehus begrüssen. 2015 haben wir ihm aus Anlass seines 100. Geburtstags einen Erinnerungsabend gewidmet.


Artur Beul ist vor allem als Musiker und Komponist von fast 2000 Liedern bekannt. Stellen Sie uns doch den Kunstmaler Beul vor.


Das Talent des Zeichnens und Malens hat er von seinem Vater und Grossvater geerbt. Mitte der 1960er-Jahre ist er an die Côte d’Azur gezogen, wo er mehr als zehn Jahre gelebt und unzählige Bilder gemalt und verkauft hat.


Wieso werden im Rahmen des Schwyzer Kulturwochenendes Bilder vor Artur Beul ausgestellt?


Die Idee hatte Herta Graf, die auf mich zugekommen ist. Sie ist eine grosse Verehrerin von Artur Beul und seinen Bildern. In all den Jahren hat sie über 200 Beul-Bilder gekauft, die sie einem breiten Publikum zeigen möchte.


Welche Aufgabe haben Sie?


Ich bin Mitorganisator. Ich habe Herta Graf im Tessin besucht und 30 Bilder für die Ausstellung im Foyer des Chärnehus ausgewählt. Und eine Vielzahl von Bildern wird in vier Bilderrechen gezeigt.


Welche Sujets von Artur Beul werden gezeigt?


Neben Landschaften von Frankreich war er auch ein grosser Ballettliebhaber und hat sich durch den Tänzer Sergei Lifar zum Malen vieler Bilder mit Tänzerinnen und Artisten inspirieren lassen. Viele dieser Art Bilder werden im Chärnehus ausgestellt.


Welches Bild von Artur Beul gefällt Ihnen am besten?


Ebenfalls eine Tanzszene. Das Bild ist 1981 gemalt worden und heisst «Stägeli uf Stägeli ab». Die Sammlung des Kulturvereins Chärnehus ist im Besitz eines Beul-Bildes – ein Aquarell von 1973, das die Hafenlandschaft von St. Tropez zeigt. Einerseits haben wir einige Erinnerungsstücke gekauft – wie das Bild, das im Treppenhaus des Chärnehus ausgestellt ist. Anderseits hat er uns einiges geschenkt – wie sein Klavier oder seine Geigenlampe.

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

10.04.2018

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