Kuratorin Herta Graf konnte Artur Beuls Wunsch nach einer Ausstellung endlich erfüllen. Foto: Beat Suter
Kuratorin Herta Graf konnte Artur Beuls Wunsch nach einer Ausstellung endlich erfüllen. Foto: Beat Suter

Kunst & Design

Seine Bilder sollen weiterleuchten

Artur Beul als Kunstmaler – ein breiter Überblick über sein vielfältiges bildnerisches Schaffen in der Ausstellung im Chärnehus Einsiedeln am vergangenen Wochenende.

Herta Graf strahlt beinahe genauso wie die leuchtenden Farben der ausgestellten Bilder im Foyer des Chärnehus. Mit dem Ergebnis scheint die Kuratorin zufrieden zu sein. «Es gab aber die eine oder andere schlaflose Nacht», fügt die Kunstliebhaberin noch schnell hinzu. Durchaus verständlich, wenn man bedenkt, dass sie zum ersten Mal in diese Rolle schlüpfte. Unterstützung fand sie dabei bei ihrem Partner Richard F. Schubnell und bei Albert Bingisser, dem Einsiedler Kulturpfleger schlechthin. Nicht nur für Herta Graf war das vergangene Schwyzer Kulturwochenende eine Premiere, sondern auch für die 30 ausgestellten Werke. Artur Beuls musikalisches Vermächtnis ging zum Teil um die Welt, eroberte unzählige Bühnen und landete mit «Nach em Räge schint d’Sunne» den ersten Schweizer Nummer-Eins-Hit in den USA. Dass Multitalent Beul aber noch eine ganz andere Begabung in die Wiege gelegt bekam, fristete im Gegensatz zur Musik schon beinahe ein Schattendasein. Graf, welche Artur Beul vor 17 Jahren durch ein Engagement in dessen volkstümlichem Operettenchor kennen- und schätzengelernt hatte, war nicht nur von seiner Musik begeistert. «Von Beginn weg faszinierten mich die kräftigen Farben, die Ausdruckskraft sowie die Vielfalt von Maltechniken und Motiven seiner Bilder.» Mit der Freundschaft zu Beul wuchs auch die Bildersammlung der Wahltessinerin. Sie empfindet es als grosses Privileg, die Hintergründe künstlerischen Ausdrucks zu kennen und dies im wahrsten Sinne des Wortes: «Artur hat ganz oft seine Gedanken zu einem Bild auf der Rückseite des Werkes aufgeschrieben. Zudem haben wir natürlich auch immer wieder über seine Werke sinniert und philosophiert.»


Erbitterter Konkurenzkampf


Beuls Malerkarriere war relativ kurz (1959−1985) aber umso intensiver. Seine Motive bringen zum Ausdruck, welche Bewunderung aber auch Kritik er der Welt der Kunst entgegenbrachte. Neben der verführerischen Seite von Glanz und Glamour herrschte unter den Künstlern auch ein erbitterter Konkurrenzkampf. Beul konnte beispielsweise Pablo Picassos Art von Kunst – er lernte den weltberühmten Spanier während seiner Zeit in Cannes kennen – nie verstehen und malte diesen deshalb selber als Porträt, das von Affen gezeichnet wurde. Vielen Hollywood- und Ballettstars drückte er mit Bildern seine Anerkennung aus. Mit gezielt eingesetzten Gold- und Silberfarben unterstrich er den Glanzeffekt, welche diese Berühmtheiten wie Marilyn Monroe oder Elvis Presley ausstrahlten. «Ich habe nun Arturs Wunsch nach einer Ausstellung endlich erfüllen können und mit dem Schwyzer Kulturwochenende und dem Chärnehus eine perfekte Bühne zur Verfügung bekommen. Nun ist es Zeit, dass seine Bilder in anderen Gebäuden weiterleuchten, denn mein Zuhause ist zu klein, um diesem künstlerischen Schatz gerecht zu werden.» Fast etwas wehmütig weist Herta Graf darauf hin, dass Beuls Werke zu kaufen sind. Mit einem Preis zwischen 900 und 1800 Franken setzt sie ein deutliches Zeichen, dass ihr die Erschwinglichkeit der Werke am Herzen liegt und Beuls Lebenswerk sichtbar weiterleben soll.


Einsiedler Anzeiger / bs

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

24.04.2018

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