Die Begegnung der beiden Hände ist vollbracht. Fotos: Daniel Koch
Die Begegnung der beiden Hände ist vollbracht. Fotos: Daniel Koch
Die Hände müssen genau ineinander platziert werden.
Die Hände müssen genau ineinander platziert werden.
Vorsichtig hebt der Kran die Holzhand auf den Platz.
Vorsichtig hebt der Kran die Holzhand auf den Platz.

Kunst & Design

Zwei sich begegnende Hände

Seit Mittwochnachmittag steht im neuen Park vor dem Spital Einsiedeln die Skulptur «Der Handschlag». Sie ist das Gemeinschaftswerk eines Bündners und eines Einsiedlers.

Erschaffen wurde die Skulptur bereits im Jahr 2011 am internationalen Bildhauersymposium in Sur Enn im Engadin. Die untere Hand hat der Einsiedler Peter von Burg erschaffen, die obere Hand stammt von Daniel Cotti aus Ramosch. Mehrere Jahre lang stand «Der Handschlag » auf dem Skulpturenweg in Sur Enn, am Mittwoch – nach Überholarbeiten im Atelier in Ramosch – brachte Sie Daniel Cotti nach Einsiedeln. Es sind zwei sich begegnende Hände aus Marmor (Carrara) und Lärchenholz (Engadin), die auf einem Findling aus dem Inn installiert sind. Ursprünglich wog der Marmorblock, aus dem von Burg die untere Hand formte, rund 2,5 Tonnen, nun sind es immerhin noch 900 Kilogramm. Die obere Hand aus Holz ist mit 200 Kilogramm mehr als dreimal weniger schwer. Dies obwohl sie etwas wuchtiger wirkt. Mittels präziser Ausrichtung wurden die beiden Hände am Mittwoch ineinander geschoben und lose miteinander verbunden. Ganz ohne Befestigungsmaterial halten die Hände bombenfest zusammen. Natur, Kunst und Medizin verbunden Die beiden Bildhauer beschreiben, weshalb die Skulptur so gut zum Spital Einsiedeln passt: «Mit einem Handschlag bekräftigen zwei Menschen eine Vereinbarung und bekunden damit gegenseitiges Vertrauen. Eine unerlässliche Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Direktion mit Patienten, Angehörigen und der Öffentlichkeit. Sowohl die Geste ‹zwei sich haltenden Hände› als auch das Material Stein und Holz verkörpern mehr als nur Vertrauen. Sie stehen für Werte, Ziele und Situationen im Spitalalltag: helfen und unterstützen, halten und begleiten, begrüssen und verabschieden, festhalten und loslassen, gemeinsam in die Zukunft gehen.» Wie ein Lebewesen, so die beiden weiter, sei Holz verletzlich und präsentiere die Vergänglichkeit. Stein hingegen sei als kühles und hartes Naturprodukt standhaft und beständig. Auch das Spital stehe wie ein Stein in der Brandung im Kraftort Einsiedeln. Eine Kraft, deren Ursprung aus der Natur entspringe. Als eine alltägliche Geste verbinde «Der Handschlag» Natur mit Kunst, beziehe dabei die Medizin und den Menschen mit ein und lasse sowohl dem Verstand als auch dem Herzen – je nach Perspektive und Sichtweise – genügend Freiraum für eigene Interpretationen. Die beiden Künstler hoffen sehr, dass ihr Werk bei vielen Menschen positive Emotionen auslösen wird und sie in ihrem Innersten berührt.


Einsiedler Anzeiger / dko

Autor

Einsiedler Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

13.07.2018

Webcode

www.schwyzkultur.ch/abenjW