Literarische Premiere in Einsiedeln

Erste Schwyzer Mini-Buchmesse vom vergangenen Samstag im Museum Fram.

Am vergangenen Samstag fand in Einsiedeln die erste Schwyzer Mini-Buchmesse statt, die SchwyzKulturPlus ins Leben gerufen hatte. Viele Schwyzer Verlage und vier sympathische Schwyzer Autorinnen und Autoren waren anwesend und lasen im Stundentakt einige Abschnitte und Reminiszenzen aus ihren Büchern. Auch dreizehn Schwyzer Verlage und einer aus dem Nachbarkanton Luzern waren anwesend. Ein spannendes Ereignis für Literaturbegeisterte und Bücherwürmer. Das literarische Fest fand im Museum Fram statt, selbstredend ein Ort für Kultur und Geschichte, wie es Landammann Michael Stähli, zuständig für Bildung und Kultur, in seinem Einführungsreferat umschrieb. Es sei nun höchste Zeit, einmal Verlage und ihre Produkte, die Bücher, in den Mittelpunkt zu stellen. Nicht unerwähnt blieb natürlich der Benziger Verlag und die beiden in Einsiedeln verwurzelten und über die Landesgrenzen hinaus bekannten Daniel Keel und Rudolf C. Bettschart. Ja, die Bücher hätten sich trotz Social Media und anderer Konkurrenz immer wieder behauptet und seien ein wichtiges Medium und Kulturgut geblieben.

Schwyzer Knorrigkeit und trotzdem grossartige Plattform 

Entsprechend nehme die Literatur in unserer kantonalen Kulturförderung einen wichtigen Platz ein. Mit der Darstellung unserer Eigenheiten, unserer Traditionen und Lebensgewohnheiten, aber auch unserer Schwyzer Knorrigkeit dokumentiere sie auf lebendige Weise unsere Region und unsere Zeit. Es nütze wenig, wenn Autorinnen und Autoren zwar unterstützt werden, sie aber keine Verlage finden, die deren Texte publizieren, und Buchhandlungen, die diese Bücher dann verkaufen. So freue sich die Kulturkommission, dass SchwyzKulturPlus mit Livia Stampfli-Huber und mithilfe von Rachele de Caro die erste Schwyzer Verlags- und Mini-Buchmesse lanciert hat und sich so zu einer wichtigen Austauschplattform entwickeln kann. Die Messe bot die wunderbare Gelegenheit, um Autoren, Verlage und ihre Leser und Leserinnen zusammenzubringen und ihre Bücher den vielen Interessierten vorzustellen. Am Vormittag las Frédéric Zwicker aus dem Buch «Alle Weisheit dieser Welt», erschienen im jungen Einsiedler Verlag Edition De Caro, und am Nachmittag dann Elvira Jäger vom Daimon Verlag aus dem Buch «Spruchreif» von Susann Bosshard-Kälin und Elena Hins-haw-Fischli. Dann folgten Blanca Imboden mit ihrem Roman «Schlaflos in Seelisberg» und zu guter Letzt Paul Jud. Er las aus seinem zweiten Kinderbuch «Meiri und der Weihnachtsmarkt», erschienen im Vogelherd-Verlag.

Bucherlebnis auf andere Art

Zwischen all diesen Lesungen und ein wichtiges Ziel dieser Veranstaltung: Die Besucher und Besucherinnen konnten von Tisch zu Tisch gehen und die Schreibenden und Verlagspersonen erleben und mit ihnen ins Gespräch kommen. Mal anders als «nur» in der Buchhandlung ein Werk zu kaufen und für sich dann daheim zu lesen. So konnten während des ganzen Tages etwa 130 Personen eine wunderbare Buchmesse auf etwas andere Art erleben. Es war ein reges Kommen und Gehen. Ein Tag, der neben dem Hauptthema Buch vielfältige Kontakte, gute Gespräche und spannende Begegnungen ermöglichte. Ein Anlass, der hoffentlich in ähnlicher Form wieder mal stattfinden wird.

Einsiedler Anzeiger / Wolfgang Eberle