Der wunderbare ewige Emil: In typischer Emil-Pose zeigte er sich am Samstag im Stiftstheater Einsiedeln. Bild Bruder Gerold Zenoni OSB
Der wunderbare ewige Emil: In typischer Emil-Pose zeigte er sich am Samstag im Stiftstheater Einsiedeln. Bild Bruder Gerold Zenoni OSB

Literatur

Der wunderbare Emil

Organisiert von der Vereinigung «Freunde des Klosters Einsiedeln» gastierte am vergangenen Samstag in einer Benefizveranstaltung vor ausverkauften Rängen im Stiftstheater Einsiedeln der Komiker Emil mit seinem Programm «Drei Engel!». Der Abend wurde zu einem fulminanten Fest des Lachens für das Publikum.

Der Vorstand der Vereinigung «Freunde des Klosters Einsiedeln» mit Präsident Heino von Prondzynski an der Spitze hat sich zum Ziel gesetzt, den Mitgliedern nebst der Jahresversammlung mit weiteren Aktivitäten wie Reisen, Besichtigungen oder musikalischen Angeboten etwas zu bieten. Einen grossen Coup landete man mit der Engagierung von Komiker Emil Steinberger mit seinem Programm «Drei Engel!» ins Stiftstheater Einsiedeln. Die Veranstaltung vom vergangenen Samstag konnte angesichts des enormen Bekanntheitsgrades des auftretenden Künstlers nichts anderes als ausverkauft sein.

Ein stolzer Betrag

Präsident Heino von Prondzynski hat zusammengerechnet mehrere Tage in die Organisation dieses Anlasses investiert. «Da die Aufführung ausverkauft ist, rechnen wir damit, dem Kloster einen Betrag von rund vierzigtausend Franken überweisen zu können.» Erstmals erlebt hat der gebürtige Deutsche Emil als Schüler. «Was ich gelernt und was mich fasziniert hat, ist das Tempo und die Genauigkeit der Schweizer. Das entnahm ich Emils Vorstellungen.» Vorstandsmitglied und Präsident des «Schweizerischen Hauseigentümerverbandes», Ansgar Gmür, war massgeblich am Zustandekommen des Anlasses beteiligt. Er kannte Emil Steinberger und konnte ihn – nicht zuletzt durch das im Kloster vorhandene Theater – zu einem Auftritt in Einsiedeln bewegen. «Bei unseren Zusammentreffen habe ich Emil immer als sehr korrekt und zuvorkommend erlebt. Genau so wie die Schweizer sein sollten.»

Lacher im Sekundenintervall

Ansgar Gmür übernahm die Anmoderation des Abends. Er stellte die Vorstandsmitglieder, darunter den im Saal anwesenden Chefredaktor der Tagesschau des Schweizer Fernsehens, Urs Leuthard, vor und kündete Emil als einzigartig, mega, intelligent und lustig an. Emil führte sich ein mit einer Aufzählung von prominenten Orten, wo er aufgetreten sei und fügte der Megametropole Tokio Einsiedeln an. Der erste Lacher des Abends war ihm sicher. D ie Show war eine Mischung zwischen Lesung und Emil-Nummern. Emil erntete Lacher im Sekundenintervall. Basierend auf sprachlichen Gags, herausragenden mimischen Ausdrucksmöglichkeiten und präzisen imaginären Gesten wie etwa beim supponierten Fondueessen fesselte er sein Publikum. Praktisch alle Geschichten wie jene mit dem Gästebucheintrag, wo Emil mit Verblüffung feststellte, dass er sich im gleichen Gästebuch vor zehn Jahren mit den Schlussworten «Auf Wiedersehen in zehn Jahren» eingetragen hatte, bestätigte der «Papst» der Schweizer Komiker mit seinen drei in die Luft gestreckten Finger als wahr.

Humor ist, wenn man trotzdem liebt

Abt Martin Werlen bedankte sich am Schluss auf der Bühne bei Emil und dessen Gattin Niccel mit Gaben aus dem Kloster. Er zitierte die Definition: «Humor ist, wenn man trotzdem lacht.» Wenn man Emil erlebt hat, merke man, dass das nicht stimme. «Mir fällt da eine viel besser passende Definition ein: Humor ist, wenn man trotzdem liebt.» D er Klostervorsteher gestand, dass er mehrmals in der Woche an Emil denke. Vor allem das Kirchlein von Wassen aus der Nummer, in der Emil von Luzern mit dem Zug in den Süden reist, hat es Abt Martin angetan. Er erinnerte sich zudem an ein Interview mit Emil, der selber Ministrant war, in der Ministrantenzeitschrift. «Emil ist einmalig, was jeder Mensch ist, er hat aber eine unglaubliche Originalität. Er hat eine unglaubliche Fähigkeit zu beobachten, zu hören und zu sehen, was im Alltag passiert und das auf die Bühne zu bringen. Emil spricht Alt und Jung an. Das sah man im Saal, wo junge und ältere Leute waren. Und alle lachten.»

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Literatur

Publiziert am

15.01.2013

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